Wuppertal/Heiligenhaus. Zwei Banküberfälle gehen auf das Konto des 38-jährigen Heiligenhausers – und zwei gefährliche Vorfälle mit Zapfpistolen an Tankstellen.
Nach Banküberfällen in Mettmann und Velbert und zusätzlichen, gefährlichem Hantieren mit Feuer an zwei Tankstellen muss ein vorbestrafter 38 Jahre alter Angeklagter aus Heiligenhaus in eine Entziehungsklinik. Das Landgericht in Wuppertal verurteilte den Mann nicht rechtskräftig zu vier Jahren Freiheitsstrafe und wies ihn in Therapie ein. Er habe Taten vor dem Hintergrund von Alkoholabhängigkeit begangen. Der bis zu seiner Festnahme angestellte Handwerker verliert zugleich seinen Führerschein, wegen seines Verhaltens bei einer gefährlichen Fluchtfahrt vor der Polizei.
Der Mann hatte gestanden, am 10. Februar 2021 binnen 90 Minuten zwei Filialen einer Bank überfallen zu haben, bei der er Kunde war. Während der Überfälle trug er einen Mund-Nasen-Schutz und hatte eine Kapuze ins Gesicht gezogen. Zeugen hatten den Eindruck, er könnte bewaffnet sein, weil er eine Hand in einer Jackentasche hielt. In der ersten Bank erbeutete der Mann 5000 Euro. Am zweiten Tatort, in Velbert, wurde er festgenommen.
Benzin an Tankstelle angezündet
Mit verhandelt wurden gefährliche Auftritte des selben Angeklagten unter Alkohol 2019 an zwei Tankstellen: Er war mit einem Auto vorgefahren, hatte sich Zapfpistolen von einer Benzinsäule genommen und sie auf den Boden gerichtet. In einem Fall schaffte er es, Kraftstoff zu verspritzen und mit einem Feuerzeug zu entzünden. Zeugen löschten, nachdem er fort gefahren war. Auf diesen Tag fällt außerdem die Fluchtfahrt vor der Polizei. Auch diese Abläufe hat der Mann gestanden.
Im Gericht erklärte der Angeklagte, er habe mit dem Geld aus den Banken 16.000 Euro Schulden bezahlen wollen. Einen Grund für seine Auftritte an den Tankstellen wisse er nicht. Ein Gerichtspsychiater attestierte ihm, er versuche durch Alkohol seine Stimmungslagen auszugleichen und schäme sich womöglich für sein Verhalten. Er wirke freundlich und umgänglich, zugleich sei vor ihm zu warnen: „Er hat eine immense Spannung in sich.“
Der 38-Jährige bleibt in Untersuchungshaft, bis sein Urteil rechtskräftig wird.