Hattingen. Restmüll und Gelbe Säcke sind über die Feiertage nicht abgeholt worden. Zusätzliche Abfuhrtermine gibt es nicht. Was die Stadt dazu sagt.
Gelbe Müllsäcke stapeln sich: In einer langen Reihe liegen sie übereinander in Zweier- und Dreierschichten in einer sonst gefegten und gepflegten Gegend. Und das seit Wochen.
Nicht nur Michael Beckmann vom Otto-Wohlgemuth-Weg in der Gartenstadt Hüttenau, auch andere Hattinger ärgern sich, dass die Stadt es nicht schafft, zwischen Weihnachten und Silvester bis deutlich ins neue Jahr hinein den gelben Müll abzuholen. Auch die Restmülltonnen quellen über.
Erst nach drei Wochen wird der Müll abgeholt
„Ich denke, der Fehler liegt in der Terminplanung der Stadt“, meint Beckmann. Die sei wohl die Ursache für das jetzige Müllchaos. „Alle Jahre wieder“, beklagt ein anderer Bürger, „wird in vielen großen Bezirken, unter anderem 5 und 9, erst nach rund drei Wochen der Müll abgeholt. Ein viel zu langer Zeitraum.“
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In Hattingen gebe es schon genug Probleme mit der illegalen Müllentsorgung, die durch die späte Abholung nicht gerade verbessert werde. Es gebe in diesem Jahr auch keinerlei Informationen, wie mit dem Müllaufkommen verfahren werde soll. Ob man den Müll neben die Tonnen stellen dürfe, fragt sich ein Hattinger.
Vier reguläre Abholtage sind ausgefallen
„Durch die Feiertage am Donnerstag und Freitag – Heiligabend und 1. Weihnachtsfeiertag sowie dann Silvester und Neujahr – konnten vier reguläre Abholtage nicht gewährleistet werden“, erklärt die Stadt. Dadurch sei es zu einer Verschiebung im Entsorgungsrhythmus gekommen, der sich aber jetzt wieder einpendele, „so dass alle Bezirke wieder im 14-tägigen Rhythmus regulär befahren werden können.“
Die Stadtverwaltung bedauere, dass es durch die Verschiebung teilweise zu Unannehmlichkeiten für einzelne Bürgerinnen und Bürger kommen könne. „Jedoch können aufgrund der personellen Kapazitäten keine zusätzlichen Touren, auch keine Samstagstouren, umgesetzt werden“, erklärt das Presseamt der Stadt. Der zusätzliche finanzielle Aufwand würde sich außerdem auch in den von den Bürgerinnen und Bürgern getragenen Müllgebühren widerspiegeln.
Kontakt mit dem Bürgermeister aufgenommen
Hans-Michael Beckmann erklärt, er habe Bürgermeister Dirk Glaser am Mittwoch vor Silvester per WhatsApp auf den schlimmen Zustand in einigen Wohngebieten aufmerksam gemacht. „Er teilte mit, dass er deswegen telefoniert habe. Er habe sich auch im Stadtbiet umgesehen und keine Vermüllung festgestellt.“
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Beckmann schickte daraufhin dem Bürgermeister fünf Fotos zu, die die Vermüllung dokumentieren. „Ich denke, sein Engagement ist anzuerkennen, aber passiert ist letztlich nichts, der Müll ist weiterhin vorhanden.“
"Das hätte ich nie gedacht und für möglich gehalten"
Beckmann weist darauf hin, dass sich in der Gegend die Wohnhäuser der HWG, der Gartenstadt Hüttenau und der LEG befinden. „Hier fällt wegen der vielen Wohnungen viel Müll an.“
Weihnachten komme schon alleine mehr Müll auf. „Ich denke, die Stadt Hattingen ist sehr an der Beseitigung von Müll interessiert, so steht es jedenfalls in der Presse. Dass die Stadt jedoch durch ihre unsinnige Terminplanung letztlich so einen Müllberg selbst produziert, das hätte ich nie gedacht und für möglich gehalten.“ Er hofft, dass der Müll jetzt zeitnah abgeholt wird.
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