Heiligenhaus. Mit dem Standarteneinzug geht die jecke Jahreszeit in die heiße Phase. Es folgen Karnevalsparty, Narrenwecken, Rathaussturm und großer Umzug.

Auch wenn Rosenmontag in diesem Jahr so spät wie selten – nämlich erst am 3. März – ist, startet in Heiligenhaus nun die heiße Phase des Karnevals. In ihrer Geburtstags-Session – der Verein feiert zehnjähriges Bestehen – haben die Heljens-Jecken wieder einiges auf die Beine gestellt, um gemeinsam und mit vielen Heiligenhausern die fünfte Jahreszeit zu feiern.

Der offizielle Auftakt hat mit dem Hoppeditzerwachen am 11. November im Thum 1897 ja bereits stattgefunden: Heike Wietek erwachte mit Pauken und Trompeten aus dem Tiefschlaf – und hatte direkt einiges zu meckern, was vom Ersten Beigeordneten Björn Kerkmann allerdings gut gekontert wurde.

Mit der Standarte vom Heiligenhauser Kirchplatz ins Thum 1897

Weiter geht es nun am 17. Januar mit dem Standarteneinzug. Unter dem Motto „Die Standarte zieht weiter, der Hoppeditz hat Durst“ treffen sich die Jecken um 17 Uhr auf dem Kirchplatz, wo es kühle Getränke geben wird. Gegen 18 Uhr setzt sich der Tross dann mit Fackeln und musikalischer Begleitung über die kurzzeitig gesperrte Hauptstraße in Bewegung Richtung Thum 1897, wo es kurzweilig weitergehen soll.

In diesem Jahr große Karnevalsparty statt Sitzung

Ab sofort soll es einen jährlichen Wechsel zwischen Karnevalssitzung und Party geben: In diesem Jahr steigt somit am 24. Januar ab 19.11 Uhr (Einlass: 18 Uhr) eine große Karnevalsparty in der IKG-Aula. Es gibt keine feste Platzordnung, vor allem Stehtische und viel Platz zum Feiern. Erwartet werden die Stadtgarde der Heljens-Jecken, die Kindergarde, die Karos, die Rheinstädter und einige mehr. Der Eintritt kostet 22,50 Euro, Sitzplätze an einem der wenigen Vierer- und Achter-Tische gibt es für 27,50 Euro. Reservierungen: heljens-jecken@web.de

Im letzten Jahr Sitzung, in diesem Jahr Party: In der IKG-Aula wird gefeiert.
Im letzten Jahr Sitzung, in diesem Jahr Party: In der IKG-Aula wird gefeiert. © Ulrich Bangert | Ulrich Bangert

Am 26. Februar werden die Heiligenhauser Narren geweckt

Am 26. Februar wird dann der Straßenkarneval in Heiligenhaus eingeleitet – mit dem „Narrenwecken“ ab 16 Uhr auf dem Rathausplatz. „Es ist quasi der Morgenkaffee für den Tag oder eine kalte Dusche, eben das Morgenritual für die darauffolgenden feierlichen Tage“, formulieren es die Heljens-Jecken in ihrem Karnevalswegweiser, den es auch zum Download auf der Internetseite des Vereins gibt.

Michael Beck muss Altweiber zum letzten Mal den Rathaus-Schlüssel rausrücken

Zum letzten Mal in seiner Amtszeit wollen die Heiligenhauser Närrinnen am Altweiberdonnerstag, 27. Februar, ab 11.11 Uhr Michael Beck den Schlüssel für das Rathaus entreißen, angeführt von der neuen Obermöhne Susy Meusel. Man darf gespannt sein, was sich der Bürgermeister und sein Team in diesem Jahr einfallen lassen: 2024 verwandelten sie das Rathaus in Beck‘s Saloon, ein Jahr zuvor mussten sich die jecken Wiever im alten Rom gegen Julius Cäsar durchsetzen. Im Anschluss wird gefeiert, es gibt Snacks und Getränke.

Tausende Besucher kommen am Nelkensamstag zum „Zoch“ nach Heiligenhaus

Wenn das Wetter halbwegs mitspielt, wird es am 1. März wieder voll am Zugweg.
Wenn das Wetter halbwegs mitspielt, wird es am 1. März wieder voll am Zugweg. © FUNKE Foto Services | Kerstin Kokoska

Der Karnevalsumzug setzt sich am 1. März um 14.11 Uhr in Bewegung, bereits ab 12 Uhr soll in der Innenstadt gefeiert werden. Wer sich noch anmelden möchte – egal, ob als Fußgruppe oder mit einem Wagen –, kann dies noch bis zum 20. Februar über die Homepage der Heljens-Jecken tun. Ebenso werden noch „Wagenengel“ gesucht, die an den Wagen darauf achten, dass niemand unter die Räder gerät. Wer daran Interesse hat und mindestens 16 Jahre alt ist, kann sich ebenfalls bei den Heljens-Jecken melden.

Heljens-Jecken

Bis 2015 organisierte die Frauen Union rund um Uschi Klützke zwar das Hoppeditzerwachen sowie den Sturm aufs Rathaus an Altweiber, doch die Heiligenhauser zog es zum Feiern und für die Umzüge in die Nachbarstädte.

„Verdammt schade“ fand das damals die Heiligenhauserin Jennifer Butgereit und löste mit ihrem Post bei Facebook eine riesige Welle aus. Aus dieser Initiative heraus gründeten sich vor zehn Jahren dann die Heljens-Jecken, die seither das jecke Geschehen in Heiligenhaus organisieren.

Mehr Infos: heljens-jecken.de

An den 5. März wollen die Heiligenhauser Karnevalisten jetzt indes noch nicht denken. Denn dann ist schon wieder alles vorbei. Bei Heringsstipp im Thum 1897 wird dann der Hoppeditz zu Grabe getragen.