Heiligenhaus.. Schon seit vielen Jahren bieten die Tennisclubs Grün-Weiss und Blau-Weiss Camps in den Sommerferien an. Was die Kinder daran so mögen.
Mittwochmorgen, mitten in den Sommerferien. Zu einer Zeit, zu der wohl so manches ferienreifes Schulkind noch glücklich schlummernd im Bett liegt, stehen andere von ihnen schon hoch motiviert auf dem Ascheplatz des TV Grün-Weiss am Waldhotel. Zum mittlerweile zwanzigsten Mal bietet der Tennisclub ein Sommer-Tenniscamp für Kinder von sechs bis siebzehn Jahren an: „Das weiß ich, weil ich nun schon genauso lange dabei bin“, grinst Trainer Christian Lieth.
Seit Montag morgen trainiert die Gruppe, bestehend aus fünfzehn Kindern und drei Trainern, täglich. Unterteilt wird in zwei Gruppen, das Bambini-Camp auf einem Platz für die Jüngeren, und das Jugendcamp auf zwei Plätzen für die schon etwas geübteren Tennisspieler unter ihnen.
Von der Pike auf den weißen Sport lernen
„Dass wir in kleinen Gruppen arbeiten, ist ein großer Vorteil des Camps. Durch tägliches Training sieht man schnell großen Fortschritt“, erklärt Lieth. Er freut sich, den Kindern auch in den Ferien die Möglichkeit bieten zu können, ihr Hobby auszuüben, und bringt den Bambinis auf spielerische Art und Weise den Umgang mit Schläger und Ball bei. „Der Parcours macht am meisten Spaß, hier gibt es Tennisball Hockey und viele kleine Spiele zum Punkte sammeln“, schwärmt der sieben jährige Mats. Lieth’s Nichte Rebekka weiß, dass ihr Onkel Trainer mit Leidenschaft ist: „Manchmal baut er in seinem Garten ein ganzes Zirkeltraining auf, was wir dann absolvieren müssen“, lacht sie.
Während für die Bambinis schon um 12 Uhr Schluss ist, wird den älteren Teilnehmern in der Mittagspause eine Stärkung serviert: „Wir hatten schon Kartoffelpüree und Fischstäbchen, Spaghetti und auch Pommes mit Chicken Nuggets“, verrät die elfjährige Katarina. Sie gehört sie zu den wenigen externen Teilnehmern, und musste den Sport von der Pike auf erlernen: „Vorher konnte ich gar nichts, aber jetzt kann ich schon richtig spielen“, freut sie sich über ihren Fortschritt. Ein Highlight ist für die Ganze Gruppe der geplante Ausflug in den Kletterpark am Freitag.
Erleichterung für die Eltern als Betreuungsangebot
Zur gleichen Zeit werden auch an einem anderen Ort: Auch der TC Blau-Weiss 02 bietet ein Tenniscamp an, 37 Kinder von vier bis fünfzehn Jahren schwingen hier für eine Woche die Tennisschläger. „Die Hälfte von ihnen ist schon geübt und spielt im Verein, aber die andere Hälfte hat von Mund zu Mund Propaganda von dem Camp erfahren“, berichtet Cheftrainer Ralf Eichten.
Der Trainer ist sich bewusst, dass es eine Erleichterung für berufstätige Eltern sein kann, wenn sie ihre Kinder in der Ferienzeit gut betreut wissen: „Aber es macht auch einfach Spaß mit den verschiedenen Altersklassen und Gruppen zu arbeiten und sie zusammenwachsen zu sehen“, erklärt er seine Motivation dahinter, das Camp seit nunmehr zehn Jahren zu leiten. Eine Rivalität zwischen den beiden Tennisclubs gäbe es aber nicht, durch verschiedene Kooperationen und gegenseitige Unterstützungen bestehe vielmehr ein freundschaftliches Verhältnis.
Es gibt auch Alternativen für Regentage
Nach einer Begrüßung beginnt der Tag bei Blau-Weiss mit Aufwärmspielen und einer Dehnphase in großer Runde. Dann widmen sich die Teilnehmer verschiedenen Schlagübungen und es wird an Koordination und Ballgefühl gefeilt.
Zwar gäbe es verschiedene Aktionen als Plan B bei Regen, doch bei Temperaturen um die 25 Grad herrscht auf dem sonnigen Tennisplatz reger Betrieb. Als Highlight steht gemeinsames Schwimmengehen auf dem Plan, ein Abschluss-Turnier der älteren Jugendlichen in Mixed-Teams mit K.O.-System und gemeinsames Grillen am Freitagnachmittag. Das Training selbst wird individuell auf das Alter und die Erfahrung der Teilnehmer abgestimmt.
Eltern kommen durch Kinder auch zum Sport
Mittags ist für Essen gesorgt: „Und durch Gespräche, die wir beim Mittagessen haben, lernt man auch viele neue Freunde kennen“, freut sich die zwölfjährige Alexandra. Sie nimmt mit ihrer Cousine bereits seit vielen Jahren an dem Sommerprogramm Teil – und das nicht, weil ihre Eltern Tennis spielen, im Gegenteil: „Papa hat angefangen Tennis zu spielen, weil ich ihn immer mit hier hingebracht habe“, grinst sie.
Eichten pflichtet ihr bei: „Nach dem Camp interessieren sich immer einige, langfristig mit Tennis anzufangen.“ Und nicht nur das: So war er im Gespräch mit zwei Jungs, von denen er dachte, sie würden sich schon ewig kennen: „‚Seid ihr befreundet?‘, fragte ich sie, und sie antworteten: ‚Ja, seit gestern, aber wir bleiben jetzt Freunde für immer.‘“
>>> FERIENCAMPS IN DER LETZTEN WOCHE
- Sowohl beim TC Blau-Weiss 02 wie auch beim TV Grün-Weiss wird in der letzten Ferienwoche ein zweites Jugendcamp angeboten.
Anmelden kann man sich bei Blau-Weiss über die Homepage: www.tc-blauweiss02-heiligenhaus.de. Beim Tennisverein Grün-Weiss am besten per Mail anmelden bei Christian Lieth: christianieth@t-online.de.
Auch 2019 finden die Sommer-Camps wieder jeweils in der ersten und letzten Ferienwoche statt.