Hattingen. Warum die Königsfiguren von Ralf Knoblauch, die das Forstmanns in Hattingen derzeit zeigt, zwar ausgeliehen, aber nicht gekauft werden können.

Eine spannende Ausstellung mit Königsfiguren zeigt aktuell das Forstmanns in Hattingen-Blankenstein: Der Holzbildhauer und Diakon Ralf Knoblauch befasst sich in seinen Werken mit dem Thema Würde.

„Das Besondere ist, dass man diese 25 bis 50 Zentimeter hohen Kunstwerke gegen Geld ausleihen, aber nicht kaufen kann. Dieses Geld verwendet der gelernte Bildhauer und Theologe immer für soziale Zwecke“, sagt Ottfried Priegnitz, Gründungsmitglied des Kulturvereins Arte Medis.

Ausstellung Hattingen: Königsfiguren können entliehen, aber nicht gekauft werden

Wichtig ist dem Künstler, dass diejenigen, die Königsfiguren ausleihen wollen, ein soziales Thema haben, für das sie sich engagieren. Denn mit dem Thema Würde wird Knoblauch bei seiner pastoralen Arbeit in sozialen Brennpunkten Bonns immer wieder konfrontiert. „Wie viel Würde kommt jedem Menschen zu – von Gott, von sich, von anderen und wie viel bleibt im Verborgenen“, fragt er.

Die Antwort geben seine Königsfiguren. Scheinbar machtlos und bescheiden zeigt sich ihre Größe und Würde im Verborgenen. So berühren sie den Betrachter und erinnern an die eigene Königswürde und daran, dass Menschen füreinander da sein sollten. Das ist die Botschaft der Figuren.

Königsskulpturen sollen zeigen: Der Mensch braucht andere an seiner Seite

Man kann fast nicht anders, als ihnen über die Köpfe zu streichen und die Materialität des Holzes, seine Schrunden, Risse und Unebenheiten zu spüren. Die Königsskulpturen sind Menschen wie du und ich.

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Bei seiner Arbeit als katholischer Diakon im Bonner Norden wird für Ralf Knoblauch immer wieder deutlich, dass der Mensch andere an seiner Seite braucht. „Der Mensch ist die Lösung, der Berührbare, der Verletzliche, so wie es seine Figuren ausstrahlen“, erklärt Priegnitz vom Forstmanns.

Erinnerung an Menschlichkeit

Der Mensch, der – wie alle Königsfiguren – die Augen geschlossen hat. Und wer die Augen geschlossen hat, ist besonders verwundbar. „Die Figuren fordern uns stumm auf, Verantwortung zu übernehmen, für sie da zu sein und sie zu beschützen. Sie erinnern an die Menschlichkeit.“

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Ein König soll für die Ukrainehilfe im Laufe der Ausstellungszeit versteigert werden. Am Montag, 16. Mai, wird der Künstler um 18 Uhr zu einer Gesprächsrunde anwesend sein. Die Ausstellung ist noch bis zum 29. Mai in Hattingen-Blankenstein, Marktplatz 15, zu sehen. Begleitend zur Skulpturen-Ausstellung läuft eine Fotoausstellung des Herner Fotografen Günter Mottyll und eine Bilderausstellung der Malerin Heidrun Mottyl.

Informationen

Mehr Informationen gibt es auf der Internet-Seite www.artemdis.ruhr. Fragen beantwortet gerne Ottfried Priegnitz telefonisch: 0175 5 90 44 59.