Hattingen. Abitur in Corona-Zeiten ist für viele Schüler in Hattingen eine Herausforderung gewesen. Maximilian Heinrichs von der Gesamtschule blickt zurück.
Prüfungen sind geschrieben, Zeugnisse vergeben und angestoßen wurde auch: In Hattingen verabschiedet sich der Abi-Jahrgang von der Schulzeit, diesmal unter Corona-Bedingungen.
„Wenn kein Corona gewesen wäre, denke ich, das mein Abi besser geworden wäre“, sagt Maximilian Heinrichs von der Gesamtschule. Denn es gehe auch um das Gemeinschaftsgefühl der Klasse, das durch den Distanzunterricht zu kurz gekommen sei.
„Ich glaube, dass das Ministerium eine ganze Zeit lang unterschätzt hat, was es ausmacht, mit den Mitschülern in einem Raum zu sitzen“, so der 19-Jährige. „Wenn man gemeinsam lernt und sich gegenseitig motiviert, macht das schon einen Unterschied.“ Zudem habe ihm die Routine gefehlt, morgens aufzustehen und zur Schule zu fahren. Diese Abläufe seien, durch die vom Land angeordneten Distanzlernphasen, immer wieder gestört worden.
„Ich habe mir die Abizeit nicht so anstrengend und stressig vorgestellt“
Einen Ausgleich zu den Online-Sitzungen hat Maximilian Heinrichs, der im September ein duales Studium beginnen möchte, bei seinem Leichtathletiksport gefunden, den er regelmäßig betreibt. „Diese Abwechslung war wichtig.“
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Allgemein hätte er sich die Abizeit aber „ein bisschen weniger anstrengend und stressig“ vorgestellt. Im ersten Lockdown sei der Unterrichtsstoff noch recht entspannt gewesen. „Als wir wussten, dass wir trotz Corona auf jeden Fall schreiben werden, wurde es stressiger.“ Da habe er das Abi vor seinem inneren Auge vorbeifliegen sehen und sich gefragt: Wie wird das nur werden?
Probleme mit der Abi-Klausur im Mathe-Grundkurs
„Auch wenn ich anfangs nervös war, bin ich mit meinem Abi zufrieden“, betont der Schüler. Probleme machte ihm jedoch die Klausur im Mathe-Grundkurs: „Unser Lehrer hat sich viel Mühe gegeben, sogar YouTube Videos für uns gedreht und online hochgeladen – das hat sehr geholfen.“
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Vor der Prüfung, sagt Maximilian Heinrichs, habe er sich gut vorbereitet gefühlt und sei in den Aufgaben fit gewesen. „Dann saß ich vor der Prüfung und dachte: Interessant, das spiegelt null das wider, was wir im Unterricht gemacht haben. Die Aufgaben waren unfair gestellt.“
Der Zusammenhalt hat sich durch Corona nicht verändert
Einen guten Klassenzusammenhalt habe es trotz allem gegeben, sagt der angehende Student. Seinen Lehrern und Mitschülern ist er für die Unterstützung dankbar.
„Als wir Mitschüler uns nach längerer Zeit endlich wieder gesehen haben, war es, als hätten wir uns erst gestern gesehen. Wir lachen genauso viel zusammen wie vorher und haben immer noch die gleichen Flausen im Kopf.“
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