Herne. Durch den schnellen Start “Tatsachen geschaffen“: Rodung von 3,4 Hektar sei nicht umkehrbar. AGR rechtfertigt Beginn der Arbeiten.
Die Grünen in Herne, Gelsenkirchen und im Ruhrparlament zeigen sich bestürzt über die Entwicklungen rund um die Zentraldeponie Emscherbruch und machen sich für eine Einstellung jeglicher Arbeiten stark.
Rodung auf der Zentraldeponie sofort begonnen
Am 7. Januar hatte die Bezirksregierung in Münster die Genehmigung für den vorzeitigen Baubeginn für Teilmaßnahmen zur Erweiterung der Zentraldeponie bekanntgegeben. Zeitgleich seien die ersten Bagger angerollt, um insgesamt 3,4 Hektar zu roden, kritisieren die Grünen. „Durch den schnellen Start der Arbeiten am Emscherbruch wurden Tatsachen geschaffen, die nun nicht mehr umkehrbar sind. Es ist in Frage zu stellen, wie es möglich war, so kurz nach der Genehmigung mit dem Bäumefällen zu beginnen,“ bemerkt Thomas Reinke, Fraktionsvorsitzender der Grünen Fraktion Herne.
Mit der Genehmigung übergehe die Bezirksregierung auch die Entscheidung der kommunalen Entscheidungsgremien vor Ort, denn die Stadträte in Gelsenkirchen und Herne hätten sich gegen eine Erweiterung der Deponie ausgesprochen.
AGR rechtfertigt vorgezogenen Beginn
Die Abfallentsorgungs-Gesellschaft Ruhrgebiet AGR hat unterdessen den vorgezogenen Beginn der Arbeiten gerechtfertigt. Es handele sich um rein vorbereitende Maßnahmen; eine Abfallablagerung finde dort nicht vor einer endgültigen, rechtskräftigen Planfeststellung statt. Die Rodungsarbeiten seien "intensiv natur- und artenschutzfachlich durchgeführt" worden.
AGR-Pressesprecher Jürgen Fröhlich weist darauf hin, dass bereits frühzeitig präventiv zusätzliche Klimaschutzaktivitäten umgesetzt worden seien, sprich die Aufforstung mit rund 10.000 Bäumen in Herten und Gelsenkirchen seit 2012. Einen Antrag auf vorzeitigen Baubeginn habe die AGR gestellt, um einen Teil des zeitlichen Verzugs von anderthalb Jahren aufzuholen. ei
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