Hattingen. Plötzlich kracht ein riesiger Baum auf den Gehweg. Jetzt gibt es die Ergebnisse der Baumkontrollen. Die dürften Anwohner nur teilweise beruhigen.

Sonderkontrolle in Bredenscheid: Nachdem eine riesige Buche plötzlich umgekippt und auf einen Fußweg gekracht war, kündigte die Stadt an, alle Bäume im Umkreis erneut zu überprüfen. Jetzt gibt es die Ergebnisse - und einen weiteren Gefahrenbaum an anderer Stelle.

„Nicht auszudenken, wenn der Ast sich löst und aus einer Höhe von sechs bis sieben Metern auf die schmale Straße fällt, zumal hier oft Fußgänger mit Kindern beziehungsweise Wanderer herlaufen“, schreibt Wilfried Isenberg an die Redaktion. Es geht um zwei abgebrochene Äste, die in einer Baumkrone in Blankenstein an der Straße Auf Drenhausen hängen. „Der größere Ast hat einen Durchmesser von zirka zehn Zentimetern und dürfte rund zehn bis 15 Kilogramm wiegen“, beschreibt Isenberg. Seit Monaten hinge er dort. Anfang Dezember habe Isenberg den Fall der Stadt gemeldet, passiert sei nichts.

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Auf Nachfrage erklärt die Stadtsprecherin Jessica Krystek: „Die Kollegen werden sich zeitnah kümmern und den Totholzbestand in der Straße Auf Drenhausen entfernen.“ Sie arbeiteten die Bäume immer nach Dringlichkeit ab, auch Bürgerbeschwerden werden nach und nach abgearbeitet. Nach Sturm und Schnee kommen Sonderkontrollen hinzu. „Da können die Kollegen leider nicht überall gleichzeitig sein und müssen priorisiert abarbeiten.“

„Eine Gefährdung konnte von Seiten der Stadt nicht festgestellt werden.““

Jessica Krystek
Stadtsprecherin

Trotz Kontrolle gekippt war eine große Buche in Bredenscheid am Schneetag vor anderthalb Wochen. Als sie auf einen Gehweg krachte, konnten sich Passanten nur knapp retten und einem Unglück entgehen. Das Heck eines Autos wurde zertrümmert. Jahrelang hatten Anwohner vor diesem Baum gewarnt. Doch eine Überprüfung wenige Monate vor dem Sturz ergab: keine Gefahr. Eine Fehleinschätzung, die fast fatale Folgen hatte. Auch andere Bäume machen Anwohnern Sorgen.

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Deshalb fand in der vergangenen Woche eine Sonderkontrolle in Bredenscheid statt. „Die Eichen entlang der Böschung weisen auch nach dem Sturm- und Schneewetter keine Auffälligkeiten auf. Eine Gefährdung konnte von Seiten der Stadt nicht festgestellt werden“, berichtet die Stadtsprecherin.

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An der Treppe Im Lichtenbruch, an der auch die Buche stand, will die Stadt aber nachbessern: Dort sollen einzelne Lärchen und Hainbuchen gefällt, beziehungsweise einzelne Äste gekürzt, werden. „Sie stellen kein Sicherheitsrisiko dar, jedoch haben sie sich nicht so vital entwickelt, wie erhofft und können die umliegenden Bäume am Wachstum hindern“, stellt die Stadt klar.

Schnee in Hattingen
In der Straße Im Lichtenbruch kracht ein Baum auf den Schulweg und auf ein Auto. © Jennifer Gänsch | Jennifer Gänsch

Der Treppenaufgang am Lichtenbruch bleibt gesperrt, bis die Arbeiten erledigt sind. Derzeit wird dafür ein Angebot einer externen Firma eingeholt. Die soll in Kürze alle Bäume, die mit einem Strich markiert sind, fällen und die mit einem Punkt stutzen.

Jedes Jahr prüfen die zwei ausgebildeten Baumkontrolleure der Stadt Hattingen etwa 20.000 Bäume. Dabei sind die Baumprüfer nur in Teilzeit dafür zuständig und haben noch andere Aufgaben in der Grünpflege. „Es werden aber in diesem Jahr noch zwei weitere Mitarbeiter der Stadtbetriebe zum Baumkontrolleur ausgebildet, sodass wir in diesem Bereich flexibler aufgestellt sind“, erläutert Jessica Krystek.

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Kontrolliert wird ein Baum spätestens alle anderthalb Jahre. Dabei finden die Prüfungen im Wechsel statt: Mal im belaubten, mal im unbelaubten Zustand. Häufiger wird an Schulen und Kindergärten kontrolliert - nämlich zwei Mal in dieser Zeit. „Natürlich werden nach Bürgerhinweisen sowie nach extremen Witterungsverhältnissen Sonderkontrollen durchgeführt“, so Krystek.

Die Baumkontrolleure kümmern sich nur um die städtischen Bäume. Für Bäume auf Privatgrundstücken sind die Eigentümer verantwortlich. Wenn Gefahr in Verzug ist, reagieren aber notfalls auch dort die Kollegen der Stadtbetriebe oder die Feuerwehr.