Hattingen. Die Tiere finden in Hattingen kein Futter mehr. Mit Fütterungen können Bürger helfen. Was es zum Wohl von Mensch und Tier dabei zu beachten gibt.
Die Stadttauben leiden unter der Corona-Pandemie. Weil die Menschen sich deutlich weniger in der Innenstadt aufhalten und so kein Futter hinterlassen, verhungern viele Tauben. Doch auch bei der Fütterung gibt es einiges zu beachten.
Körner statt Haferflocken
„Manche Leute meinen es gut, doch sie schütten Futter wie Haferflocken oder Reiswaffeln in die Fußgängerzonen. Das fressen die Stadttauben aber gar nicht“, sagt Marenia Moewius, die in Hattingen ein Tattoostudio betreibt und sich für die Vögel einsetzt. Richtig sei es, den Tauben spezifisches Taubenfutter zu geben oder eine Kornmischung,. Als Notlösung gingen auch ungesalzene Sonnenblumkerne.
Nicht in großen Haufen füttern
Schlecht sei es jedoch, das ganze Futter auf einen Haufen zu schütten. Das störe einige Menschen, denn es zieht sofort eine ganze Menge an Tauben an. Die schwächeren Tiere bekämen dann so gut wie nichts ab. „Sinnvoll ist es, eine kleine Futterspur zu hinterlassen“, erklärt die Hattingerin. „Die sieht man nicht sofort und die Tauben finden ihr Futter dennoch.“
Nicht vor Cafés füttern
Entscheidend bei der richtigen Fütterung sei außerdem der passende Ort. Vor den leeren Cafés die Taubennahrung zu platzieren, sei keine gute Idee. „Die Tauben gewöhnen sich daran und kommen auch wieder, wenn die Läden wieder geöffnet haben.“ Sinnvoll sei es, die Futterspur in unbelebten Seitengassen zu hinterlassen.
Nachts kommen Ratten
Zuletzt sei noch zu beachten, dass die Tauben nur tagsüber auf Futtersuche gehen, eine Fütterung in der Nacht bringe nichts. Die Nahrung würden sich dann andere Tiere, wie Ratten, schnappen. Zudem sollte darauf geachtet werden, dass erst nach der Stadtreinigung gefüttert wird. „Es gibt genug Leute, die die Tauben, die der Mensch ja domestiziert hat, nicht leiden können. Um die nicht noch weiter zu verärgern und so ein Fütterungsverbot zu verhindern, sollte man sich an die Regeln halten“, erklärt Moewius.
Wasser im Untersetzer
In Wochen, in denen es kaum bis gar nicht regnet, haben die Stadttauben auch Probleme ausreichend Wasser zu finden. „Die Brunnen sind aktuell abgestellt, daher wäre es toll, wenn einige Geschäfte Schüsseln mit Wasser bereitstellen würden. Ich fülle immer etwas Wasser in einen Blumentopfuntersetzer“, sagt die Ladenbesitzerin.
Langfristiges Ziel der wenigen Taubenhelfer in Hattingen ist es, in der Stadt Schläge aufzustellen, um so per Eiertausch die Population kontrollieren und in Grenzen halten zu können. „Wir würden dann die Eier gegen Gipsversionen austauschen und die vielen Bruten pro Jahr so verringern“, erklärt Marenia Moewius.
Kontakt zu den Aktiven
Acht bis zehn aktive Stadttaubenhelfer gibt es aktuell in Hattingen, einen eigenen Verein gibt es allerdings noch nicht.
Verbindungen haben die Ehrenamtlichen aber zum Stadttaubenverein in Bochum. Wer sich sich der Hattinger Gruppierung anschließen möchte, kann den Stadttaubenverein in Bochum kontaktieren: www.stadttauben-bochum.de.