Hattingen. Erstmals gilt in Hattingen eine Genehmigungspflicht für Osterfeuer. Wie vielen Antragstellern die Stadt keine Erlaubnis erteilt hat.

Wegen Corona waren Osterfeuer zwei Jahre lang verboten. Nun können sie wieder auflodern, aber es werden deutlich weniger sein als sonst: 40 statt 400 oder gar 500 wie in der Vergangenheit.

Stadt Hattingen führte verschärfte Regeln ein

Die Stadt hatte und hat für dieses Jahr verschärfte Regeln eingeführt. Zunächst einmal müssen die Osterfeuer öffentlich sein. Das heißt: Jeder soll dabei sein können. Ferner sind ausschließlich Brauchtumsfeuer zulässig. Gemeint sind traditionelle Veranstaltungen, die Vereine, Nachbarschaften oder Gemeinden ausrichten. Wer also nur seine Grünabfälle los werden will, hatte keine Chance.

Und da man schon einmal bei Vorschriften ist: Reichte es vor Corona noch aus, das Osterfeuer bei der Stadt anzumelden, war jetzt ein Antrag erforderlich. Die Frist ist inzwischen abgelaufen. Was genau verbrannt werden soll, welche „Vorkehrungen zur Gefahrenabwehr“, wie es im Verwaltungsdeutsch heißt, getroffen werden, also wo Feuerlöscher oder auch Löschdecken ihren Platz haben, hatte ein Antragsteller genau aufzuführen. Schließlich waren auch noch der genaue Ort für das Feuer anzugeben sowie die Namen plus Kontaktdaten der Aufsichtspersonen. Wie sich nun zeigt, gehen nicht alle Wünsche nach einem Osterfeuer in Erfüllung. In 40 Fällen hat die Stadt eine Genehmigung versagt, erklärt Stadtsprecherin Jessica Krystek, weil die Voraussetzungen nicht erfüllt waren.

Stadt hält sich heraus, Veranstalter sollen für ihre Osterfeuer werben

Obwohl die Osterfeuer alle öffentlich sind, will die Verwaltung sie aber dennoch nicht nennen oder auf ihrer Internetseite bekanntgeben. Einladung und Werbung sei Sache der Veranstalter, erklärt die Sprecherin.

Zu den größten und publikumsträchtigsten Osterfeuern gehörten 2019 die des Reitclubs Hattingen, An der Egge 85, von St. Peter und Paul, Bahnhofstraße 21, der Evangelischen Gemeinde Holthausen, Dorfstraße 9, der Gemeinde Bredenscheid, Paasstraße, der DLRG Blankenstein, Ruhrdeich 16, sowie der Ev. Gemeinde Winz-Baak, Schützstraße 2a.

Angesichts von Rauch und Qualm sollten es weniger Feuer werden

Eigentlich sollte schon ab 2020 eine Genehmigungspflicht greifen, doch daraus wurde bekanntlich nichts. Die Stadt war auch damals schon zu einer härteren Gangart entschlossen, weil die Zahl der Osterfeuer salopp gesagt überhand nahm. 2019, also im Jahr vor der Pandemie, brannten 242. Witten und Velbert hatten Mühe zweistellig zu sein, dort loderten jeweils 14 Feuer. Dabei war die Zahl für Hattingen längst kein Spitzenwert, 2007 qualmten zum Fest an die 550.

Angesichts des Rauchs im Stadtgebiet entbrannte eine Diskussion, wie man denn wohl eine Verringerung bewerkstelligen könne. Dieses Ziel scheint nun erreicht zu sein. Die Nachricht dürfte auch die Mitarbeiter des Ordnungsamtes freuen, denn sie müssen deutlich weniger kontrollieren, zumal auch die Zeiten beschränkt sind. Die Feuer dürfen nur Karsamstag und Ostersonntag brennen, jeweils zwischen 18 und 24.