Heiligenhaus.. Christdemokrat Peter Beyer zieht direkt in den Bundestag ein. Die SPD erlebt ein Debakel. Anna-Tina Pannes (FDP) hofft auf ein Bundestagsmandat.
Peter Beyer und die Christdemokraten sind die Sieger an diesem Wahlabend. Der CDU-Bundestagsabgeordnete hat sein Direktmandat im Wahlkreis verteidigt und zieht erneut ins Parlament ein. Mit deutlichem Vorsprung bei den Erststimmen setzte sich Beyer bei der Bundestagswahl im Wahlkreis Mettmann II gegen seine sozialdemokratische Konkurrentin Kerstin Griese durch. Dennoch bezeichnete er die Verluste bei den Zweitstimmen im Bund als „Schock“. „Wir müssen die Botschaft verstehen. Die Debattenkultur wird sich verändern.“ Er freue sich über seinen Sieg und betonte den fairen Wahlkampf mit Griese.
Die musste zwar gegen Beyer einstecken, in den Bundestag wird sie durch ihren guten Listenplatz aber dennoch einziehen. Das schlechte Abschneiden der SPD sei eine „historische Niederlage“, so Griese, „das muss man so klar sehen und auswerten.“ Zu ihrem Wahlkreis meinte sie: „Ich hatte bei der vergangenen Bundestagswahl ein sehr gutes Ergebnis. Gegen den Bundestrend kommt man aber nicht an.“
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Sarkasmus bei der SPD
Sarkasmus angesichts des Wahlergebnisses auch bei der Heiligenhauser SPD: „Das wird ja witzig“, so der Ortsvereinsvorsitzende Ingmar Janssen bei der ersten Hochrechnung mit Blick auf die Koalitionsbildung. Für ihn sind die Stimmverluste von CDU und SPD das Ergebnis der Politik der Großen Koalition. „Nun ist Frau Merkel gefordert. Wir sollten uns in der Opposition neu aufstellen“, so Janssen.
In die Opposition wird es für die CDU trotz der Verluste nicht gehen. Ralf Herre, Fraktionschef der Heiligenhauser Christdemokraten, hat das schlechte Abschneiden der beiden Volksparteien nach den letzten Umfragen aber auch so erwartet: „Ich bin gespannt auf die Koalitionsverhandlungen, sie werden schwierig.“
FDP ist einer der Gewinner des Abends
Einer der Gewinner des Abends ist die FDP. „In Heiligenhaus sind wir drittstärkste Kraft, damit bin ich zufrieden“ sagte der Heiligenhauser Fraktionsvorsitzende Volker Ebel. Eine mögliche Jamaika-Koalition sehe er aber „kritisch, weil es nicht viele Gemeinsamkeiten gibt.“ Auch damit, dass viele Wähler der AfD ihre Stimme gegeben haben, könne man nicht zufrieden sein.
Ausdrücklich freute er sich dagegen für die FDP-Direktkandidatin Anna-Tina Pannes, die über die Landesliste auf den Einzug in den Bundestag hoffen darf. Pannes selbst sagte: „Ich habe damit gar nicht gerechnet und hoffe, dass es reicht. Dann müsste ich direkt schon zur Fraktionssitzung nach Berlin.“