Heiligenhaus. Das günstige Ticket soll für den öffentlichen Nahverkehr werben. Der Bürgerbusverein bedauert, dass diese Regelung für ihn nicht gilt.
Andreas Piorek ist keiner, der schnell aus der Haut fährt. Der ehemalige Bezirkspolizist ist mit seinem ruhigen Gemüt selten aus der Reserve zu locken. Doch wenn es um Ungerechtigkeiten geht, dann kann auch Piorek sauer werden. Als Vorsitzender des Heiligenhauser Bürgerbusvereins ist er von der Einführung des neun-Euro-Tickets nämlich gar nicht begeistert.
Seit Montag sind sie erhältlich, die Schnäppchen – doch in die Röhre schauen muss der Bürgerbus dafür: „Das Ticket soll ja für den Nahverkehr werben – aber bei uns gilt es leider nicht“, erklärt Piorek. Deswegen hat der Verein nun eine Stellungnahme veröffentlicht. „Obwohl wir, die Bürgerbusvereine in Langenberg, Neviges und Heiligenhaus als Ergänzung des öffentlichen Nahverkehrs fahren, sind wir keine Verkehrsgesellschaft wie die Nahverkehrsunternehmen, über die der Verkauf des Tickets erfolgt“, erklärt Piorek.
Heiligenhauser Bürgerbusverein ist von Regelung ausgenommen
Die Verkehrsgesellschaften und Verkehrsverbünde würden über diesen Ticketverkauf den von der Bundesregierung dafür festgelegten finanziellen Ausgleich erhalten, der für die Bürgerbusvereine somit nicht vorgesehen sei: „Das neun-Euro-Ticket hat daher keine Gültigkeit auf uneingeschränkte Mitnahme in unseren Bussen. Wir bedauern selbst, dass diese Vergünstigung unseren Fahrgästen nicht zugute kommt und wir zur Aufrechterhaltung unserer Fahrbetriebe weiterhin auf die Einnahmen des Einzelpreises angewiesen sind.“
Piorek befürchtet, dass nun einige Gäste vom Bürgerbus auf andere Verkehrsmittel umsteigen könnten: „Das frustriert schon auf eine Art“, findet Piorek und betont auch für die Bürgerbusse in Neviges und Langenberg: „Für unsere Fahrgäste bleiben wir, wie gewohnt, ehrenamtlich engagiert.“