Hattingen. Der WAZ-Corona-Check hat ergeben, dass sich in Hattingen und Sprockhövel mehr junge Menschen impfen lassen wollen als anderswo. Die Gründe dafür.
In keiner anderen Stadt des Ruhrgebiets halten die unter 40-jährige Menschen das Impfen für so wichtig wie in Hattingen und Sprockhövel. Das ist Ergebnis des großen WAZ-Corona-Checks. Grund dafür sei vor allem, dass sich junge Menschen Sorgen um ihre Eltern und Großeltern machen. Wir haben auf der Straße nachgefragt.
„Ich möchte meinen Opa endlich wieder in den Arm nehmen“, sagt Masterstudentin Lara Opal. „Deshalb finde ich das Impfen superwichtig und bin heilfroh, dass ich mittlerweile schon einmal geimpft wurde.“
Obwohl ihr Großvater schon vollständig geimpft ist, besucht sie ihn nur mit Maske und Abstand. Und merkt dabei, wie sehr auch ihrem Opa die Umarmungen fehlen. „Deshalb finde ich es so wichtig, dass sich alle impfen lassen, damit wir endlich wieder den Weg ins normale Leben zurückgehen können.“
Viele Junge haben Angst, ihre Familien zu gefährden
Aktuell versucht sich die Studentin noch so weit es geht einzuschränken, um ihre Familie nicht zu gefährden. Jedoch fehlen ihr die sozialen Kontakte immer stärker. „Ich lasse mich wegen meiner Familie, meiner Freunde, aber auch wegen mir impfen, damit ich wieder selbstbestimmter leben kann.“ So freut sich Lara Opal auf ihre zweite Impfung, mit der Hoffnung, ihre Freunde wiedertreffen zu können, ohne ihre Familie zu gefährden.
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Für die Familie einschränken will sich auch Student Fabian seit Anfang der Pandemie. „Ich treffe seitdem niemanden mehr, weil ich so Angst davor habe, jemanden anzustecken.“ Der Student wohnt noch zu Hause bei seinen Eltern und sagt, er würde nicht mit der Schuld leben können, zu Hause jemanden zu infizieren.
„Wenn ich geimpft wäre, könnte ich unbeschwerter sein“
Moritz Ernst sieht es pragmatisch: „Ich lasse mich impfen, weil es mich und andere schützt und mich nichts kostet.“ Angst um seine Eltern hat der 23-Jährige jedoch nicht. „Wenn alle so gut auf sich aufpassen wie bisher, dann wird auch nichts passieren.“
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„Für meinen Geschmack gehen manche älteren Personen in meinem Umfeld etwas zu leichtsinnig mit dem Virus um“, sagt Physiotherapeutin Elisabeth. Deshalb hofft sie, dass bald alle ihre Liebsten geimpft sind. „Wenn ich geimpft wäre, könnte ich auch unbeschwerter in Kontakte gehen.“ Denn obwohl ihre Eltern bereits geimpft sind, mache sich die 35-Jährige Sorgen, dass von ihr eine Ansteckungsgefahr ausgehen könnte.
Die Risikogruppen weiterhin schützen
Auch Ida Schneider wünscht sich, dass sich zum Sommer hin auch jüngere Menschen einfacher impfen lassen können. Denn das seien auch die Menschen, so die Pädagogin, die durch die Schule, das Studium oder den Job viele Kontakte haben.
„Ich finde es dennoch wichtig und richtig, dass man die Älteren zuerst geimpft hat, um Todesfälle zu vermeiden oder schwere Verläufe einzudämmen. Die Risikogruppe zu schützen, ist in diesen Zeiten das Wichtigste.“
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