Hattingen. Beim ersten Bigband-Festival in Hattingen präsentieren vier Bigbands ihr Können. Was Festival-Initiator Peter Brand für die Zukunft plant.

Was haben die Bigbands Monday Night Orchestra, die Folkwang-Band, das Jazz-Ensemble der TU Dortmund und die Big Blast Company gemeinsam? Diese Bands eröffneten jetzt im ausverkauften Restaurant Henrichs das erste Hattinger Bigband-Festival.

„Jazz ist einfach so eine geile Musik“, strahlt Musikschulleiter Peter Brand, der das Bigband-Festival organisiert hat. „Und die Big Band ist so vielseitig wie ein klassisches Orchester und deshalb viel spannender als ein Jazz-Quartett.“ Außerdem ist er selbst ein begeisterter Jazzer, leitet die Hattinger Musikschul-Bigband wie auch andere Bigbands. „Und ich habe viele Freunde, die auch in Bigbands spielen, da lag die Idee nahe, ein Bigband-Festival zu gründen.“ Und das soll kein einmaliges Event bleiben. „Einmal im Jahr kann man das doch machen“, ist Peter Brand überzeugt.

Von der Vielseitigkeit der Bigbands können sich Musik-Freunde an diesem Abend überzeugen

Von der Vielseitigkeit der Bigbands können sich Musik-Freunde an diesem Abend überzeugen.

Temperamentvollen Swing mit unverkennbaren Einflüssen der lateinamerikanischen Popkultur und Folklore, aber auch des Free Jazz stellt die Folkwang-Band unter Leiter Hans Steinmeier vor.

Das Jazz-Ensemble der TU Dortmund präsentierte unter Leitung von Peter Brand den durch Sängerin Amanda Lear bekannt gewordenen Song „Follow me“.
Das Jazz-Ensemble der TU Dortmund präsentierte unter Leitung von Peter Brand den durch Sängerin Amanda Lear bekannt gewordenen Song „Follow me“. © FUNKE Foto Services | Carsten Klein


Sängerin Maria Peter, die an der Folkwang-Universität der Künste in Essen studiert, fesselt die Zuhörer mit einem Medley „The Best of Gloria Estefan“. Ihre kühle, leicht überhauchte Stimme bildet einen faszinierenden Kontrast zu den gellenden Posaunen. Auch in Irving Berlins Jazzstandard „Blue Skies“ aus dem Jahr 1926, in dem die Bigband unter Leitung von Susanne Müller spielt, überzeugt sie durch einen sehr souveränen Auftritt, zu dem die Besucher spontan applaudieren.

Spannender Sprechgesang und opulenter Bigband-Sound

Einen verhaltenen und gerade dadurch umso spannenderen Sprechgesang präsentiert Alexandra Palamaroudas zu den packenden Swingrhythmen des Hits „Ten Cents a Dance“, den die US-amerikanische Filmschauspielerin Doris Day bekannt machte. Mit einem opulenten Bigband-Sound verabschiedeten sich die Gäste aus Essen mit „Welcome to the Jungle“ der amerikanischen Rockband Guns N’ Roses.

Das Jazz-Ensemble der TU Dortmund präsentiert unter Leitung von Peter Brand den durch Sängerin Amanda Lear bekannt gewordenen Song „Follow me“, der die Zuhörer durch seinen pulsierenden Swing und die durchdringenden Posaunenmotive mitreißt.

Eine stimmungsvolle Interpretation des Miles Davis-Hits „All Blues“

Selbstvergessen und verträumt dagegen ist „Comes a love“, ein 1938 von Artie Shaw komponiertes Jazzstandard im Arrangement von Peter Herbolzheimer, den das Jazz-Ensemble der TU Dortmund sehr gefühlvoll und voller Intensität gestaltet. Stimmungsvoll ist auch die Interpretation des Miles Davis-Hits „All Blues“.

Mit ihrem Band-Leader Andreas Lensing nimmt die BBC alias Big Blast Company aus Hattingen ihr Publikum mit auf einen Streifzug durch die Welt des Jazz. „Die Band hat inzwischen 29 Jahre auf dem Buckel“, meint der Band-Leader locker. Doch auch viele junge Gesichter sind unter den Musikern zu sehen. Mit den hart pulsierenden Rhythmen von Aviciis „Wake me up“, die so richtig in die Beine gehen, sorgt die Bigband sofort für beste Stimmung. Durch Synthesizer verfremdete Sounds steuern in dem Snarky Puppy Song „Thing of gold“ ein ganz neues Klangerlebnis bei. Pochende Drums reißen die Zuhörer in der „Legende du Colibri“ mit, bevor sich die Big Blast Company mit „Spinning wheel“ verabschiedet.