Recklinghausen/Gladbeck. Helikopter der US-Army haben in Formation den Kreis Recklinghausen überflogen. Auch in Gladbeck blieben sie nicht unbemerkt. Das war ihr Ziel.

Im Formationsflug sind Anfang der Woche sechs Hubschrauber über den Kreis Recklinghausen hinweggeflogen. Auch in Gladbeck, vor allem wohl in Brauck, bemerkten Anwohner den ungewöhnlichen Flugverkehr in geringer Höhe. Von schwerbewaffneten Helikoptern war bei einigen Augenzeugen im Kreis sogar die Rede, berichtet die Recklinghäuser Zeitung.

Jetzt ist klar: Es waren sechs Kampfhubschrauber der US-Army, die zum Militärstützpunkt Gilze-Rijen in der Nähe von Tilburg in den Niederlanden unterwegs waren. Dabei handelte es sich um Helikopter des Typs Boeing „AH-64 Apache“, den wohl berühmtesten Kampfhubschrauber weltweit.

Die Modelle werden seit 1982 in Serie produziert und wurden 1986 in Dienst gestellt. Die US-Army setzte den AH-64 erstmalig bei der US-Invasion in Panama ein. In dem Kampfhubschrauber sitzt die Besatzung hintereinander, die Scheiben bestehen aus Panzerglas, das Cockpit ist in der Regel mit Panzerplatten verstärkt. Zwei Motoren sorgen für mehr als 3200 PS und eine Geschwindigkeit von fast 300 km/h. Mehr als 2500 Modelle wurden bisher in 17 Länder geliefert.

Warum die Hubschrauber in die Niederlande flogen, konnte auf Nachfrage der Redaktion auch die Bundeswehr nicht sagen – ob es eine Geheimoperation oder einfach nur eine Verlegung war, blieb offen. „Fest steht, dass am 29. November das Sextett um 14.52 in Fritzlar bei Kassel gestartet ist. Anschließend ging es über Osnabrück und Münster in Richtung Ruhrgebiet und von dort in die Niederlande“, sagte Kai Stobbe, einer der Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr. Allerdings stehe bei Truppen- oder Materialverlegungen und auch Übungen der deutsche Luftraum den NATO-Partnern oder befreundeten Streitkräften zur Verfügung.

Im Polizeipräsidium Recklinghausen war man nicht über den Überflug informiert worden. „Die Bundeswehr zumindest ist uns keine Rechenschaft schuldig“, erklärt Polizei-Pressesprecher Andreas Wilming-Weber auf Nachfrage.