Hattingen. Erst Corona, dann Ukraine-Krieg: Das setzt Kindern und Jugendlichen zu. Was sie jetzt brauchen und warum die Stadt Hattingen auf Freizeiten setzt.

Vor gut 20 Jahren schliefen sie ein: die Freizeiten der Stadt Hattingen. Jetzt erleben sie ein Revival. Für ein wichtiges Angebot hält die Abteilung für Jugendförderung und Jugendkultur das in Zeiten, wo erst Corona, dann der Ukraine-Krieg Kindern und Jugendlichen zu schaffen machen. „Gut, dass da nun auch die vakante Stelle im Haus der Jugend zum 1. April besetzt werden kann“, sagt Abteilungsleiterin Cordula Buchgeister.

Unter dem Motto „Hattingen hat wieder Lust auf Meer“ geht’s für Jugendliche ab zwölf Jahren in der ersten Osterferien-Woche nach St. Peter Ording – zum Surfen, Schwimmen, Klettern, Stadtbummel, Strand genießen. „Dafür gibt es noch Plätze“, sagt Dennis Siever (37), Abteilung Jugendförderung. Sieben Tage – mit Vollverpflegung – gibt’s für 180 Euro, ermäßigt 150 Euro. Anmelden können sich Interessierte online über www.jugendfoerderung.hattingen.de unter der Rubrik Ferienspaß anmelden. Anmeldeschluss ist der 2. April.

Jugendförderung Hattingen setzt nach langer Pause auf Freizeiten

Eine Familienfreizeit in Essen-Kettwig ist in der zweiten Osterferienwoche vom 19. bis 22. April im Angebot. Gruppen-Erlebnisse und Ausflüge auf eigene Faust bestimmen das Programm. Übernachtet wird in luftige Höhe im Jugendhaus St. Alfrid“. Weitere Informationen gibt es unter www.ferienspass.hattingen.de.

50. Ferienspaß im Sommer

Zum 50. Mal bietet die Stadt den Ferienspaß in den kommenden Sommerferien an. Der Abenteuerspielplatz Am Zippe soll sechs Wochen lang stattfinden – wieder in großen Gruppen. Die Norwegen-Freizeit wird ein Highlight, die Jugendtreffs werden viel anbieten.Geplant sind zudem: Shuffle-Dance-Projekt, Kreativangebot in Oberstüter, Aktiv-Sportwoche, Kinderprojektwoche, Reiterferien, Tagesfahrten zum Atlantis-Schwimmbad und ins Phantasialand, Fußballcamps, auch für Mädchen, Flohmarkt, Stadtrallye, Party. Für Teenies soll es eine kleine Abenteuerspielplatz-Gruppe in Holthausen geben.

Dann wäre da noch der Mädchentrip nach Amsterdam vom 25. bis 27. März. Für 50 Euro sind 13- bis 18-Jährige Mädchen dabei. Zwölf können maximal mitfahren. Sie werden auch in Kleingruppen die Stadt erkunden, shoppen, Museen besuchen, sich in der Stadt treiben lassen. Die Anmeldung läuft über das Haus der Jugend: www.hausderjugend.hattingen.de.

Im Sommer soll es dann eine große Norwegen-Freizeit geben. Dass es wieder Jugendfreizeiten gibt, hat zwei Gründe. „Im Jugendparlament haben wir gefragt, was sich die Jugendlichen wünschen. Die Antwort: Sie wollen einfach mal wieder raus hier, raus aus Hattingen“, sagt Siever. Und: „Es gibt Fördermittel über ,Aufholen nach Corona’. Und wir wollten nach der Pandemie unbedingt etwas anbieten, was die Kinder und Jugendlichen in der Corona-Zeit besonders wenig hatten“, sagt Cordula Buchgeister. Das sind eben Reisen, die Möglichkeit, mal wieder die Füße in den Sand zu stecken.

JuFö-App informiert Kinder und Jugendliche

Ein wenig Gutes hat Corona denn doch: Die Abteilung für Jugendförderung ist inzwischen digitaler aufgestellt. „Die JuFö-App liefert Neuigkeiten, Veranstaltungen, Termine“, sagt Siever.

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Ebenfalls aus einer Anregung des Jugendparlaments hervorgegangen ist der neue Treffpunkt für junge Lesben, Schwule, Bis, Trans, Inter, Queers und Interessierte an jedem ersten Montag im Monat, 17 Uhr, im Treff Welper, An der Hunsebeck. „Als das Thema aufkam, habe ich mal gesehen, was man dazu in Netz findet. Da ist mir das Herz gestockt. Es ist wichtig, da es da ein qualifiziertes Angebot gibt“, betont Cordula Buchgeister (51).

Jugendliche nehmen Lernförderung in den Jugendtreffs gut an

Sie und Siever merken beispielsweise auch beim Angebot „FuM – Fußball und Musik“ für Jugendliche ab 14 Jahren, wie sehr Jugendliche es genießen, sich wieder live zu sehen, zusammen Spaß zu haben.

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Gut angenommen wird derzeit die Lernförderung in den Jugendtreffs: „Viele müssen erst wieder lernen zu lernen. Wie lernt man Vokabeln richtig? Da ist eine ruhige Umgebung mit Unterstützung wichtig“, sagt Buchgeister.

Redebedarf ist groß

Und viele Jugendliche haben auch Redebedarf. Die Corona-Zeit ist manchem auf die Seele geschlagen – dazu kommen jetzt Ängste, ausgelöst durch den Krieg in der Ukraine. „Da gibt es viel Gesprächsbedarf“, hat Siever festgestellt.