Hattingen. Sturmnacht beschert Hattingen 20 Einsätze. Baum fällt auf zwei Autos an der Rheinstraße. Schulen handhaben Unterrichtsausfall unterschiedlich.
20 Einsätze in der Sturmnacht meldet die Feuerwehr Hattingen. Bäume stürzten auf Straßen, beschädigten auch Autos, aber Menschen verletzten sich nicht. Die Schulen sind geschlossen, Schüler erhalten teilweise aber freiwillige Aufgaben.
„Wir hatten ab kurz vor 22 Uhr am Donnerstagabend an der Rauendahlstraße bis Freitagmorgen gegen 8 Uhr kontinuierlich Einsätze. Zum Morgen hin häuften sich die Meldungen“, sagt Feuerwehrsprecher Jens Herkströter. Bei allen galt es, Bäume von Straßen und Gehwegen zu entfernen. An der Rheinstraße fiel eine Birke auf zwei geparkte Autos. „Sie ist am Stamm abgebrochen“, so Herkströter.
20 Feuerwehreinsätze in der Sturmnacht in Hattingen – Schulen stellen teils Aufgaben
„Die Einsätze reichten von Niederwenigern bis Elfringhausen. An der Bredenscheider Straße hatten wir mehrere.“ Bis auf die Stadtteile Blankenstein und Holthausen waren alle Stadtteile betroffen. Es waren nicht nur hauptamtliche Kräfte, sondern auch alle freiwilligen Einheiten im Einsatz, außerdem der Bereitschaftsdienst der Stadtbetriebe.
Beim Sturm gemessen wurden laut Kreissprecher Ingo Niemann 40 bis 50 Kilometer pro Stunden, in Böen 100 Kilometer pro Stunde. „Die Zahl der Einsätze, die von der Leitstelle im Schwelmer Kreishaus auf den Weg gebracht werden musste, blieb mit 68 bis Donnerstag, 7.30 Uhr, überschaubar. Die Schwerpunkte lagen in Witten und Hattingen. Menschen sind bisher nicht verletzt worden, fast ausnahmslos waren umgestürzte Bäume der Grund für die Einsätze.“
Noch keine Entwarnung – Freitag kommt wieder stürmischer Wind
Entwarnung gibt es noch nicht: „Die Hattinger Feuerwehr beobachtet die Wetterlage weiterhin, insbesondere im Hinblick auf den morgigen Freitag“, so Herkströter.
Unwettererlass für Schulen
Nach dem Sturm „Friederike“ 2018 hat die Landesregierung ein Konzept für solche Gefahrenlagen wie diesen Sturm erarbeitet.Mit dem neuen Unwettererlass für die Schulen ist es nun auch möglich, dass es landesweite Entscheidungen aufgrund von extremen Wetterereignissen gibt. „Diese wendet die Landesregierung an, indem der Unterricht für alle Schülerinnen und Schüler in Nordrhein-Westfalen ausfällt“, heißt es in der Mail des NRW-Schulministeriums an die Schulen.
Mit dem vom Ministerium angeordneten Unterrichtsausfall gehen die Schulen sehr unterschiedlich um. Die Realschule Grünstraße beispielsweise stellt den Lernenden Aufgaben. „Die Vorgabe vom Land war nicht eindeutig. Wir setzen das so um, dass die Kolleginnen und Kolleginnen die Schülerinnen und Schüler über Teams mit Aufgaben versorgen“, sagt Jürgen Ernst, Leiter der Realschule Grünstraße.
Lehrkräfte müssen ihren Dienst antreten
Für die Lehrkräfte handele es sich sowieso um einen normalen Arbeitstag – „soweit es die Witterungsverhältnisse zulassen“, heißt es seitens des NRW-Schulministeriums. „Der Sturm war nicht so schlimm, selbst Kollegen, die von weiter her kommen, hatten keine Probleme bei der Anfahrt“, so Ernst.
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Die Mitteilung des Ministeriums habe ihn erst nach 12 Uhr erreicht. „Wir haben dann über alle Kanäle informiert.“ Mit Erfolg: Kein Lernender stand am Donnerstag vor der Tür, weil ihn die Nachricht nicht erreicht hat.
Notbetreuung kaum genutzt
Das ist das Bild an vielen Schulen. Auch an der Grundschule Oberwinzerfeld landete kein Kind in der Notbetreuung. Auch hier erhielten die Kinder Aufgaben – wie an der Grundschule Bruchfeld. „Die Schüler haben Aufgaben über Padlet erhalten. Die können sie machen, müssen es aber nicht“, betont Patricia Lotz-Grave, die derzeit die Schule leitet.
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Gegen Aufgaben hat sich das Gymnasium Holthausen entschieden. „Wir haben lange diskutiert, aber das war alles sehr spontan. Viele Lehrer haben nun auch ihre Kinder zu Hause“, sagt Schulleiter Thorsten Köhne. Es ginge zudem nur um den einen Tag.