Heiligenhaus. Der Campus Velbert/Heiligenhaus fördert die praxisnahe Ausbildung der Studenten. Ein neuer Roboter unterstützt bei diesem besonderen Lehransatz.
Der Fachkräftemangel ist ein oft zitiertes Problem in Deutschland. Die Jugend sei zu theoretisch ausgebildet, in der Praxis kommt dabei nichts Vernünftiges rum - so lautet häufig der Tenor. Das es aber auch ganz anders geht,
beweist der Campus Velbert/Heiligenhaus einmal mehr
– mit einem neuen Roboter, der Übungsaufgaben noch realistischer und umfangreicher gestalten wird. Der sogenannte Parallelkinematik-Roboter verfügt über drei bewegliche, lineare Achsen, deren Bewegungen sich gegenseitig zu einer Gesamtbewegung ergänzen. „Der Roboter wird bei uns Pick-and-Place-Aufgaben übernehmen“, erklärt Professor Clemens Faller. Pick-and-Place beschreibt das Aufnehmen, Bewegen und Ablegen eines Gegenstandes - optimal für Sortier- oder Verpackungsaufgaben.
Wichtiger Neuzugang für die Lernfabrik
Für Faller ist der Neuzugang ein weiteres wichtiges Element seiner Lernfabrik „Automatisierungstechnik“, in der er Studierenden
möglichst praktisch und realitätsnah industrielle Abläufe und Automatisierungsmöglichkeiten nahebringt
. „Ich bin nicht so der klassische Professor, der theoretisch etwas erklärt oder irgendwelche Show-Simulationen vorführt. Oberste Priorität hat hier die Praxisnähe“, erklärt der Lehrbeauftragte.
Optimale Vorbereitung auf Arbeitswelt
Diese Praxisnähe spiegelt sich auch in der Ausrüstung der Lernfabrik wieder: Alles sind originale Komponenten, die so auch in Unternehmen verwendet werden. Mit realistischen Produkten und Abläufen kann auf diesem Weg ein Unternehmen simuliert und die Lernenden optimal auf die Herausforderungen der Arbeitswelt vorbereitet werden.
Absolventen sind schnell eingearbeitet
Das Konzept käme gut an, berichtet Faller.
„Unseren Ansatz gibt es nicht so oft, an normalen Universitäten findet man so etwas eher selten.
Uns freut es, wenn Unternehmen, gerade aus der Schlüsselregion, zu uns kommen und unsere Praxisnähe loben. Sie sind erfreut darüber, dass unsere Absolventen schnell eingearbeitet und auf viele Probleme vorbereitet sind.“
Geschenk der Firma IGUS
Der neue Roboter ist ein Geschenk der IGUS GmbH aus Köln
an den Campus
, denen gegenüber ich Clemens Faller sehr dankbar zeigt: „Das ist eine super Sache, dass ein regionales Unternehmen uns mit einem tollen Gerät unterstützt. Es wird unsere Lernmöglichkeiten deutlich verbessern.“ Überhaupt: Der regionale Faktor ist für den Professor von großer Bedeutung. In der Lernfabrik seien viele Komponenten von Herstellern aus der Umgebung verbaut, was beide Seiten profitieren lasse: „Durch diese Nähe kann es leicht zu neuen Kontakten, eventuellen gemeinsamen Projekten oder auch Berufschancen für unsere Absolventen kommen“, erklärt Faller. „Zudem freue ich mich immer besonders, wenn Unternehmen mit Forschungsfragen auf uns zukommen und uns so vor neue Herausforderungen stellen“.
Auch Unternehmen bilden sich in Lernfabrik fort
Auch Fortbildungen mit Unternehmen aus der Schlüsselregion haben schon in der Lernfabrik stattgefunden. Und die wird übrigens fortlaufend durch die Studierenden selbst modernisiert und repariert, sie bekommen also nicht ständig das neueste und beste Material vorgesetzt, sondern müssen sich auch selbst damit beschäftigen. „So können sie viel forschender lernen, experimentieren und Verantwortung übernehmen“, erklärt Clemens Faller. In der Lernfabrik des Campus Velbert/Heiligenhaus scheint also ziemlich viel richtig zu laufen - ein hervorragendes Zeichen für die Schlüsselregion.