Hattingen. Nachhaltige Kollektionen präsentierten acht Design-Labels aus dem Ruhrgebiet auf der Hütte in Hattingen. Das hatte „Mode mit Steel“ zu bieten.

Beschwingt, temperamentvoll und positiv wurde jetzt in der Gebläsehalle der Henrichshütte die Modenschau „Mode mit Steel“ präsentiert. Es gab nicht nur auf dem Laufsteg, der kreuzförmig mitten durch die Besucher führte, viel zu sehen. Auch die meisten Zuschauerinnen und Zuschauer hatten sich in Schale geworfen und feinen Zwirn aus dem Schrank geholt.

Die 220 Plätze waren komplett ausverkauft

Viele Kinder und auffallend viele Männer waren unter den Gästen. Mode scheint längst nicht mehr nur eine Sache der Frauen zu sein. Die 220 Plätze waren komplett ausverkauft. Bei so viel Interesse war die Stimmung entsprechend gut. Was die acht jungen Labels aus dem Ruhrgebiet kreiert haben, wurde schwungvoll präsentiert. Mit Klängen, die daran erinnerten, als schlügen stählerne Stücke aufeinander, war auch die Musik absolut passend zur Industriekulisse gewählt.

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Langweilig wurde es zu keiner Zeit. Mit viel Tempo und grandiosen akrobatischen Tanzeinlagen gaben die Models alles, um Mode und Unterhaltung perfekt zu verbinden. Weit gespannt war die Bandbreite, die die jungen Modemacher boten. Bei Susa Flor war die Kleidung lässig, aber chic. Viele Gold- und Brauntöne – passend zum Herbst – waren zu sehen. Dazu oft Taschen, die absolut überdimensioniert und damit ein echter Hingucker waren. Die jungen Frauen präsentierten die Mode in Stiefeln mit extrem hohen Absätzen, aber auch in ausgesprochen bequemen Schuhen.

Lässiger Look: ein Model präsentiert Mode auf der Modenschau
Lässiger Look: ein Model präsentiert Mode auf der Modenschau "Mode mit Steel". © FUNKE Foto Services | Barbara Zabka

Verrückt in Farbe und Form

Verrückt in Farbe und Form kam At Elier daher. Blaues Kleid und rote Mütze, aber auch weich fließende Kleider begeisterten das Publikum. Mäntel und lange Jacken in vielen unterschiedlichen Farben konnten die Besucherinnen und Besucher bestaunen. Bei Beron liefen die Models mit Hochsteckfrisuren elegant in schwarzen Kleidern über den Laufsteg. Dazu trugen sie oft hochhackige Stiefeletten mit Blockabsatz. Auch diese Kleidung war meistens fließend und bequem, aber immer edel. Vielfach waren die Oberteile hinten deutlich länger geschnitten als vorne, was auch nicht ganz so perfekten Figuren einen pfiffigen Schliff gibt.

Temporeiche Modenschau

Bisher verbindet man mit dem Ruhrgebiet Kohle und Stahl. Dass das nicht so bleiben muss, bewiesen am Freitagabend in der Gebläsehalle der Henrichshütte acht junge Modelabels auf der temporeichen Modenschau „Mode mit Steel“. Nachhaltig produzierte Kleidung stand dabei im Vordergrund.Passender könnte das Motto nicht sein. Denn Mode und Industriekultur gehen bestens zusammen. Neben bequemer, eleganter und lässiger Kleidung waren auch Accessoires zu sehen: Zum Beispiel die Brillen-Kollektion von „Frau Feller“ aus Bochum und Taschen von „Applebeach“ aus Dortmund-Aplerbeck, die aus Pina-Tex hergestellt werden. Das sind Blätter, die bei der Ananas-Ernte als Reststoff anfallen.

Bei Indvidu war der Hingucker ein männliches Model mit einem Kleid, das nur knapp bis zum Oberschenkel reichte. Er präsentierte eine Tanzeinlage, die das Publikum zu Extraapplaus animierte. Genauso wie ein anderer junger Mann, der jede Breakdance-Gruppe in den Schatten stellen würde. Invidu zeigte die ganze Bandbreite des Labels in Form von Tanzeinlagen und belegte sein eigenes Motto, Farbe auf die Straße zu bringen.

Bequeme Kleidung aus recyeltem Jeansstoff

Dass man bequeme Kleidung aus recyeltem Jeansstoff kreieren kann, zeigte JotJot aus Mülheim. Bemalte nachhaltige Kleidung ist der Gegenentwurf zum Kaufen und Wegschmeißen. Auch Róka Fair Clothing erhebt Nachhaltigkeit in Kombination mit fairer gehandelter Kleidung zum eigenen Maßstab. Mit der Mode kann man schick, bequem und mit gutem Gewissen durchs Leben gehen.

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Zum Schluss präsentierte das Label Grubenhelden aus Gladbeck seine Kollektion. Eine Hommage an das Ruhrgebiet, der Wiege von Kohle und Stahl. Schwarze und schwarz-weiße Kleidung wurde gezeigt, bequem geschnitten und ganz bewusst an die Bergbau-Herkunft des Ruhrgebiets erinnernd. Dazu natürlich – wie kann es anders sein – eine moderne Fassung des Steigerlieds.

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