Heiligenhaus. Auf diese offizielle Nachricht haben viele Heiligenhauser gewartet: Der Warenhaus-Riese wird in den früheren „Real“-Markt an der Velberter Straße ziehen.
Spekuliert wurde schon lange. Und auch diese Zeitung hatte bereits im Mai 2024 exklusiv berichtet, dass der neue Mieter für den früheren „Real“-Markt an der Velberter Straße mit „Kaufland“ festzustehen scheint. Doch „Kaufland“ selbst hielt sich bisher bei Anfragen stets bedeckt. Nun teilt eine Unternehmenssprecherin aber mit: „Wir bestätigen gerne, dass wir nach Heiligenhaus kommen und auf der Fläche des ehemaligen Reals eine Kaufland-Filiale eröffnen werden.“
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Kaufland nennt noch keine Termine für Eröffnung in Heiligenhaus
„Da die Planungen hierzu auf Hochtouren laufen“, könne man leider noch keine konkreten Angaben und Termine nennen. In sozialen Netzwerken wird indes bereits über eine Eröffnung im Juni spekuliert, Personaleinstellungen sollen gerüchteweise ab April vorgenommen werden. Der Wahrheitsgehalt dieser Aussagen lässt sich nicht bestätigen.

„Kaufland“ ist in der Region kein Unbekannter. So betreibt das Unternehmen bereits in Velbert einen Markt und hat zudem nach dem „Mein Real“-Aus in Wülfrath den dortigen Markt im direkten Übergang unternommen. In Heiligenhaus hingegen wurde der „Real“-Markt nach dem Ausverkauf geschlossen. Das Gebäude steht seither leer.
Kaufland bezeichnete Heiligenhaus schon letztes Jahr als „interessantes Gebiet“

Uninteressiert war Kaufland schon damals nicht an Heiligenhaus: „Stand heute haben wir bereits über 100 ehemalige Real-Märkte erfolgreich in unser Filialnetz integriert, bis zu 125 Integrationen planen wir insgesamt. Aktuell befinden wir uns in Verhandlungen mit den Vermietern“, so ein Unternehmenssprecher im Mai 2024: „Wir schauen uns jeden einzelnen Standort an, um zu entscheiden, wie umfangreich vor der Neueröffnung umgebaut werden muss. Wir schrecken dabei auch nicht vor deutlich umfangreicheren Umbaumaßnahmen zurück, um die Zukunft einiger weiterer etablierter Einkaufsstandorte mit Real-Vergangenheit mittelfristig sichern zu können. Auch die Gegend in und rings um Heiligenhaus ist durchaus ein interessantes Gebiet“.
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Das Gebäude in Heiligenhaus gehört einen geschlossenen Fonds
Der Eigentümer der Immobilie verhandelte derweil mit mehreren potenziellen Interessenten, wie Holger Römer von der Zech Group SE, zu der auch die Deutsche Fonds Holding GmbH (DFH) gehört, im Gespräch mit der Redaktion im Frühjahr 2024 erläuterte. „Der Standort ist so stark nachgefragt, dass es auf jeden Fall dort weitergehen wird“, konnte er schon damals versprechen. Eigentümer und Vermieter der Heiligenhauser Immobilie ist die „Colonia Anlage-Dienst Vermittlung Immobilienbeteiligungs-GmbH & Co. Kommanditgesellschaft Merkens drei“, wobei es sich um einen geschlossenen Fonds handelt, für den die DFH das operative Geschäft und die Vermögensverwaltung innehat.
Bebauungsplan muss geändert werden
Kaufland
Die Kaufland Stiftung & Co. KG hat ihren Sitz in Neckarsulm. Sie wurde 1968 gegründet, betreibt mehr als 1500 Filialen und ist neben Deutschland, wo es rund 770 Filialen gibt, in sieben weiteren europäischen Ländern vertreten.
Der Lebensmittelvollsortimenter ist wie der Discounter Lidl ein Tochterunternehmen der Schwarz-Gruppe.
Mit durchschnittlich 30.000 Artikeln bietet das Unternehmen ein großes Sortiment an Lebensmitteln und Waren für den täglichen Bedarf.
Dort hatte man insofern keine Eile, als es mit der insolventen „real GmbH“ einen Mietvertrag bis 2034 gab und sich noch Gelder für Mietzahlungen und für die von „Mein Real“ einst geplanten Investitionen auf einem Treuhandkonto befanden. Parallel musste im Heiligenhauser Rathaus ein neuer Bebauungsplan für das Gelände aufgestellt werden. Dieser muss noch von der Politik beschlossen werden. Bauexperten betonten jedoch stets, dass das nicht heiße, dass eine Reaktivierung der Fläche bis dahin unmöglich sei. Es gelte dann, dass sich Bauvorhaben in Art, Bauweise und dem Maß der Nutzung in die Eigenart der näheren Umgebung einfügen müssten. Hinzu komme: Die neue Nutzung muss kompatibel mit dem Handel in der Innenstadt sein.
Nun scheinen sich alle einig zu sein, sodass sich vermutlich in wenigen Monaten die Türen an der Velberter Straße wieder öffnen werden.