Herne. Der Sommerleseclub der Stadtbibliothek Herne kann trotz Corona-Krise stattfinden. Es gibt digitale Zusatzangebote. Das ist geplant.

Bereits seit 14 Jahren gehört der Sommerleseclub der Stadtbibliothek Herne für viele Kinder zu den Sommerferien dazu. Alleine oder mit ihrer Familie können sie sich Bücher ausleihen, Hörbücher hören und an Rätseln teilnehmen, um so Stempel zu sammeln und am Ende ein Zertifikat zu erhalten.

Doch in diesem Jahr hat sich einiges geändert, denn wegen der Corona-Pandemie war bis zuletzt nicht klar, ob und wie der Sommerleseclub stattfinden könne, erklärt Ingrid von der Weppen, Leiterin der Stadtbibliothek. „Wir haben alles versucht, den Sommerleseclub auch in diesem Jahr auf die Beine zu stellen“, so von der Weppen. „Denn die Aktion hat bereits eine lange Tradition und war bisher sehr erfolgreich.“ Zudem wolle die Bibliothek zeigen: „Wir sind wieder für euch da.“

Um möglichst viele Kinder über den Leseclub zu informieren, gab es in den Vorjahren eine enge Kooperation mit den Herner Schulen. Diese könne es in diesem Jahr nicht geben, „wir wussten bis vor ein paar Tagen ja noch gar nicht, wie es in den Schulen weitergeht“, sagt die Bibliotheksleiterin. Trotz allem hätten einige Schulen bereits ihre Unterstützung zugesagt.

Einzelkämpfer und Familien können teilnehmen

Dass trotz der letzten anstrengenden Wochen der Sommerleseclub stattfinden kann, freut auch Frank Burbulla, der kommissarisch die Position des Kulturdezernenten übernommen hat. „Auch wenn in diesem Jahr vielleicht der Strandurlaub gegen den Heimaturlaub getauscht werden muss“, sagt Burbulla. „Ein gutes Buch gehört einfach zum Urlaub dazu.“


Anders als im vergangenen Jahr können dieses Mal keine Freunde-Gruppen mehr antreten. Als Team könnten aber immer noch Familien oder natürlich auch Einzelkämpfer teilnehmen, so von der Weppen.

Neu sei außerdem, dass die Teams und die Kinder nicht nur ein analoges Logbuch erhalten, in dem sie ihre Stempel sammeln können, sondern auch online ein Logbuch ausfüllen können. „Darin können sie digital ihre Stempel sammeln“, sagt Projektleiterin Nadine Henßen. „Wir übertragen sie dann hier vor Ort in ein analoges Logbuch.“

Keine Abschlussveranstaltung in diesem Jahr

Zusätzlich zu den gelesenen Büchern können die Teilnehmer auch durch das Bearbeiten von Rätseln Stempel sammeln. Diese Rätsel seien als Ersatz für die Veranstaltungen gedacht, die in den Vorjahren stattgefunden haben, so Henßen.


Auch eine Abschlussveranstaltung wird es aufgrund der Schutzmaßnahmen nicht geben. „Wir können es nicht verantworten, dass so viele Menschen gleichzeitig zusammenkommen“, sagt von der Weppen. Allerdings sei als Highlight eine digitale Veranstaltung geplant, in der eine Sandshow mit dem Thema „Deutsche Märchen“ via Livestream gezeigt werden soll.

Beim Sommerleseclub können Kinder aber der 1. Klasse mitmachen und Familien bis zu fünf Personen. Es sei ein generationsübergreifendes Projekt, „das bereits im letzten Jahr von vielen Familien gut angenommen worden ist“, sagt von der Weppen.

Der Preis: ein Gutschein für ein lokales Eiscafé

Denn die Teilnehmer können aus dem gesamten Bestand der Bibliotheken in Herne und Wanne Bücher und Hörbücher aussuchen. „Allerdings wurden extra viele neue Bücher angeschafft, um einen Leseanreiz zu schaffen.“ Auch die Onleihe könne genutzt werden.

Mindestens drei Stempel sollten die Teilnehmer am Ende des Sommerleseclubs vorweisen können. Als „Belohnung“ erhalten sie ein Zertifikat und einen Gutschein für ein lokales Eiscafé, erklärt Henßen. Mit dem Lokal „Emma the Mu“ stehe die Bibliothek dafür bereits im engen Austausch. „Wir freuen uns, dass wir so auch die lokalen Unternehmen in der schwierigen Zeit unterstützen können.“

Und Henßen betont: „Das ist kein Wettbewerb.“ Ziel sei es, Kindern überhaupt das Lesen näherzubringen – egal, ob sie dabei drei Bücher in der Zeit schaffen oder auch über 80. Dies sei der Rekord im letzten Jahr gewesen.


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