Heiligenhaus. Beim Schüler-Ingenieur-Camp am Campus Heiligenhaus konnten Schüler technische Aufgaben lösen und erste Erfahrungen an einer Hochschule sammeln.

Spannende Einblicke in die Welt der Technik und der Ausbildung zum Ingenieur verschafften sich 63 Oberschüler aus dem Kreis Mettmann und Solingen beim zweiten Schüler-Ingenieur-Camp am Campus Velbert/Heiligenhaus. Zur Seite gestellt wurden ihnen erfahrene Studenten.

„Mit diesem Schüler-Ingenieur-Camp betreiben wir eine Art Berufsvorbereitung. Unser Ziel ist es, die Schüler für Technik und konkret für einen dualen Studiengang zu gewinnen“, beschreibt Karl-Josef Reuther von der Hochschule Bochum die Intention der Veranstaltung. „Auch die Unternehmen haben gemerkt, dass man neue Wege gehen muss um Schüler zu erreichen.“ Durch das praktizierte duale Studium gibt es bereits viele Kooperationspartner, von denen acht an der Veranstaltung teilnahmen. Studenten aller Fachrichtung und Semester der kooperativen Ingenieursausbildung hatten sich Aufgaben ausgedacht, die von den Schülern gelöst werden mussten.

Campus möchte vor allem Mädchen für die technischen Studiengänge begeistern

Gar nicht so einfach: Die Schüler Lucas (links) und Tim versuchen sich an der Programmierung eines Schweißroboters.
Gar nicht so einfach: Die Schüler Lucas (links) und Tim versuchen sich an der Programmierung eines Schweißroboters. © FUNKE Foto Services | Uwe Möller

Der Campus legt Wert darauf, gerade Mädchen für technische Berufs zu begeistern. Ein Vorzeigebeispiel ist dabei Mira Heiligenhaus. „Ja, ich heiße wirklich so wie hier die Stadt, mein Name hat damit allerdings nichts tun, bei meinen Vorfahren handelt es sich Hugenotten aus Frankreich“, erklärt die Kölnerin, die gerade mit Bestnote ihren Bachelor bestanden hat, nun die Masterprüfung angeht und sich dabei mit Mechatronik und Produktentwicklung beschäftigt. „Mädchen sind in technischen Dingen genauso talentiert wie Jungs. Ich sehe sogar Begabungen bei Frauen aus anderen Bereichen als Vorteil an“, so die künftige Ingenieurin, die schon immer gut in Physik und Mathematik war und deshalb in diesen Beruf strebt. Ähnlich ist es bei Jeanette Reinicke, die derzeit das Technische Kolleg in Solingen besucht. „Ich habe die Leistungskurse Mathe und Maschinenbau, ich wollte immer schon einen Beruf in diesem Bereich, zumal mein Papa Automatisierungsingenieur ist und mich das begeistert.“

Campus-Studenten unterstützen Schüler bei ihren Aufgaben

Jetzt lässt sie sich durch Philip Binder, der sein duales Studium bei dem Heiligenhauser Messsystemhersteller IMS absolviert, die Komponenten einer Förderanlage erklären. Die Schüler haben die Aufgabe, eine entsprechende Software zu entwickeln, damit Werkstücke befördert werden können. An der Aufgabe sitzt auch Finja Brembeck aus Velbert. „Ich habe viel über das Zusammenspiel von Sensoren und dem Programmieren gelernt.“ Lucas Spieß möchte am Berufskolleg Velbert den Informationstechnischen Assistenten und gleichzeitig sein Fachabitur machen. In einem Workshop hat er einen Schlüsselanhänger modelliert, den der hochschuleigene 3-D- ausspuckt. „Ich kann mir ein Studium am Campus definitiv vorstellen. Aber vorher möchte ich ein Freiwilliges Soziales Jahr machen, um was anderes kennenzulernen.“ https://www.waz.de/staedte/velbert/article227940649.ece