Gladbeck. 170 Jobs in Gladbeck gelten nun als gesichert. Zwei Produktionsbereiche wurden aufgegeben. Geschäftsführung zufrieden mit der Neuausrichtung.

Das Insolvenzverfahren in Eigenregie der Braucker Firma Klingenburg, Experte im Bereich Wärmetauscher zur Energierückgewinnung, ist vom Amtsgericht Essen nach Ablauf der üblichen Fristen aufgehoben worden. Die Neuaufstellung des Unternehmens sei damit abgeschlossen, teilt die Geschäftsführung des Unternehmens mit.

Die Gläubiger hatten bereits Anfang Juli für den Insolvenzplan gestimmt. Klingenburg könne sich damit nach achtmonatiger Verfahrensdauer wieder vollständig auf das Tagesgeschäft konzentrieren, so Geschäftsführer Rolf Ferdinand Oberhaus, der zusammen mit dem Restrukturierungsteam um Rechtsanwalt Dr. Dirk Andres von der Kanzlei Andres und Partner die Klingenburg-Produktion auf den Bereich Rotationswärmetauscher konzentriert und die defizitären Teilbereiche Kreuzstrom-Plattenwärmetauscher und Gegenstrom-Plattenwärmetauscher aufgegeben hat.

Viele Mitarbeiter wechselten in eine Transfergesellschaft

Am Klingenburg-Stammsitz kehrt der Alltag des Tagesgeschäfts wieder ein.
Am Klingenburg-Stammsitz kehrt der Alltag des Tagesgeschäfts wieder ein. © Unbekannt | Martin Möller


Weitere Maßnahmen umfassten Anpassungen im Bereich der Personalstruktur. Nach intensiven Verhandlungen mit dem Betriebsrat über einen Sozialplan und Interessenausgleich wurde Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern das Angebot unterbreitet, – je nach Dauer der Betriebszugehörigkeit für bis zu zehn Monate – in eine Transfergesellschaft zu wechseln, die sie mit Schulungen auf den Arbeitsmarkt vorbereitet. Klingenburg sichert im Rahmen der Eigenverwaltung rund 170 Arbeitsplätze in Gladbeck.

„Die jetzt erfolgte Aufhebung des Verfahrens zeigt einmal mehr, dass die Eigenverwaltung ein effektives Instrument zur Restrukturierung und Sanierung von Unternehmen ist“, sagt Sanierungsexperte Andres, der Klingenburg in den vergangenen acht Monaten mit seinem Team professionell begleitet hat. Der Düsseldorfer Rechtsanwalt Horst Piepenburg war vom Amtsgericht Essen als Sachwalter eingesetzt, um die Geschäftsführung im Eigenverwaltungsverfahren zu überwachen und die Gläubigerinteressen zu wahren. Der Geschäftsbetrieb lief während der gesamten Eigenverwaltung stabil und ohne Einschränkung weiter.