Da unter den Geimpften vorwiegend ältere Menschen sind, fühlen sich die jungen Leute in ihren Bedürfnissen oft nicht gehört. Und das kann bei jungen Wählerinnen und Wählern den Unmut über die Impfpolitik steigen lassen.

Eines vorweg: Ich freue mich ungemein für ältere oder chronisch kranke Menschen, nun endlich den lang ersehnten Piks bekommen zu haben. Denn das Wichtigste kommt langsam ins Rollen: Die Risikogruppen werden geschützt.

Allerdings finde ich, dass die jungen, ungeimpften Menschen, die gerade in der sprichwörtlichen Blüte ihres Lebens stecken, bei den Lockerungen zu kurz kommen. „Wir sind zu Hause geblieben und haben uns mit den Gefährdeten solidarisch gezeigt“, lautet der Satz einer Freundin. „Diese Solidarität wünsche ich mir jetzt auch uns Jungen gegenüber.“

Der zugespitzte Gedanke, eine Gruppe Senioren bei Pizza und Wein in einem Restaurant sitzen zu sehen, während man selbst an einem Samstagabend gerade mal mit einer weiteren Person in der Wohnung eine Tiefkühlpizza in den Ofen schieben darf, schmerzt.

Aus wirtschaftlicher Perspektive habe ich für diese Freiheiten Verständnis, dennoch bleibt bei mir der Eindruck, dass politische Entscheidungen vor allem für Ältere getroffen werden.

Deshalb wünsche ich mir von der Politik: Lasst uns noch diese paar Wochen warten, bis jeder Bürgerin und jedem Bürger das gleiche Impfangebot zur Verfügung steht, damit es zu keiner Zerreißprobe zwischen den Generationen kommt.

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