Hattingen. Freude in Hattingens Reisebüros: Die Reiselust erwacht so langsam. Besonders beliebt sind die Deutschen Küsten und Inseln in Nord- und Ostsee.
Die Telefone klingeln wieder bei den Reisebüros in Hattingen. Grund dafür sind keine Stornierungen oder Rückabwicklungen wie noch vor einem Jahr, sondern die aufkeimende Reiselust der Hattingerinnen und Hattinger. Seit Anfang Mai steigt die Nachfrage deutlich an.
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Reisebüros sind froh, wieder zu tun zu haben
„Wir haben endlich wieder etwas zu tun“, sagt Mike Nattermann, Inhaber des City Reisebüros in der Augustastraße. Die Anzahl der Anfragen und Buchungen sei zwar erheblich geringer als vor der Corona-Pandemie, aber man sei guter Dinge für die kommenden Wochen und Monate, so Nattermann weiter. Diese Entwicklung bestätigen auch andere Reisebüros in Hattingen. „Wir sind wirklich sehr froh, dass wir unseren Kunden wieder Reisen anbieten können“, sagt Werner Schardt, Geschäftsführer des Derpart Ruhrpress Reisebüros.
Dies habe natürlich mehrere Gründe, erläutert Kim Kuhlmann, Inhaberin des mobilen Reisebüros Fernweh: Die Quarantänepflicht bestehe nicht mehr bei Rückreisen aus mehreren europäischen Ländern, zudem spiele der Impffortschritt eine große Rolle und auch das Wetter in Deutschland, das einen regnerischen Sommer vermuten lasse, trage einen Teil zu der steigenden Nachfrage bei.
Urlaub an den deutschen Küsten ist beliebt
Doch wohin zieht es die Hattinger? Bei den Reisezielen lassen sich durchaus Trends erkennen. Innerdeutsche Reisen seien aktuell stark nachgefragt, etwa an die Küsten der Ost- und Nordsee, sagt Werner Schardt. Doch selbst vor Corona seien die deutschen Inseln wie Rügen, Norderney oder Sylt sehr beliebt gewesen und meist auch ausgebucht.
Da sei es nicht so einfach noch eine Unterkunft zu finden. „Kurzfristig ist das ohnehin schwierig, da viele Hotels in Deutschland noch gar nicht geöffnet haben. Für viele Hotels lohnt sich eine Öffnung gar nicht, da sie ja nur begrenzt ausgelastet sein dürfen“, erklärt Heidi Monetha, Inhaberin des Reisebüros am Domplatz in Niederwenigern.
Zurückhaltung bei Türkei- und Ägyptenreisen
Gefragt sind auch Auslandsreisen nach Spanien, vor allem auf die Kanarischen und Balearischen Inseln, auf denen die Inzidenzzahlen aktuell niedrig sind. Aber auch Griechenland und die Dominikanische Republik seien derzeit beliebt, so Mike Nattermann. „Für die Malediven habe ich auch schon einige Anfragen bekommen“, ergänzt Monetha.
Auch Kreuzfahrtreisen werden in den Hattinger Reisebüros schon gebucht, allerdings erst für das Jahr 2022. „Damit hätte ich gar nicht so bald gerechnet“, sagt Heidi Monetha. Bei preisgünstigeren Urlaubszielen wie der Türkei oder Ägypten herrsche hingegen noch Zurückhaltung, sagt Kim Kuhlmann. Da gebe es nur vereinzelte Nachfragen.
Buchungen mit Termin und mehr Zeitaufwand
Buchungen im Reisebüro funktionieren derzeit nur mit vorheriger Terminvereinbarung. „Und man sollte ein bisschen Zeit mitbringen, es gibt eben ein wenig mehr zu besprechen als noch vor Corona“, sagt Heidi Monetha. So müsse über Bestimmungen vor Ort gesprochen werden, ebenso über die nötigen PCR-Tests und die Handhabung mit den QR-Codes, so Monetha weiter.
Schwierigkeiten gebe es aktuell teils noch bei den Flügen, die häufiger mal verschoben oder gestrichen werden, sagt Kim Kuhlmann. Da müsse man dann noch einmal umbuchen, aber das kriege man hin und in den nächsten Wochen seien diese Probleme dann auch gelöst.
Reisebüro-Mitarbeiter kehren an den Arbeitsplatz zurück
Das Reisebüro Ruhrpress in der St.-Georgstraße hat aufgrund von Lockerungen die Mitarbeiteranzahl vor Ort wieder aufgestockt. Derzeit können sich vier Personen gleichzeitig im Reisebüro aufhalten. Dies sei sicher ein Fortschritt, aber natürlich hoffe man, dass die Vorschriften bald noch weiter gelockert werden, sagt Ruhrpress-Geschäftsführer Werner Schardt.Auch im City Reisebüro habe man das Personal wieder ein wenig aufstocken könne, sagt Inhaber Mike Nattermann. Er hoffe, dass sich die Mitarbeiter bald nicht mehr gänzlich in Kurzarbeit befinden müssen.