Herne. Viele Herner haben während der Pandemie ihren Kleiderschrank ausgemistet. An diesen Stellen kann man in Herne seine Klamotten abgeben.

Viele Herner nutzten die Pandemie, um Zuhause endlich mal den Kleiderschrank auszumisten – doch wohin mit den gebrauchten Klamotten?

Zur „Wühlmaus“ geben in der Regel langjährige Spender ihre gebrauchte Kleidung – auf Kommissionsbasis. „Das bedeutet, sie erhalten vierzig Prozent vom Verkaufspreis“, erklärt Mitarbeiterin Silke Beneken. Gerne nehme sie derzeit Kindersachen an, „da ist der Bedarf sehr groß, da aufgrund der Pandemie viele Familien in finanzielle Schieflage geraten sind.“ Durchschnittlich lägen die Waren sechs bis neun Monate im Geschäft, manches werde auch in der ersten Woche verkauft. „Reich wird man damit nicht, aber gebrauchte Kleidung ist für mich gelebte Nachhaltigkeit.“

700 Personen haben Kleider gespendet

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Gebrauchte Kleidung kann man auch bei „Der kleine Froschkönig“ auf Kommissionsbasis verkaufen, „aber wir haben zur Zeit Kleiderspenden von 700 Spendern, wir brauchen in diesem Jahr nur noch Winterkleidung“, sagt Inhaberin Kristina Galinski. Nach sechs Monaten seien durchschnittlich 80 Prozent der Sachen verkauft, der Rest über drei Euro Wert gehe zurück zum Spender, erklärt sie.

In dem Geschäft „Pusteblume“ arbeitet Mareike Müller ehrenamtlich und nimmt Kleidung in gutem Zustand – für Kinder, Jugendliche, Damen und Herren – als Spende fürs Evangelische Kinderheim an. „Wir konnten nicht alle Spenden im Kinderheim lagern und sie dort auch nicht unter die Leute bringen, deshalb haben wir den Laden eröffnet.“ Bedürftige aus den verschiedenen evangelischen Einrichtungen in Herne – Kinder, Jugendliche, Mütter – erhielten hier nach Bedarf kostenlos Kleidung, „alle anderen können sich gegen eine Spende fürs Heim eindecken.“

Lagerräume sind voll

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„Wir bekommen in Coronazeiten sehr viele Spenden, wohl weil alle Herner Zeit zum Ausmisten hatten“, sagt Barbara Grill, Ladenleitung der DRK-Läden in Herne und Wanne. Sie nehme eigentlich alles an gut erhaltener Kleidung an, jedoch komme sie an ihre Grenzen bei der Lagerkapazität, etwa 35 Prozent der Spenden müssten aussortiert werden.

Auch Faruk Kaloglu, Mitarbeiter bei „Budenzauber“ registriert derzeit mehr Kleiderspenden als vor der Pandemie. „Auch unsere Lager sind voll, wir verschenken aber auch immer viel an Bedürftige, deshalb können wir auch weiterhin viele Spenden annehmen.“ Das Second-Hand-Kaufhaus sortiert nur etwa fünf Prozent der Spenden aus, gibt Kaloglu an.

>>>Weitere Infos zu den Läden

Ev. Kinderheim: „Stöberlädchen Pusteblume“, Kurhausstraße 80. Nehmen Kleidung jeglicher Art als Spende ohne Terminabsprache während der Öffnungszeiten an: Dienstags und donnerstags und am ersten Samstag des Monats von 10 bis 13 Uhr.

„Wühlmaus“, Sodinger Straße 8. Nehmen Kleidung auf Kommission nur nach Terminabsprache an, für 2021 jedoch keine neuen Spender für Damenkleidung. Aktuelle Öffnungszeiten: Montags bis freitags von 10 bis 12 Uhr. Tabu: Pelze, verschmutzte, löchrige Kleidung und Tierhaare, sowie Konvolute in blauen Säcken. Wunsch: Frisch gewaschen und möglichst gebügelt, gerne Kindersachen, Markenkleidung und auch größere Größen.

„Der kleine Froschkönig“, Verkauf auf Kommission, Abgabe der Kleidung nach Terminabsprache – aber in 2021 wird von neuen Spendern nur noch Winterware angenommen. Öffnungszeiten ändern sich häufig, sind bei Google einsehbar.

DRK „Lieblingsstücke“ Laden, Hauptstraße 210, und DRK „Kleider Shop“, An der Kreuzkirche 10. Gepflegte Kleidung kann während der Öffnungszeiten als Spende abgegeben werden, ab kommender Woche montags bis freitags 10 bis 14 Uhr in Herne und 14 bis 18 Uhr in Wanne.

„Budenzauber“, Hauptstraße 4, nimmt ausschließlich Spenden an, ohne Obergrenzen und ohne Anmeldung zu den Öffnungszeiten: Montags bis freitags von 10 bis 16 Uhr.