Hattingen. Feiern, reisen, frei sein. Das wünschen sich die Schüler aus Hattingen nach ihrem Abitur. Wie sie in Corona-Zeiten das Beste daraus machen.
Das bestandene Abitur feiern, die Welt entdecken und ein bisschen die neue Freiheit nach den stressigen Prüfungen genießen - genau das hat sich Maja Mens aus Hattingen für ihren Abschluss gewünscht. Durch Corona kommt alles anders.
Auf das Abi selbst hat sich die Schülersprecherin vom Gymnasium Holthausen gut vorbereitet gefühlt. „Das machen unsere Lehrer ziemlich gut.“ Doch zum Abitur gehören nicht nur die Prüfungen, sondern auch die sogenannte Motto-Woche, bei der die Schüler täglich unter einem anderen Motto verkleidet zur Schule kommen, Abi- oder Studienfahrten, der Abi-Streich und natürlich die Abschlussfeier.
“Wir verpassen etwas Unwiederholbares“
Das alles fällt in diesem Jahr größtenteils weg oder findet nur eingeschränkt statt. Dinge, die Spaß machen und auf die sich die Schüler schon gefreut hatten, sagt die 19-Jährige. Mit ihrem Deutsch-Leistungskurs wäre Mens im Rahmen der Studienfahrt in diesem Jahr nach Malta gereist - wenn Corona nicht wäre.
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Die Schülerin glaubt: „Wir verpassen etwas Unwiederholbares. Erlebnisse, die man nicht ersetzen kann.“ Ihr fehlt vor allem das freie, gedankenlose Zusammensein mit Freunden, „ohne sich Sorgen machen zu müssen, jemanden gesundheitlich zu gefährden.“ Denn natürlich sei es letztlich am Wichtigsten, die Risikogruppe zu schützen.
Keine Gewissheit für Auslandsreisen nach dem Abi
Auch die Zeit nach dem Abitur zieht für viele Schüler Unsicherheiten mit sich. Mens erzählt, dass viele planten, nach dem Abschluss ins Ausland zu gehen und dort ein Au-pair-Jahr oder eine Work-and-Travel-Reise zu machen. Durch die coronabedingte Ungewissheit seien Planungen in diese Richtung derzeit schwierig.
Reisen nach dem Abitur
Viele Schülerinnen und Schüler möchten nach dem Abitur erst einmal reisen. Um neue Erfahrungen zu sammeln und die Welt zu entdecken. Viele wollen nebenbei Geld verdienen, um sich den Aufenthalt leisten zu können. Dafür bieten Auslandsaufenthalte in Form vom Work-and-Travel oder ein Au-pair geeignete Möglichkeiten. Ziel bei Work-and-Travel ist das Kennenlernen eines Landes mit der jeweiligen Kultur und Sprache. Reisende finanzieren sich ihren Trip durch das Arbeiten vor Ort durch längere Gelegenheitsjobs oder verschiedene kürzere Jobs hintereinander. Beim Au-pair bleiben die Reisenden oft ihren gesamten Aufenthalt an einem Ort und arbeiten häufig dort mit, wo sie unterkommen.
Schülerin Anouk Neuhaus plante gemeinsam mit einer Freundin nach dem Abi einen Work-and-Travel-Trip nach Neuseeland. „Dadurch, dass man solche Reisen frühzeitig planen muss, denke ich, dass die Reise in der Form nicht stattfinden kann“, sagt die 19-Jährige, die derzeit ihr Abitur an der Gesamtschule macht.
Das Beste draus machen
Anstelle der üblichen LK-Fahrten besuchten die Abiturienten der Gesamtschule ein Museum oder gingen in den Zoo. „Man kann das nicht mit London oder Brüssel vergleichen, aber die Atmosphäre war trotzdem anders als in der Schule und man konnte die Mitschüler noch einmal in einem anderen Rahmen treffen.“
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Neuhaus organisiert die Abi-Feier mit und wünscht sich, dass diese am Freitag vor den Sommerferien in Präsens stattfinden kann. Geplant war die Party in der Gebläsehalle der Henrichshütte. Auch wenn das in dem Rahmen wahrscheinlich nicht möglich sein wird, werde das Organisationsteam versuchen, eine Alternative zu finden und das Beste draus zu machen.
„Wir wollen die Schulzeit gebührend feiern“
„Wir haben jetzt 13 Jahre zusammen durchgezogen, das ist eine verdammt lange Zeit“, so Neuhaus. „Und das wollen wir natürlich gebührend beenden.“ So sei der Fokus in diesem Jahr verstärkt auf das Erstellen der Abi-Zeitung gefallen, damit die Schüler durch Fotos, Steckbriefe und lustige Zitate eine schöne Erinnerung an ihre Schulzeit mitnehmen.
Auch Eileen Nowak vom Gymnasium Waldstraße hat mit dem Orga-Team viel Planung in den Abiball gesteckt. Die 17-Jährige plant mit ihren Mitschülern im Rouge Showpalast in Bochum zu feiern, sogar einen gesonderten Bereich für einen Vorab-Corona-Test soll es geben. Nowak hofft, dass die Stadt Bochum das Konzept akzeptiert.
Den traditionellen Abi-Streich haben sich die Schüler am Gymnasium Waldstraße nicht nehmen lassen. „Wir haben den Lehrerparkplatz gesperrt und Parktickets verteilt. Wenn jemand keines kaufen wollte, gab es Strafzettel.“
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