Heiligenhaus. Im Rahmen der Neanderland Biennale gab es viel Programm in Heiligenhaus. Und alle Mitwirkenden hatten jede Menge Überraschungen im Gepäck.

Ein großes Zelt bedeckte die Grünfläche zwischen der Gesamtschule und der Karl-Heinz-Klein Halle. Und das war auch gut so, denn sonst wären die Zuschauer der Compagnie Pas De Deux und des Konzertes von Hannes Johannsen und Seppo Grothe, ganz schön nass geworden. Und die besonderen Geschichten, die die Darsteller bei ihren Auftritten im Rahmen der „Neanderland Biennale“ mitbrachten, wären nicht so im Gedächtnis geblieben.

Die „Glücksgeige“ sorgte für Spaß bei Klein und Groß

Bei dem Stück „Glücksgeige“ sorgten die Darsteller Martin und Aline del Torre für viele Lacher.
Bei dem Stück „Glücksgeige“ sorgten die Darsteller Martin und Aline del Torre für viele Lacher. © Unbekannt | Alexandra Roth


Vor allem das Wandertheater der Compagnie Pas De Deux hatte eine Show, die Klein und Groß begeisterte. Das Stück „Glücksgeige“ handelt von einem jungen Spielmann, der seine Geige beim Teufel gegen Reichtum eintauscht, um seiner Geliebten zu gefallen. Doch das geht ordentlich schief.

„Das Schöne an dem Stück ist, dass die Erwachsenen die Hintergründe verstehen, die Kinder aber immer ganz spontan auf die Lacher reagieren – und das macht dieses gemischte Publikum so besonders”, erklärt Darsteller Martin del Torre. Er und Aline del Torre betreiben das Wandertheater mit verschiedenen Stücken und treten da auf, wo man ihnen ein bisschen Platz bietet. So sagt Aline del Torre: „Wenn man auf einer großen Bühne steht, sieht man nur ein schwarzes Loch, aber bei uns im Wandertheater sieht man die Reaktionen der Menschen.“

Alle Besucher zahlten so viel sie wollten

Und davon gab es eine Menge, denn als Martin Aline über die Bühne wirbelt und darauf auch noch einige weitere akrobatische Kunststücke folgten, kam das Publikum aus dem Staunen nicht mehr heraus. „Wir wollen, dass die Menschen etwas aus unserer Stücken mitnehmen, ob es etwas zum Lachen, Seufzen oder Nachdenken ist”, erläutert Martin del Torre. „Deshalb fordern wir auch keinen Eintritt, wir wollen, dass sich das jeder leisten kann. Wir würden uns aber über einen kleinen ‘Austritt’ freuen“. Das Publikum lacht. Und deshalb passt das Theaterpaar auch so gut in die Biennale, deren Philosophie ähnlich ist.

Auch die Zwar-Theatergruppe und Hannes und Seppo begeisterten

Volle Reihen gab es bei beiden Veranstaltungen zur Neanderland Biennale.
Volle Reihen gab es bei beiden Veranstaltungen zur Neanderland Biennale. © Unbekannt | Alexandra Roth


Mit der gleichen Einstellung traten auch der bekannte Heiligenhauser Musiker Hannes Johannsen und Seppo Grothe am Samstag auf. Auch hier konnte das Publikum eine kleine Spende da lassen, die ans Kulturbüro geht. Zunächst wurde der Abend dramatisch und lustig von der Zwar-Theatergruppe eingeleitet, was für Lacher sorgte. Johannsen erklärte anschließend zu Beginn des Konzertes: „Die Lieder sind alle aus eigener Feder, aus 50 Jahren Heiligenhaus.” Also eine sehr enge Verbindung mit der Stadt.

Das erste Lied war „Here we are back again“ – und schon erfüllte die raumgreifende Stimme von Johannsen das Zelt. Den Abend über gab es immer wieder Geschichten zu den Liedern. Ob es ein Schlaflied für die Neffen in Schottland war oder ein Lied über eine Freizeitfahrt nach Irland. „Der Hannes, der hat so viele Geschichten, der könnte euch den ganzen Abend etwas erzählen”, meinte Seppo. Und so war es auch, sehr zur Freude des Publikums.