Herne. Im Revierpark Gysenberg in Herne startet nun der ökologische Umbau. Dazu werden zunächst 100 Bäume gefällt. Warum das laut RVR nötig ist.
Der Regionalverband Ruhr (RVR) startet jetzt den ökologischen Umbau des Revierparks Gysenberg in Herne. Dazu müssen zunächst große und kleine 100 Bäume gefällt werden. Später sollen knapp 100 Bäume neu gepflanzt werden.
Hintergrund: Der Revierpark Gysenberg in Herne wird für 5,5 Millionen Euro modernisiert und erweitert. Unter anderem werden neue Spiellandschaften gebaut, alte erneuert, außerdem werden neue Grünflächen geschaffen, auch ein Ökopark wird angelegt. Außerdem wird ein neuer Haupteingang gebaut, und Bänke sowie Beleuchtungen werden ausgetauscht. Ende 2022, so die Pläne, soll alles fertig sein.
Nun startet der ökologische Umbau, teilt der RVR mit. Über 30.000 Quadratmeter artenreiche Blumenwiesen, 3000 Quadratmeter Staudenfläche sowie besagte 100 Bäume würden in den kommenden Monaten im Revierpark neu gepflanzt. Davor kreist aber die Säge: 100 Bäume müssten zunächst entfernt werden, so der RVR. Darunter Kiefern, Rotbuchen, Ahorne und Linden. Sie würden nun markiert und anschließend bis Februar gefällt. 40 der Bäume, so eine RVR-Sprecherin zur WAZ, unterlägen der Baumschutzsatzung. Sie seien groß, hätten Stammumfänge meist über 80 Zentimeter. Die übrigen 60 Bäume seien kleiner, unterlägen nicht der Satzung.
Herne: Geplant ist ein „ausgewogener Mix zwischen alten und jungen Bäumen“
Die Fällung der Bäume für eine ökologische Aufwertung hatte im vergangenen Jahr für Kritik gesorgt, sie wurde dann aber genehimgt. Zum einen müssten die Bäume aus Verkehrssicherungsgründen entfernt werden, da sie absterben, teilt der RVR mit. Zum anderen stünden die Gehölze zu eng an wertvollen, entwicklungsfähigen Bäumen und nähmen ihnen somit Licht und Nährstoffe. Künftig soll ein „ausgewogener Mix zwischen alten und jungen Bäumen“ den Park „zukunfts- und überlebensfähig für spätere Generationen machen“.
Damit der Park für alle Bürgerinnen und Bürger besser nutzbar wird, würden auch einige Wege und der neue Zugang barrierearm umgebaut und gestaltet. Dazu müssten ebenfalls einzelne Bäume gefällt werden. Das dabei anfallende, gerodete Holz soll zum Bau von so genannten Benjeshecken, also Totholzhecken, verwendet sowie bei Umweltbildungsaktionen zum Einsatz kommen, so der Regionalverband. Ab 19. Januar werden die betreffenden Gehölze markiert und im Januar/Februar entnommen.
Die Umbaumaßnahmen im Gysenberg sind Teil des Projekts „Revierparks 2020+“. Der RVR modernisiert mit diesem Programm die fünf Revierparks in der Metropole Ruhr nach eigenen Angaben mit insgesamt 28 Millionen Euro. EU und Land fördern die Maßnahmen zu 80 Prozent, 20 Prozent zahlt der Regionalverband.
Eine Übersichtskarte mit den Bäumen, die gefällt und neu gepflanzt werden, gibt der RVR im Internet auf www.rvr.ruhr/themen/tourismus-freizeit/konzept-revierparks-2020/gysenberg/