Heiligenhaus. Seit sechs Wochen ist das Heljensbad wieder eröffnet, unter ganz besonderen Auflagen und Schutzmaßnahmen. Und: Es scheint zu funktionieren.

Eigentlich müssten sich bei schönem Sommerwetter auch mal Tausende Besucher in dem Heljensbad tummeln – stattdessen dürfen sich wegen der Corona-Auflagen derzeit nur ein paar Hundert Gäste in den Fluten des Freibads vergnügen. Doch trotz aller Einschränkungen zeigt sich Badleiter Holger Brembeck durchaus zufrieden mit der bisherigen Saison. Und das liegt vor allem an dem Betragen der Besucher.

Vorbildliches Verhalten der Badegäste

Denn Brembeck lobt die Disziplin der Gäste, wenn es um die Einhaltung der Corona-Richtlinien geht: „Sie verhalten sich absolut vorbildlich und befolgen die Anweisungen. Wir hatten seit der Wiedereröffnung des Bades am 8. Juni nicht einen einzigen nennenswerten Zwischenfall. Es gibt nichts Negatives zu sagen.“

Besucherzahl leicht erhöht

Badleiter Holger Brembeck kurz vor der Eröffnung am 8. Juni. Jetzt nach sechs Wochen zieht er eine positive Bilanz.
Badleiter Holger Brembeck kurz vor der Eröffnung am 8. Juni. Jetzt nach sechs Wochen zieht er eine positive Bilanz. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel


Nicht zuletzt deshalb konnte auch die Zahl der erlaubten Besucher pro Badeschicht (siehe Infokasten) leicht von 400 auf 450 Personen erhöht werden. Brembeck: „Die Gäste halten wirklich die Abstandsregeln ein, sowohl im Wasser als auch außerhalb. Sie tragen einen Mundschutz in geschlossenen Räumen. Da gibt es keinerlei Probleme, und zur Not können wir auch eine Einwegmaske zur Verfügung stellen, wenn diese vergessen wurde.“

Personal hilft auch bei Reservierung

Ebenfalls sehr gut klappe die notwendige Reservierung der Besucher, um gegebenenfalls eine Kontaktnachverfolgung zu gewährleisten – ohne eine vorherige Registrierung und Vorbestellung der Tickets kommt niemand herein. „Das war auch die richtige Entscheidung. Nur im Einzelfall erscheinen Gäste spontan. Doch hier hilft unser Personal, wenn die Kapazitätsgrenze noch nicht erreicht ist.“ In diesem Fall könnten Badefreudige sich etwa schnell per Handy registrieren. Wenn beispielsweise ältere Personen sich mit dieser Technik nicht auskennen würden, könnten sie aber auch mit der Unterstützung der Mitarbeiter rechnen: „Bei Härtefällen gucken wir uns an, was sich machen lässt“, so der Badleiter.

Gut funktioniere auch die Zugangsbeschränkung zu Toiletten, Duschen und Umkleidekabinen – in diesen Bereichen dürfen sich maximal zwei Personen zugleich aufhalten. Auch würden Gäste respektieren, dass sie wegen der Corona-Hygieneregeln keine Bänke oder Liegen nutzen dürften, sondern auf der Liegewiese Platz nehmen müssten.

Daneben gebe es keine Probleme, dass die Besucher unverzüglich nach dem Ende ihrer Badschicht das Bad räumen müssten, damit alle Desinfektionsintervalle eingehalten würden. „Die Leute sind auch einfach froh, dass sie trotz der Corona-Zeit hier schwimmen gehen können“, meint der Badleiter.

Viele Kommunen halten Freibäder geschlossen

Dies sei auch nicht selbstverständlich, denn in vielen anderen Kommune blieben Freibäder geschlossen, schildert Brembeck weiter. Und: „Es ist der Stadt sowie den Stadtwerken hoch anzurechnen, dass wir öffnen konnten.“ Schließlich stelle dies eine „erhebliche finanzielle Belastung dar“ – wie hoch das Defizit wegen Corona ausfallen könnte, werde sich aber erst am Ende der Saison zeigen.

Sauna bleibt noch geschlossen

Oliver Fischer ist normalerweise für die Sauna zuständig. Derzeit arbeitet der Saunameister im Heljensbad mit.
Oliver Fischer ist normalerweise für die Sauna zuständig. Derzeit arbeitet der Saunameister im Heljensbad mit. © FUNKE Foto Services | Christof Köpsel


Auf eine Sache müssen die Besucher des Heljensbades aber trotzdem weiter verzichten: „Die Sauna muss leider noch geschlossen bleiben.“ Denn aufgrund der Räumlichkeiten könnten die Hygiene- und Abstandsregeln nicht umfänglich gewährleistet werden. Wie lange die Sauna nun weiter gesperrt bleibt, kann Brembeck aber nicht vorhersagen – schließlich müssten die Corona-Entwicklungen abgewartet werden. „Bis auf Weiteres ist sie aber zu.“