Hattingen. Der Lockdown sorgt auch in Hattingen für Einbrüche im Tourismus. Georg Hartmann vom Stadtmarketing stellt klare Forderungen an die Politik.
„Der Tourismus in Hattingen ist ein immer wichtiger werdender Wirtschaftsfaktor,“ sagt Georg Hartmann, Geschäftsführer vom Hattingen Marketing. Mit 200.000 Hotelübernachtungen im Jahr liege die Stadt im EN-Kreis weit vorne - wenn der Lockdown nicht wäre.
Den gesamten Ennepe-Ruhr-Kreis haben im vergangenen Jahr nur noch rund 101.000 Gäste besucht - ein Minus von 54 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Die Zahl der Übernachtungen sank um 43 Prozent auf 329.000. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit und beruft sich hierbei auf aktuelle Zahlen des Statistischen Landesamts.
Politik verhandelt anfang März über Lockerungen
Leidtragende seien in der Tourismus-Branche vor allem Hoteliers und Gastronomen: „Bildlich gesprochen ist es bei ihnen eine Minute vor zwölf“, sagt Hartmann. Denn wenn Hotels und Gastronomien nicht bald wieder öffnen dürften, könne es sein, dass sie künftig ganz aus dem Stadtbild verschwinden.
Am 3. März verhandeln Bundeskanzlerin Merkel und die Ministerpräsidenten der Länder über Lockerungen der aktuellen Corona-Maßnahmen. Laut NGG seien einheitliche Auflagen und detaillierte Hygienekonzepte in den Betrieben dafür entscheidend.
Dazu findet Georg Hartmann vom Stadtmarketing klare Worte: „Wenn sich jemand Gedanken über Infektionsschutz und Hygienekonzepte gemacht hat, dann sind es die Menschen, die im Tourismus arbeiten.“
„Es muss jetzt etwas passieren“
Die Gewerkschaft führt an, dass viele Hotels und Gaststätten auf bewährte Maßnahmen zurückgreifen könnten, um das Infektionsrisiko auf ein Minimum zu reduzieren. Die Firmen müssten neben den Gästen auch das Personal bestmöglich schützen. Dazu gehörten unter anderem kostenlose FFP2-Masken für Beschäftigte und die Einhaltung der vorgeschriebenen Arbeitszeiten.
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„Es muss jetzt etwas passieren“, betont auch Georg Hartmann. „Das ist eine klare Aufforderung an die Politik, Strategien für die Zukunft zu finden, damit die Branche überleben kann.“
Hattingen ist als Naherholungsgebiet bei den Bürgern beliebt
Der Geschäftsführer von Hattingen Marketing kann der Corona-Pandemie jedoch auch etwas Positives abgewinnen: „Wir sehen deutlich, dass die Menschen gerne nach Hattingen kommen und die Stadt als Naherholungsgebiet nutzen.“ So müsse man sich am Wochenende nur einmal die Schlangen vor den Eisdielen anschauen.
Für den Regionaltourismus biete Corona also Chancen. „Denn immer mehr Menschen möchten ihren Urlaub in Deutschland machen, dahingehend schauen wir in Hattingen nach vorne.“
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