Hattingen. Die Laienspielschar Hattingen-Welper überzeugt mit der Interpretation des Märchens Frau Holle. Warum die Pausenfüller das Publikum begeistern.

Einen Brunnenmeister mit Dauerschnupfen, eine athletische, weil Räder schlagende Katze und eine farbenfrohe und heimelige Kulisse: Mit viel Mühe und Sinn fürs Detail brachte die Katholische Laienspielschar Hattingen-Welper am Wochenende das Märchen „Frau Holle“ auf die Bühne der Aula der Gesamtschule Welper.

Unter der Regie von Rita Moser zeigten die etwas mehr als ein Dutzend Darsteller der Laienspielschar Welper auf der Bühne in fünf Akten den Märchenklassiker der Gebrüder Grimm. Die Kulisse war kunstvoll.

Viel Publikum bei der Frau-Holle-Aufführung der Laienspielschar Hattingen-Welper


Die Geschichte um Frau Holle (Barbara Stevens), Gold- (Hanna Walta) und Pechmarie (Sophie Jakob) präsentierten die Laienschauspieler in klassischem Gewand mit eigenen Interpretationen, in dem die beiden Stiefgeschwister um die Hand des Müllerssohns Hans (Fabio Niehus) buhlen.

Müller Klapperrad (Engelbert Grönebaum) wünscht sich für seinen Sohn lieber eine finanzstarke Braut wie (Pech-)Mariechen statt ihrer gutherzigen und fleißigen, aber armen Stiefschwester Annemarie. Ganz zum Gefallen von Frau Sieben (Rita Nattermann), die ihre faule Tochter Mariechen voll und ganz Annemarie vorzieht. Auch ein Wassergeist (Annika Wolf), ein Wettermacher (Gerd Grönebaum), eine Schneeflocke (Liana Schmidt), Frau Holles Katze Mauzeminchen (Greta Moser) und noch einige mehr sind mit von der Partie.

Publikum in Hattingen mischt sich mit Zwischenrufen ins Geschehen von Frau Holle ein

Die Katholischen Laienspielschar Hattingen-Welper führt das Märchen „Frau Holle“ auf.
Die Katholischen Laienspielschar Hattingen-Welper führt das Märchen „Frau Holle“ auf. © FUNKE Foto Services | Manfred Sander



Dem alle Generationen übergreifenden Publikum in der gut gefüllten Gesamtschul-Aula gefiel die Interpretation. Es mischte sich mit Klatschen, Lachen und Zwischenrufen lautstark ins Geschehen mit ein. Gerade Frau Siebens rabiate Art, die Dinge in ihrem Sinne zu regeln, und Mariechens schnippisches, quirliges Wesen sorgten für reichlich Heiterkeit.

Einen frenetisch beklatschten Höhepunkt für das Publikum bildeten zudem die Pausenfüller-Auftritte der ganz Kleinen. Max (3), Mila (5) und Mia (7) gaben bei ihren Tänzen alles. Bei den letzten beiden Darbietungen, verkleidet als Schneeflöckchen und Rentier, wurden sie tatkräftig unterstützt von der zehnjährigen Liana, die kurzfristig für die erkrankte fünfjährige Alicia eingesprungen war.

Kinder sind vor ihrem Auftritt noch aufgeregt

„Ich war am Anfang nur ein bisschen aufgeregt, danach nicht mehr, weil es so viel Spaß macht“, erklärte Mia, die beim zweiten Tanz lachend und energisch zugleich die Anweisungen zum Drehen gab. „Max ist ja noch so klein, der braucht Hilfe“, fügte sie nickend hinzu. „Wir haben sechs Tage lang geübt“, betonte die fünfjährige Mia und klatschte vergnügt in ihre Hände.

Diese süßen Pausenfüller begeisterten das Publikum bei der Aufführung des Märchens Frau Holle von der Laienspielschar Hattingen-Welper.
Diese süßen Pausenfüller begeisterten das Publikum bei der Aufführung des Märchens Frau Holle von der Laienspielschar Hattingen-Welper. © FUNKE Foto Services | Manfred Sander


In einem waren sich die drei übrigens passend zum Stück einig: „Das Frau Hi-Ha-Holle-Lied, zu dem wir als erstes getanzt haben, mögen wir am allerliebsten.“

Großer zeitlicher Aufwand für die Laienspielschar Welper

Welchen zeitlichen und kräftemäßigen Aufwand die Katholische Laienspielschar Hattingen-Welper stets für ihre Aufführungen auf sich nimmt, verdeutlichte am Samstag Monika Kaps. Dreieinhalb Monate probte die Spielschar in ihrer Freizeit, um „Frau Holle“ auf die Bühne zu bringen.

„Unsere Generalprobe dauerte dabei gestern bis 22 Uhr. Auch die Kleinen waren natürlich mit dabei. Und sie mussten heute morgen wieder mit allen anderen früh hier sein. Und jetzt wird zwei Tage lang vier Mal gespielt“, verdeutlicht sie. „Das ist natürlich gerade für die Kinder ganz schön anstrengend.“

Reichlich Applaus belohnt die Schauspieler der Laienspielschar Welper

Dass sich all die Mühe gelohnt hat, zeigte das Publikum. Des Künstlers Lohn ist der Applaus, heißt es. Und diesen gab es beim großen Finale, als Schauspieler und Zuschauer gemeinsam lautstark „Alle Jahre wieder“ anstimmten, mehr als zur Genüge.