Hattingen. Modellhafte Vorzeigebeete und Pflanzpläne für Stauden und Hecken sollen die Hausbesitzer in Hattingen von Steingärten abbringen. Die Details.

„Gärten des Grauens“ werden sie von Naturfreunden genannt. Seit Jahren sind Steingärten vor Häusern ein Aufreger. Verboten sind sie in Hattingen nach wie vor nicht. Verhindern will die Stadt sie schon. Und setzt jetzt nicht nur weiter auf Aufklärung, sondern auch auf anschauliche Überzeugungskraft.

Um Vorgarten-Besitzern eine Hilfe bei der Gestaltung eines ökologisch wertvollen Beetes an die Hand zu geben, sollen Pflanzpläne für Staudenbeete und vogelfreundliche Hecken angeboten werden. Die „Hattinger Vorgärten“ sollen für alle Standorte geeignet sein und unterschiedliche Farbaspekte enthalten. Die Blütezeiten der Pflanzen sollen sich bis in den Herbst erstrecken.

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Zudem sollen Hecken als Alternative aus heimischen Gehölzen zu Gabionen oder anderen Mauern herausgestellt werden. „Hecken haben ein günstiges Kleinklima, sie filtern Staub, Schmutz und schädliche Abgase und wirken lärmdämpfend“, heißt es in einer Vorlage der Klimaschutzbeauftragten für die Politik.

Naturschützer begrüßen die Maßnahme

Um den Bürgern eine Vorstellung von dieser ökologischen Art der Vorgartengestaltung zu geben, werden fünf Schaugärten angelegt, und zwar an der Stadtmauer, am Bürgerbüro an der Bahnhofstraße, vor der Bäckerei am Steinhagen, am Gemeindeamt in Welper und vor dem Dom in Niederwenigern.

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Zuspruch findet die geplante Grün- und Klimaoffensive beim Naturschutzbund. „Solche anschaulichen Maßnahmen sind unbedingt zu begrüßen“, sagt Isolde Füllbeck von der Ortsgruppe Hattingen. „Die Menschen wissen es oft nicht besser und erkennen dann, dass ein Steingarten auch Arbeit macht.“

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Dass die Stadt es vor drei Jahren noch bei Flyern beließ, hatte Füllbeck als mutlos kritisiert. Auch die Grünen hatten später gefordert, konsequenter gegen Schottergärten vorzugehen.