Herne. Ab sofort müssen Bürgerinnen und Bürger ihren Corona-Schnelltest selbst bezahlen. Wie viel kostet ein Test in Herne nun? Eine Übersicht.
Das Ende der kostenlosen Schnelltests ist da: Seit 11. Oktober müssen die meisten Bürgerinnen und Bürger ihren Corona-Test selbst bezahlen. Damit steigt der Druck auf Ungeimpfte, die ein negatives Testergebnis benötigen, um etwa Restaurants oder Freizeiteinrichtungen besuchen zu können. Wird die Zahl der Teststellen in Herne deshalb zurückgehen? Und: Wie viel kostet ein Test jetzt? Ein Überblick.
Die Stadt Herne veröffentlicht auf ihrer Homepage eine Auflistung der Schnelltest-Stellen im Stadtgebiet, die stets aktuell gehalten wird. 48 Stellen finden sich momentan auf dieser Liste, darunter Testzentren, Apotheken und Ärzte. Zum Vergleich: Im Mai waren es 52 Teststellen, einen großen Rückgang gab es also nicht. Auch Stadtsprecher Michael Paternoga bestätigt: „Mal hat einer aufgehört, mal kam einer dazu – das ist aber sehr überschaubar.“ Wie sich die Zahl der Teststellen in den kommenden Wochen entwickeln werde, könne man momentan aber kaum prognostizieren.
Herner Apotheker wollen zunächst weiter Tests anbieten
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Auch Robert Sibbel, Sprecher der Herner Apotheker und Inhaber der Ruhr-Apotheke, betont, für eine Analyse der Nachfrage und Preisentwicklung sei es noch sehr früh. Nach einer kurzen Abfrage kann Sibbel, der selbst in seiner Apotheke keine Tests anbietet, berichten: „Die Kollegen, die bisher testen, wollen erst einmal weiter die Tests anbieten und schauen, wie sich alles entwickelt.“ Die Pinguin-Apotheke im City-Center verlange beispielsweise für einen Test 8,99 Euro.
Von einer sehr stark sinkenden Nachfrage könne man wahrscheinlich nicht ausgehen, da ja viele Kinder nicht geimpft seien, so Sibbel. Das spielt vor allem aktuell in den Herbstferien eine Rolle: Während dieser zwei Wochen benötigen auch Schulkinder ab sechs Jahren für viele Aktivitäten ein negatives Testergebnis. Außerhalb der Ferien entfällt diese Pflicht, weil die Kinder in der Schule regelmäßig Tests machen.
Herne: Viele Tests in einer Spanne von acht bis 15 Euro
Das DRK Herne hat seine Testungen aufgrund der unklaren Entwicklung vorübergehend eingestellt. „Wir wollen uns zunächst am Markt orientieren und schauen, wie sich der Bedarf abzeichnet“, so der DRK-Vorsitzende Martin Krause. Derzeit gehe man davon aus, dass ein Test zwischen elf und zwölf Euro kosten werde. Diesen Preis habe man aufgrund der Personalkosten so kalkuliert. Mit zunehmendem Impffortschritt sei die Nachfrage nach Tests zuletzt stark gesunken, „allerdings sind unsere Zentren in Wanne-Süd und am Flottmannpark natürlich auch weniger zentral als solche an einer Einkaufsstraße.“
Eine WAZ-Abfrage bei verschiedenen Betreibern ergibt: Die meisten Tests bewegen sich in einem Preisrahmen zwischen acht und 15 Euro. So kostet ein Test beim „Corona One Minute Test“ am Buschmannshof in Wanne-Eickel zum Beispiel zehn Euro. Das Testzentrum des gemeinnützigen Vereins „New Way of Hope“ verlangt für einen Test mit Benachrichtigung per Mail 8,49 Euro und mit ausgedrucktem Zertifikat 8,99 Euro. Am 11. Oktober seien fast nur Kinder und Jugendliche gekommen, die weiterhin nichts für einen Test zahlen müssen, berichtet Betreiber Carsten Pawloswki. „Das war aber auch in den letzten Wochen schon so.“
Einige Anbieter werben mit Preisnachlass für Schnelltest
Erste Anbieter locken außerdem mit besonderen Angeboten. So wirbt die Neue Apotheke in der Bahnhofstraße auf großen Plakaten damit, dass ein Schnelltest für Besitzer einer Kundenkarte nur 9,99 Euro statt regulär 14,99 Euro koste. In den Testzentren des Krankentransport-Unternehmens Hospitrans auf dem Cranger Kirmesplatz und am Westring gibt es ebenfalls ein spezielles Angebot: Hier kostet der Schnelltest 20 Euro pro Person, eine Zehnerkarte ist aber für 150 Euro zu haben.
Betreiber Klaus Möllmann berichtet, dass es in der vergangenen Woche noch einmal eine sehr hohe Nachfrage nach Tests gegeben habe. Grundsätzlich habe die Zahl der Testungen aber mit wachsendem Impffortschritt nachgelassen. Möllmann geht trotzdem nicht davon aus, dass er in der Zukunft den Betrieb wird einstellen müssen. Für die Ferien habe er zusätzlich ein Pop-up-Testzentrum direkt vor der Filmwelt eröffnet. Dass die Tests nun kostenpflichtig sind, sieht Möllmann sehr kritisch: „Bei uns werden regelmäßig Geimpfte positiv getestet. Die werden ab jetzt nicht mehr zum Test gehen und können andere anstecken.“
>>> Weiterhin kostenlose Tests für diese Personengruppen
- Für Kinder von zwölf bis 17 Jahren sind Corona-Schnelltests – genau wie für Schwangere – noch bis zum 31. Dezember kostenlos. Der Grund: Für sie gibt noch nicht so lange eine allgemeine Impfempfehlung der Ständigen Impfkommission (Stiko).
- Kinder unter zwölf können derzeit noch gar nicht geimpft werden. Auch für sie sind die Tests deshalb kostenfrei.
- Kostenlos bleiben die Tests auch für Menschen, die zum Beenden einer Quarantäne wegen einer Corona-Infektion einen Test brauchen, oder die sich aus medizinische Gründen nicht impfen lassen können.