Gladbeck.. Vor 20 Jahren ging die Jugendkunstschule Gladbeck an den Start. Im aktuellen Programm finden junge kreative Köpfe außergewöhnliche Angebote.


„Wir haben Geburtstag! Wir werden 20!“ Zwei Jahrzehnte, in denen Sibylle Assmann, Leiterin der Jugendkunstschule, und ihr Dozenten-Team Mädchen und Jungen die vielen Facetten kreativer Fingerfertigkeiten näher gebracht haben. Und es weiterhin mit einer breiten Palette von Angeboten tun wollen. Zu Feier des runden Geburtstags stecken im druckfrischen Programm einige Bonbons.

Impro-Hörspiel und Uhr-Kunst-Werk

Da wäre das „Impro-Hörspiel“. Assmann erklärt: „Es wird eine Situation vorgegeben, dann überlegen die Teilnehmer: ,Wie könnte es weitergehen?’.“ Ihre Kollegin Michaela Schaub: „Nachher können die Kinder ihr Werk in digitaler Form bekommen.“ Gleichfalls ein Zückerchen zum Geburtstag ist das „Uhr-Kunst-Werk“. Mädchen und Jungen basteln das Drumherum für einen schicken Zeitmesser – sei es ein Harry-Potter-Konterfei oder eine Star-Wars-Figur. „Das Uhrwerk stellen wir“, so Assmann.

Auf den Spuren von Johann Heinrich Riesener

Zu den speziellen Angeboten zählt ein Workshop in Kooperation mit der Kinder-Uni: „Auf den Spuren von Johann Heinrich Riesener“. Der Gladbecker, anno 1734 geboren, machte sich international als Möbelkünstler einen Namen und wirkte am französischen Königshof. „Riesener baute Sekretäre mit Geheimfach. Wir wollen ein prunkvolles Kistchen mit Geheimfach herstellen“, so Assmanns Vorstellung.

Klappmaulfiguren lernen sprechen

In Familienworkshops der Jugendkunstschule Gladbeck bauen Mütter, Väter und Kinder gemeinsam Insektenhotels oder geben getragener Kleidung einen neuen Pep.
In Familienworkshops der Jugendkunstschule Gladbeck bauen Mütter, Väter und Kinder gemeinsam Insektenhotels oder geben getragener Kleidung einen neuen Pep. © Unbekannt | Unbekannt

Ein genaues Bild im Kopf hat sie auch von den Gestalten, die beim Osterferien-Angebot „Puppenstart – Klappmaulfiguren“ aus einem Schaumstoffblock Gestalt annehmen können. Kursleiter Sascha Berger wird den Kindern auch die Grundlagen des Bauchredens verraten – dann können die Wesen sogar sprechen.



Ein weiteres Novum ist das „Pfingsten spezial“. Alle Mädchen und Jungen ab sieben Jahren sind eingeladen, im Atelier zu malen oder in der Werkstatt zu schnitzen. Bei all den besonderen Veranstaltungen sollen aber auch die beliebten Klassiker nicht vergessen werden, die sich Jahr für Jahr großer Beliebtheit erfreuen. Dreikäsehochs ab vier Jahren werden zu Kunstzwergen, ältere Kunstbegeisterte versuchen sich beispielsweise als Airbrusher.

Zeichnen und Nähen sind beliebte Klassiker

Anfangs nutzte die Jugendkunstschule Gladbeck Räume der Volkshochschule. Seit 2016 hat die Bildungsstätte für kreatives Werken ihren Sitz im Karo an der Schachtstraße.
Anfangs nutzte die Jugendkunstschule Gladbeck Räume der Volkshochschule. Seit 2016 hat die Bildungsstätte für kreatives Werken ihren Sitz im Karo an der Schachtstraße. © Unbekannt | FUNKE Foto Services

Ungebrochen groß ist das Interesse an scheinbar gängigen Techniken wie Zeichnen oder Töpfern. Der Umgang mit Pinsel, Buntstiften und Ton begeistert Teilnehmer jeder Altersgruppe – von sechs bis 21 Jahren. Und wer sich spezialisieren oder seine Kenntnisse vertiefen will, kann beispielsweise Comiczeichnen besuchen oder in einer Themenwerkstatt – Einhorn, Ritter- und Gruselschloss, Schifffahrt – seiner Fantasie freien Lauf lassen.

Stets im Handumdrehen ausgebucht sind die Nähkurse. Seit dem vergangenen Semester hat die Jugendkunstschule einen Nähkurs für Jugendliche ab 14 Jahre in petto. Den Umgang mit Hammer & Co. können Kursteilnehmer ebenfalls lernen. Und obendrein einen Werkzeugführerschein machen.

„Ökologisch sinnvoll“ nennt Assmann das Upcyling-Nähatelier für die ganze Familie. In einem weiteren Workshop gestalten Väter, Mütter und Kinder Insektenhotels.

Von Ideenreichtum zeugen ebenfalls die Theaterprojekte. Während alle Kurse im Karo laufen, proben die Darsteller – aus Platzgründen – im Ratsgymnasium. Dort erlebt das Psychodrama „Kurzschluss“ am Samstag, 9. Februar, seine Premiere. Das Ensemble „NON“ ist ab 19.30 Uhr zu sehen. Karten gibt’s an der Abendkasse für fünf Euro (Erwachsene) und drei Euro (Schüler).