Heiligenhaus. Ein Jungschwan wurde tot am Heiligenhauser Stauteich entdeckt. Der Förster erklärt, warum es derzeit unter den Tieren zu Jagdszenen kommt.

Ein toter Jungschwan am Abtskücher Stauteich sorgt wieder unter den Heiligenhauser Naturfreunden für viel Aufruhr: Am Montagmorgen wurde dieser entdeckt. Der Grund für sein Ableben könnte in der Natur der Tiere liegen, vermuten nun die Experten: Denn mit dem Nestbau von Mama und Papa Schwan beginnt die natürliche Vertreibung der einjährigen Jungtiere.

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Bea Busch ist erschüttert. Sie ist eine derjenigen, die sich mit viel Herz und Leidenschaft um die Tiere am Stauteich kümmert. Nun ist ein Jungvogel tot, gleich kommt Panik in ihr auf: Nach den brutalen Vorfällen vor einigen Jahren ist man hier besonders aufmerksam. Ein Vorfall mit einem Hund? Mit einem Fahrradfahrer? Vogelgrippe? Da sie sich täglich mit den Tieren beschäftigt, kommt ihr ein normales Ableben nicht in den Sinn.

Einige Jungtiere überleben es nicht

Die Jungvögel sind zu erkennen an den teilweise noch grauen Federn. Sie müssen sich nun eine neue Heimat suchen.
Die Jungvögel sind zu erkennen an den teilweise noch grauen Federn. Sie müssen sich nun eine neue Heimat suchen. © FUNKE Foto Services | Socrates Tassos

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Doch genau das könnte passiert sein, berichten Jagdpächter Johannes Pennekamp und Stadtförster Hannes Johannsen auf Nachfrage, was am Stauteich geschehen sein könnte. „Was da derzeit passiert, das ist nun mal Natur“, klärt Johannsen auf. „Und das ist leider jedes Jahr so.“ Seit einigen Tagen vertreibt Mama Schwan ihre Kinder vehement aus dem Wasser, verfolgt sie quer über den Teich und versucht, sie zu verscheuchen. „Die Schwäne werden dieses Jahr wieder Nachwuchs zeugen, die Jungvögel müssen sich nun eine neue Heimat suchen“, so der Stadtförster. Die Natur arbeite im Überfluss und da sei es normal, dass nicht jeder überlebe.

Und da komme es dann zu diesen unschönen Erlebnissen – Schwäne seien da auch besonders gnadenlos. Und das weiß jeder Stauteichbesucher, der schon mal erlebt hat, wie die anmutigen Tiere bitterböse gegen anderen Nachwuchs auf dem Stauteich vorgehen. „Will man Ruhe und Frieden haben, dürfte man eben keine Schwäne haben. Aber das ist nun mal hier so.“ Einige Heiligenhauser fragen nun: Könnte man die Jungschwäne nicht einfach einfangen und woanders hinbringen? „Das ist nicht erlaubt“, erklärt Johannsen weiter. Einfangen und an anderer Stelle aussetzen, das verstoße gegen Jagdrechte.

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