Heiligenhaus.. Der Heiligenhauser Unternehmer Sven Roppelt bietet Trendsportgeräte an. WAZ-Fitnessexperte Alexander Fräcke hat einige unter die Lupe genommen
Auf das Rad und los über den Panoramaradweg: Sobald die Temperaturen es zulassen, zieht es die Sportler rauf auf die ehemalige Bahnstrecke. Doch nicht nur Zweiradfreunde, ob mit oder ohne Hilfsmotor, kommen bei der Strecke auf ihren Spaß, auch andere Aktivitäten locken auf die gut ausgebaute Strecke. Einige Trendsportarten haben wir mit unserem Fitness-Experten Alexander Fräcke sowie dem Heiligenhauser Unternehmer Sven Roppelt einmal genauer unter die Lupe genommen.
Wer sich die Frage stellen sollte, was eigentlich derzeit alles so angesagt ist im Funsport-Bereich, der muss gar nicht erst lange im Internet suchen. Betritt man den Laden von Sven Roppelt am Nordring, springen einem die Trends schon beinahe ins Auge. Mit seinem Online-Handel Fantic26 hat sich Roppelt einen Namen über Heiligenhaus hinaus gemacht, aber auch der Laden und vor allem die Werkstatt wird täglich aufgesucht. Vor allem junge Kickboarder können sich hier ihr Gerät richtig aufpeppen lassen. „Außerdem können wir natürlich vor Ort beraten, meine Angestellten üben den Sport zum Teil selber aus“, berichtet der Heiligenhauser.
Kraft und Koordination lassen im Alter nach
Vor dem Test ist dem Fitness-Experten Fräcke wichtig zu betonen: „Die Geräte, die wir heute vorstellen, richten sich natürlich eher an die jüngere Generation.“ Generell gebe es zwar keine Altersbeschränkungen, „aber mit zunehmendem Alter lässt die Kraft und die Koordination nach, was sich auf das Gleichgewicht auswirkt. Und das braucht man für viele der Trendsportarten.“
Wer sich dennoch an der ein oder anderen Sportart ausprobieren möchte, der solle sich darauf vorbereiten. „Es gibt mittlerweile viele Geräte, die das Gleichgewicht schulen, aber ganz einfach kann man dies zum Beispiel mit einem Einbein-Stand machen, das Gewicht dabei immer verlegen“, so Fräcke.
Wer sich dann fit genug fühlt, der dürfe aber dann eins nicht vergessen: Fehlen darf auf keinen Fall, so Fräcke, die richtige Schutzausrüstung: „Helm, Knie-, Handgelenks- und Ellenbogenschoner sollte man eigentlich bei jeder Sportart tragen“, rät der Physiotherapeut. „Es kann schnell etwas passieren, die Schutzausrüstung ist deswegen elementar und hilft wirklich bei Stürzen vor schweren Verletzungen.“ Oft genug habe er Patienten, die dadurch entweder nur eine leichte Verletzung erlitten haben – oder eben Patienten, die langwierige und unschöne Erinnerungen mitnehmen.
Der E-Scooter ist für jeden was
Eins der Geräte, die Fräcke aber auch älteren Generationen empfiehlt, ist der praktische E-Scooter. „Wenn man mit seinem Enkel fahren möchte und der zu schnell ist, kommt man damit gut hinterher und der Stand ist recht sicher“, findet Fräcke. Das Problem ist derzeit aber noch eine gültige Straßenzulassung, berichtet Sven Roppelt. „Das soll kommen, sie sollen dann wie E-Bikes erlaubt sein.“ Noch darf man damit allerdings nicht auf öffentlichen Straßen fahren. „Wenn sie zugelassen werden, ist das eine echte und praktische Alternative zu den E-Bikes. Denn man kann sie mal eben abstellen, den Scooter zwischen die Beine nehmen, wenn man auf den Markt fährt und Einkäufe erledigt.
Der Spaßfaktor ist jedenfalls extrem hoch, findet auch Fräcke: „Es ist super leicht zu fahren, aber auch einfach zu bremsen. Da muss man nicht befürchten, dass man nicht zum Stehen kommt.“ Testfazit: Daumen hoch.
Rollschuhe sind wieder in
Ein Trend steht derzeit ganz weit oben auf dem Wunschzettel vor allem von jüngeren Mädchen: Rollschuhe sind wieder absolut hoch im Kurs. „Die sehen aber anders aus als noch zu meiner Jugendzeit“, meint Fräcke bei dem Anblick der modernen und bunten Schuhe lachend. „Eine neue Welle schwappte aus den USA durch eine Teenie-Sendung hinüber, je schriller, desto besser, finden die Kunden“, berichtet Roppelt. Und natürlich alles hoch modern.
Aber auch im Velberter Sportzentrum ist die Rollschuhhalle der Vereine immer voll. am Wochenende finden Turniere statt. „Rollschuhfahren ist natürlich etwas, was man nicht verlernt. Und gerade, wenn man das länger nicht gemacht hat, hat man schon ein anderes, sichereres Gefühl als auf den schmaleren Inlinern“, erklärt Alexander Fräcke. „Inline- oder Rollschuhfahren ist ein toller Sport, der den ganzen Körper trainiert und die Koordination fördert.“
Longboards gibt es für jede Alters- und Könnerstufe
Immer noch im Trend sind weiterhin Longboards. „Wir haben nun viele Erweiterungen, die den Fahrspaß verbessern“, berichtet Sven Roppelt. Für Kinder, Anfänger oder die, die es bequemer wünschen, gibt es nun eine feste Lenkstange vorne am Brett. „Da kann man sich dann festhalten, wenn man sich noch unsicher fühlt“, begrüßt Alexander Fräcke die Hilfe. „Boarden an sich ist für den ganzen Körper nämlich eine tolle Sache. Man bleibt fit, es verbessert die Ausdauer und stärkt die Muskulatur.“ Und wer sicher auf dem Brett unterwegs sei, habe auch beim Laufen einen sicheren Stand. Den kann man übrigens auch erlernen: „Beim Zähneputzen sollte man einfach öfter in den Zehenstand gehen und versuchen zu halten“, erklärt Fräcke.
Wer gut auf dem Longboard steht und Stand-up-Paddling mag, für den gibt es nun auch Sticks. „Viele Jugendliche skaten von Velbert aus den Panoramaradweg bis nach Kettwig, fahren dort mit dem Bus zurück nach Velbert und rollen wieder runter“, weiß Sven Roppelt.
Surfskateboards und Pogo Sticks sind ganz schön tricky
Für die Profis unter den Boardern winkt dann noch das Surfskateboard. „Da musste ich auch erstmal üben“, berichtet Skater Marcel Schlesack. Denn die Achsen sind beweglich. „Sie sollen das Reiten in der Welle simulieren“, erklärt Sven Roppelt – und Alexander Fräcke steigt nach einigen Versuchen wieder vom Brett. „Das ist dann doch eher etwas für die jüngeren Profis.“ Denn fort bewegt man sich rein durch Schwingbewegungen.
Der neueste Trend abseits von Boards sind die sogenannten Pogo Sticks. Sie werden mit Luft aufgepumpt, mit ihnen kann man dann hoch und weit springen. „Auch hier ist das Verletzungsrisiko natürlich hoch“, findet Fräcke und Sven Roppelt ergänzt: „Da sollte man wirklich verdammt aufpassen.“