Gladbeck. Ein privater Investor plant in Rentfort auf vier Hektar Fläche eine Photovoltaikanlage. Der Planungsausschuss stimmt dem ökologischen Projekt zu.
In Gladbeck wird bald erstmals Sonnenenergie im großen Stil von bislang landwirtschaftlicher Fläche geerntet: Der Bau- und Planungsausschuss gab Donnerstagabend einstimmig grünes Licht für die planungsrechtlichen Änderungen, die nötig sind, um in Rentfort westlich der A 31 eine 750-kW-Photovoltaikanlage errichten zu können. Wenn alles gut läuft, kann die Anlage schon 2021 gebaut und ans Netz angeschlossen werden.
Die Stadtverwaltung jedenfalls, so Abteilungsleiter Martin Stork, will zügig bereits bis Ende des nächsten Jahres das entsprechende Planungsrecht schaffen. Die Politik lobte im Ausschuss das Vorhaben eines privaten Investors aus Münster als „großartiges Projekt“, mit dem ein Zeichen für den Klimaschutz gesetzt werde, so Jens Bennarend (SPD). Grünen-Ratsfrau Simone Steffens nannte die Anlage „ein Beispiel für die Energieerzeugung der Zukunft“. Stadtbaurat Dr. Volker Kreuzer sprach von einer „ökologischen Aufwertung“.
460 Tonnen CO₂ werden durch die Solar-Stromerzeugung jährlich eingespart
Mit den Solarmodulen werde, so Stadtplaner Stork, umweltfreundlich so viel Strom produziert, um 200 bis 210 Haushalte das ganze Jahr über mit Strom versorgen zu können. Damit würden rund 460 Tonnen klimaschädliches CO₂ eingespart. Um die Anlage bauen zu können, soll im Rahmen des Planungsverfahrens eine knapp 5,5 Hektar große Sonderbaufläche nach dem Erneuerbare Energien Gesetz (EEG) ausgewiesen werden, und zwar im westlichsten Teil des Stadtgebietes: südlich der Kirchhellener Straße zwischen Autobahn und Stadtgrenze.
Der Investor wird dort auf einer Fläche von rund vier Hektar gut 2000 Solarmodule errichten, die im Viererpack (zusammen vier Meter mal 70 Zentimeter groß) auf Pfosten aufgeständert werden. Das Investment wird bei knapp 600.000 Euro liegen. Auf der übrigen Fläche, die der Stadt gehört, ist derzeit noch keine Solaranlage geplant. Allerdings, so hieß es im Ausschuss, behalte sich die Stadt ein solches Vorhaben vor und schaffe dafür die rechtlichen Möglichkeiten gleich mit.
Die Fläche unter den Solarmodulen bleibt weiterhin begrünt
Die Pfosten für die Modulträger werden übrigens in den Boden gerammt, so gebe es keine zusätzlichen Versiegelungen durch Fundamente, hieß es bei der Vorstellung der Pläne. Diese „Modultische“ werden in südlicher Richtung schräg aufgestellt: Im oberen Teil werden sie etwa 2,80 Meter, im unteren Teil 80 Zentimeter über dem Boden stehen. So sei gesichert, so Stork, dass die Fläche auch unterhalb der Modultische weiterhin begrünt bleibe.
Um den geernteten Sonnenstrom ins Netz zu bekommen, wird am Rande des „Sonnenfeldes“ eine Trafostation gebaut, über die der Strom in eine in dem Bereich liegende Erdleitung der Stromversorger abgibt.