Herne. Das Hallenbad in Eickel steht seit 2016 leer. Schwimmvereine wollen es reaktiveren. Das ist zu teuer, sagt die Stadt. Sie will es abreißen lassen.
Seit 2016 steht das alte Hallenbad in Eickel nun schon leer und wird nicht mehr genutzt. Seitdem gab es bereits einige Überlegungen, wie das Gebäude reaktiviert werden könnte. Ein Vorschlag kam von Seiten der Schwimmvereine: Schon im September 2020 machte etwa der Verein Hellas deutlich, dass die Reaktivierung des Schwimmbades zu einer erheblichen Entlastung der Vereine führen könne.
Auch die Kultur bekundete Interesse an dem Gebäude. So wurde angedacht, aus dem ehemaligen Schwimmbad einen Raum für urbane Kunst zu schaffen. Doch auch dieser Vorschlag ist nun vom Tisch. Denn die Stadt hat andere Pläne: Das Gebäude soll abgerissen werden, sagt Stadtsprecher Patrick Mammen auf Nachfrage der WAZ. Es sei denkbar, dass auf dem Gelände dann öffentlich geförderter Wohnungsbau realisiert werde, so Mammen. „Wann die Abrissarbeiten beginnen, steht noch nicht fest.“
Die vorhandenen räumlichen und technischen Gegebenheiten entsprächen nicht den Vorgaben der einschlägigen Richtlinien, heißt es von Seiten der Stadt. Eine mögliche Wiederinbetriebnahme des Hallenbad-Gebäudes würde zu einer neuen baurechtlichen Betrachtung und Bewertung führen. Eine Ertüchtigung sei daher unter technischen – Baukonstruktion, Bauphysik, Technische Gebäudeausstattung – und wirtschaftlichen – Kostenkennwerte, Herstellungskosten – Gesichtspunkten nicht realisierbar.
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Auch die Idee, das Hallenbad als Zentrum für urbane Kunst zu nutzen, sei zu teuer gewesen. Es hätten zehn bis 15 Millionen Euro investiert werden müssen. Zudem sei die Lage aus Sicht der Stadt für so ein Projekt nicht optimal gewesen. Wie bereits berichtet, soll das Zentrum nun im ehemaligen Karstadt-Haus in Wanne-Mitte entstehen.
Hallenbad bietet viele Vorteile für die Vereine
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Dass eine aufwendige Sanierung nötig ist, sei klar, sagt Horst Schröder, der sich mit den „Mondrittern“ für die Schwimmvereine und vor allem für die Schwimmanfänger einsetzt. „Allerdings geht es, wenn man rechtzeitig Fördergelder beantragt“, so Schröder. Ein Beispiel aus Recklinghausen zeige, dass es klappen könne. Dort wurde das Südbad mit Hilfe des Sonderprogramms „Investitionspakt Soziale Integration im Quartier NRW“ zu 90 Prozent vom Land gefördert.
Vor allem im Vergleich zum Wananas, das seit der Schließung des Hallenbades von den Schwimmern der Vereinegenutzt wird, habe das ehemalige Hallenbad in Eickel viele Vorteile. So seien beispielsweise die Kabinen größer, das Becken im Wananas entspreche nicht den Wettkampf-Anforderungen, zudem habe es im alten Hallenbad einen Aufbewahrungsraum gegeben für das Equipment der Schwimmer, machte der Hellas-Verein deutlich.