Hattingen. Das Pegelhaus in Hattingen wurde mit einem neuen Graffiti-Kunstwerk verschönert. der Künstler erklärt, wie es zur Motiv-Auswahl gekommen ist.

In Hattingen gibt es die offizielle Pegel-Messstelle des Ruhrverbands. Im und am Pegelhaus am Leinpfad wird durchgehend dokumentiert, wie hoch das Wasser im Fluss steht. Jetzt erstrahlt das Häuschen in frischem Glanz – der Wuppertaler Graffiti-Künstler Marko Leckzut hat der in die Jahre gekommene Außenfassade einen neuen Anstrich verpasst.

Das blasse Hellblau ist verschwunden, nun grüßen ein Laubfrosch, ein Waschbär und ein Graureiher auf tiefblauen Hintergrund von der Fassade, auf der auch der Alte Bahnhof Hattingen und der Hochofen der Henrichshütte zu sehen sind.

Den Menschen aus Hattingen und der Umgebung gefällt das Graffiti

„Als ich das Graffiti gesprüht habe, sind viele Leute vorbeigekommen“, sagt Künstler Marko Leckzut. „Und die Reaktionen auf die neue Gestaltung waren durchgehend positiv – den Menschen gefällt es wohl sehr gut.“


Seit dem Jahr 2004 ziert ein professionelles Graffiti-Kunstwerk das Pegelhaus an der Ruhr. Hintergrund dieser Maßnahme war damals, dass viele Fassaden von Betriebsgebäuden wilden Spray-Attacken und Vandalismus ausgesetzt waren und heute immer noch sind.

Überwachung des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabflusses

Davon war auch das Pegelhaus in Hattingen betroffen, das für die Überwachung des gesetzlich vorgeschriebenen Mindestabflusses in der untere Ruhr und damit für die Talsperrensteuerung des Ruhrverbands ein maßgebliche Rolle spielt. Durch das gesprühte Kunstwerk setzte der Ruhrverband auf den Ehrenkodex von Graffiti-Spayern, der vorsieht, kein Werk eines anderen Künstlers zu übersprühen.

Fertig. So sieht das Pegelhaus am Leinpfad in Hattingen jetzt aus.
Fertig. So sieht das Pegelhaus am Leinpfad in Hattingen jetzt aus. © Unbekannt | Ruhrverband


Und lange Zeit hielt sich das erste Graffiti auch schadlos, doch Wind, Witterung und Vandalismus hinterließen in den vergangene 16 Jahren ihre Spuren. In Zusammenarbeit mit dem Künstler erarbeitete der Ruhrverband ein neues und moderneres Motiv, ehe sich Leckzut an die Umsetzung machte.


„Einheimische Tiere sollten die Hauptrolle spielen“, sagt Marko Leckzut, der schon seit mehr als 30 Jahren professionell Wände mit Farben besprüht. „Der blaue Hintergrund symbolisiert natürlich das Wasser und mit dem Alten Bahnhof und dem Hochofen gibt es Bezüge zur Stadt. Wichtig ist der Kontrast zwischen dem blauen Hintergrund und den realistischen Bildern.“

Drei Wochen dauerte die Umsetzung des neuen Kunstwerks

Drei Wochen dauerte die Umsetzung des neuen Kunstwerks an der Fassade. Zunächst wurde die schon abblätternde Farbe entfernt, was etwa die Hälfte der Zeit in Anspruch nahm. Für das Besprühen benötigte Lecktut ebenfalls noch einmal anderthalb Wochen. „Ich musste aber auch mehrfach wegen des Wetters pausieren“, so Leckzut.


Kleinere Schwierigkeiten bereitete ihm die Form des Pegelhäuschen, das auf einer Seite spitz zuläuft. „Das mussten wir vor allem bei der Planung ein bisschen aufpassen, aber das haben wir ganz trickreich gelöst“, erklärt der erfahrene Graffiti-Künstler.

Erneuert wurde nicht nur die Fassade des Gebäudes an der Ruhr, sondern auch die Informationstafeln am Pegelhäuschen. Sie informieren über die Bedeutung der Pegel und über die Funktionsweise der installierten Messeinrichtung.