Heiligenhaus.. Seit 25 Jahren kommen Kinder aus der Ukraine nach Heiligenhaus. Das wurde nun groß gefeiert. Ein besonderer Ehrengast kam in den Ludgerustreff.
Der alljährliche bunte Nachmittag, den die ukrainischen Kinder der Aktion Tschernobyl als Dankeschön an ihre Gastfamilien im Ludgerustreff ausrichten, hatte dieses Jahr eine besondere Bedeutung. Das Projekt, das Pfarrer Anton Lodziana 1992 ins Leben rief, feiert sein 25-jähriges Jubiläum.
Pfarrer Anton Lodziana hielt eine bewegende Ansprache.
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Seit 24 Jahren davon steht die Aktion unter der Leitung des Ehepaars Slotta sowie unter der Schirmherrschaft des Deutschen Roten Kreuzes. Es hat schon über 500 Kindern aus der betreffenden Region rund um Tschernobyl eine Zeit der Freude und Erholung in Heiligenhaus ermöglicht. Betreuerin Oksana Panzyka übernimmt die Übersetzung für 16 Kinder, die seit Ende Juni in Heiligenhaus zu Gast sind: „Es ist eine super Erfahrung. Alles beeindruckt mich, die Menschen sind nett und lieb und machen alles, damit wir uns zuhause fühlen”, strahlt die Ukrainerin.
Den Kindern aus Kiew und Umgebung kriegen einiges geboten
Ihr und den Kindern wird viel geboten. So werden die Kinder, die aus Kiew und der Nähe von radioaktiver Strahlung betroffener Gegenden kommen und meist in ärmlichen Verhältnissen aufwachsen, jedes Jahr vom Bürgermeister der willkommen geheißen. Es folgen für sie drei Wochen voller Unternehmungen.
Sie besuchen das Freibad, gehen Klettern und dürfen einen Rundflug über Heiligenhaus und Umgebung genießen. Panzyka weiß, dass sich die Kinder besonders auf den Besuch bei McDonalds und C&A freuen, für welchen jedem Kind eine großzügige Summe vom ehemaligen Reisebüroleiter Heinz Nardmann zum Einkauf bereit gestellt wird. „Ein großer Dank gilt den Gastfamilien, die die Kinder aufnehmen – und vor allem Gaby und Gerd”, erklärt Panzyka und weist auf das Ehepaar Slotta.
Lodziana: Alle sprechen die Herzenssprache
Die beiden übernehmen die Moderation bei der Jubiläumsfeier, zu der viele Gastfamilien, Sponsoren und Vertreter von Parteien und Vereinen erschienen sind. Projektgründer Lodziana ist dabei, ukrainischer Kinder teilen Sekt aus und begrüßen die Gäste freundlich am Eingang. Gaby Slotta ist die Freude über das Jubiläum anzusehen. Stolz zeigt sie die bunten Plakate an der Wand, die die Kinder in ihrer Morgenbetreuung selbst entworfen haben, und auf dicke Infobroschüren, die die Geschichte der Aktion detailliert zusammenfassen.
Pfarrer Anton Lodziana hält vor allen Besuchern eine Rede: „Die meisten Gasteltern fragen sich, wie sollen wir mit den Kindern sprechen? Ich sage ihnen, es gibt nur eine Sprache und die spricht jeder: die Herzenssprache”, sagt er und lächelt. Ein von den Gästen freudig erwarteter Auftritt ist der singende Wirt, Heinz Hülshoff, aus Ratingen. Er animiert Deutsche wie Ukrainer bei inbrünstigem Schlagergesang zum Schunkeln und Polonaisetanzen, und wird abgelöst von der Jugendgarde der Karnevalsgesellschaft grün-weiß Langenhorst, die ihre glitzernden Pompons im Takt der Musik kreisen lassen.
Tanz und Lieder aus der Ukraine
Die ukrainischen Gäste revanchieren sich mit kulturellen Beiträgen. Neben einem klassischen Violinen-Solo führen die Kinder auch einen Tanz auf und singen im Chor: „Das Lied hat den Text: Ukraine, das bin ich, das bist du, das sind wir alle”, erklärt Panzyka, und der Saal lauscht andächtig den Klängen in der fremden Sprache.