Gladbeck. Landwirte und Förster in Gladbeck befürchten eine neue Trockenphase. Die Erdschichten in der Tiefe führen immer noch zu wenig Wasser.

Trotz reichlich Regens und Schnees in den zurückliegenden drei Wintermonaten ist und bleibt es zu trocken. Darin sind sich Landwirte und Förster in Gladbeck einig. „Der Boden schreit nach Wasser“, sagt Bernd Im Winkel, Vorsitzender des Landwirtschaftlichen Lokalvereins. Und auch Regionalförster Markus Herber sagt, „wir brauchen noch viel, viel mehr Regen.“

Beide treibt die Sorge um, dass nach der „Frühlingswoche im Februar“ das Jahr wieder zu trocken werden könnte. „Es wäre das vierte Jahr in Folge“, so Herber. Zwar habe es von Dezember bis jetzt gut geregnet, doch das reiche bei weitem nicht, das Defizit aufzufüllen. Der Rentforter Landwirt Im Winkel erläutert, dass die Böden in Gladbeck oberflächlich, bis zu einer Tiefe von 50 bis 60 Zentimetern gut feucht seien, „darunter aber ist alles pulvertrocken“. Das abgesackte Grundwasser sei noch nicht wieder auf das normale Niveau gestiegen.

Nur oberflächlich ist es ausreichend feucht, in der Tiefe ist es pulvertrocken

Förster Markus Herber (l.), hier mit seinem Kollegen Michael Börth, sorgt sich um den Wasserhaushalt der Wälder.
Förster Markus Herber (l.), hier mit seinem Kollegen Michael Börth, sorgt sich um den Wasserhaushalt der Wälder. © Oliver Mengedoht / FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

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Die Bäche in Wald und Feld, so Herber, führten seit einigen Wochen zwar wieder Wasser, „schwellen aber schnell wieder ab und fallen leer“, wenn sich trockene Schönwetterperioden erneut aneinander reihen würden. Die Bäume in den Wäldern und Grünanlagen gerieten im Moment zwar noch nicht in Stress, „aber sie sind von den letzten Jahren geschwächt und werden empfindlich reagieren, wenn im Frühjahr nach dem Blattaustrieb das Oberflächenwasser ruckzuck weg ist“. Herber wünscht sich im März „jeden dritten, vierten Tag Regen“.

Auch Landwirt Bernd Im Winkel wünscht sich mehr Niederschlag, um die tieferen Erdschichten zu befeuchten und das Grundwasser aufzufüllen. „Denn davon zehren wir in den Sommermonaten.“ Einstweilen hätten sich die Winterkulturen auf den Feldern nach den Regenwochen gut entwickelt. „Die Vegetation kommt jetzt gut voran.“ Schäden habe es im Winter nicht gegeben. Schnee und Frost im Februar hätten den Feldern sogar gut getan. Bis Mitte März, so der Landwirt, erfolgt nun die Aussaat des Sommergetreides.

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