Gladbeck. Akteure bieten geschmückte und beleuchtete Fenster plus Aktionen. Die Idee aus der Heilig-Kreuz-Gemeinde wurde auf andere Stadtteile ausgedehnt.

Naja, von Kläppchen kann niemand bei diesem Adventskalender sprechen. Veritable Fenster sind es in Gladbeck. Statt der traditionellen Schokolade-Figürchen gibt’s Punsch und Kekse, Lieder und Lesungen. Alle Jahre wieder öffnet der „Begehbare Adventskalender“.

Und er wächst. Antonia Gemein, in deren Händen die Öffentlichkeitsarbeit der Propsteipfarrei Sankt Lamberti liegt, sagt an: „Der ,Begehbare Adventskalender’ kommt ursprünglich aus Butendorf. Diesmal wird er auf Gladbeck Mitte und Brauck ausgeweitet.“ Was bedeutet: Sämtliche Teilnehmer, die in diesen Stadtteilen ein Fenster kreativ gestalten, sind neu in der Runde.

In Gladbeck kommen Menschen beim Maxi-Kalender ins Gespräch

Mitorganisatorin Marianne Grundmann (links) betont: „Der ,Begehbare Adventskalender’ ist eine ökumenisch angelegte Aktion.“
Mitorganisatorin Marianne Grundmann (links) betont: „Der ,Begehbare Adventskalender’ ist eine ökumenisch angelegte Aktion.“ © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Alle lassen sich einiges einfallen, um ihren Beitrag hübsch, originell, festlich zu dekorieren und zu beleuchten. Damit nicht genug. Als „Beiwerk“ präsentieren die Gestalter eigene Aktionen. Es wird gemeinsam gesungen, Kinder musizieren, Gastgeber lesen sowohl moderne wie auch biblische Texte und Gedichte. Nicht zu vergessen die typischen vorweihnachtlichen Leckereien, ohne die die Adventszeit für viele undenkbar wäre: Glühwein und Tee, selbst gebackene Plätzchen und mehr. Wer hier mitmacht, lässt seine Fantasie gerne spielen.

Mitorganisatorin Marianne Grundmann erzählt: „Manche Fenster hatten eine Geschichte. Da gab’s die Erzählung von der Kirchenmaus oder ,Sterntaler’. Wir hatten auch schon ein Schneedorf.“ Im besten Fall, so die 44-Jährige, sei ein Beitrag bis zum Ende der Weihnachtszeit, dem Dreikönigsfest am 6. Januar, zu bestaunen. Am Anfang stand beim „Begehbaren Adventskalender“ die Heilig-Kreuz-Kirche. Dort leuchtet diesmal am 1. Dezember, also Sonntag, um 19 Uhr das erste Fenster. Gleiche Uhrzeit, anderer Ort: Tag für Tag, macht der „Begehbare Adventskalender“ an einer anderen Adresse Station.

Privatleute, Gemeinden, Geschäftsleute: Bei der ökumenischen Aktion kann jeder mitmachen

Marianne Grundmann erinnert sich: „In dieser Form gibt es diesen Adventskalender zum vierten Mal.“ Früher, vor mindestens 20 Jahren, seien Fenster des katholischen Gotteshauses Heilig-Kreuz-Kirche zu den Adventssonntagen besonders geschmückt worden. Aber vor vier Jahren sei im Gemeinderat der Beschluss zu einer neuen Variante des Maxi-Kalenders gefallen. „Die Gedanke dahinter ist, als Christen in die Häuser zu gehen, Kontakt zu den Menschen zu haben“, sagt das engagierte Gemeindemitglied.

Wenn die 44-Jährige von „den Menschen“ spricht, meint sie das auch so allumfassend. Ganz bewusst sei die Idee ökumenisch angelegt. Einerlei ob katholisch, protestantisch, eine andere Glaubensform oder ungläubig, wer möchte, kann mitmachen. Marianne Grundmann, die sich seit 15 Jahren in der Butendorfer Gemeinde einsetzt, betont: „Wie wollen gerade diejenigen erreichen, die vielleicht nicht jeden Sonntag in die Kirche gehen oder in einer unserer Gruppen aktiv sind.“

So sprechen denn die drei Hauptorganisatoren des „Begehbaren Adventskalenders“ Menschen in ihrem Umfeld an. Neben einem festen Stamm sind dementsprechend auch „Neulinge“ dabei. Privatpersonen, Familien, Einrichtungen, Geschäftsleute und – klar! – Gemeinden machen auch diesmal wieder mit.


Die WAZ nennt täglich den Ort des aktuellen „Fensters“, an dem ein Beitrag zum „Begehbaren Adventskalender“ zu finden ist.