Gladbeck. Internationale Stars der Gospelszene treten im Dezember in Gladbeck auf. Die umgebaute Christuskirche bietet nicht genug Platz für die Konzerte.
Aus zwei mach eins! Und was für eins! Alle Jahre wieder begeisterten „Sisters & Brothers in Concert“ das Publikum. Zweimal an einem Veranstaltungstag traten die Gospelsänger und Musiker in der evangelischen Christuskirche auf. Bei der mittlerweile 23. Auflage am 1. Dezember geben internationale Stars der Szene ein einziges Konzert – diesmal in der St.-Lamberti-Kirche an der Horster Straße, vor ganz großem Publikum, rund 700 Besuchern.
Die Konzerte ziehen von der Christuskirche um in die St.-Lamberti-Kirche
Die Auftritte von „Sisters & Brothers“ gehören in Gladbeck inzwischen zur Weihnachtszeit wie Christstollen und Glühwein in den Advent. So sagt denn auch Frank Purrnhagen von der Volksbank Ruhr Mitte, die das Konzert sponsert: „Die Veranstaltung ist ein fester Bestandteil der Kulturszene in Gladbeck und Umgebung. Sie hat viele, viele, viele Fans, beispielsweise auch in Buer.“ Er selbst habe jedes Mal mit im Publikum gesessen und „eine Gänsehaut bekommen“. Und so werde es bestimmt auch dieses Mal sein – eben in der St.-Lamberti-Kirche.
Weil der bisherige „Stammplatz“, die Christuskirche, umgebaut wird, weicht der Jazzclub Gladbeck, der in Verbindung mit dem städtischen Kulturamt und der Volksbank das Konzert durchführt, auf das katholische Gotteshaus in der Stadtmitte aus. Und dort soll auch zukünftig der Schauplatz der mitreißenden und stimmungsvollen Gospelkonzerte sein, so Marvin Wetekam. Der Club-Vorsitzende erklärt: „St. Lamberti als Konzertort bleibt, weil nach dem Umbau der Christuskirche dort nicht genug Raum für ,Sisters & Brothers’ ist.“ Der Ehrenvorsitzende und langjährige Jazzclub-Chef Wolfgang Röken: „Kantor Konrad Suttmeyer hat uns sehr gut aufgenommen. Wir hoffen, dass unsere Konzerte in St. Lamberti noch viele Jahre laufen.“
Vor 700 Menschen ein Konzert über die Bühne zu bringen, das sei schon eine kleine Herausforderung, meint Wetekam. Ulrich Hanke, in dessen Händen die künstlerische Gesamtleitung liegt, erläutert: „St. Lamberti ist ein imposanter Raum, da hat man es mit einer besonderen Akustik zu tun.“ Doch wer zweifelt daran, dass die Beteiligten diese Aufgabe meistern? Wetekam jedenfalls ist felsenfest davon überzeugt, dass sich dieses spezielle Konzept „nicht abgreift“: Jedes Konzert ist ein Unikat, treten doch immer handverlesene Künstler ans Mikrofon und greifen zu den Instrumenten. Frank Purrnhagen stimmt ein wahres Loblied auf den künstlerischen Leiter an: „Er sucht stets die besten Musiker aus.“ Und Hankes Frau Alexandra „begleitet am Klavier mit viel Gefühl und Leidenschaft“.
Diese besondere Note behält das Format also bei. Für das anstehende Konzert übernimmt am Keyboard Niko Schlenker aus Berlin, wie in den Vorjahren, die musikalische Leitung. Das Saxophon spielt Oleg Jakushov aus Odessa. Vier stimmgewaltige Ladies und Gentlemen aus den USA und Deutschland gastieren diesmal in Gladbeck. Valerie Scott stand bereits mit Super-Stars wie Leonard Bernstein, Joe Cocker, Michael Jackson und Cliff Richard auf der Bühne. Mit den Edward Hawkins Singers ließ die US-Amerikanerin einen Song erklingen, den wohl fast jeder Musik-Fan kennt: „Oh happy day“.
Ebenfalls am Altar von St. Lamberti wird Tiffany Stella Kemp stehen. Treue Voice-of-Germany-Gucker werden sich an sie erinnern: Die Sängerin belegte in der Fernseh-Show der dritten Platz. Auch der singende Pastor Kirk Smith feierte in der populären TV-Show einen fulminanten Erfolg. Ein Wiederhören gibt’s bei „Sisters & Brothers in Concert“, wo er schon einmal auftrat.
Nicht zu vergessen Daniel Dodd-Ellis. Röken: „Er war schon mehrfach bei uns.“ Er wirkte unter anderem bereits in „La Traviata“ und „Tannhäuser“ an der New Yorker Oper mit, seine voluminöse Stimme wird den Kirchenraum von St. Lamberti füllen.
Sponsor: „Für die Volksbank ist es wichtig, Projekte in der Region zu fördern“
Wetekam freut sich nicht nur über die Konzerte, die auf eine gewaltige Resonanz stoßen. Er sagt: „Wir als Jazzclub sind froh, dass die Volksbank seit vielen Jahren als Sponsor an unserer Seite ist. So können wir den Eintrittspreis halten.“
Volksbank-Prokurist Jörg Lott: „Für uns ist es immer wichtig, dass wir Projekte in der Region fördern.“ Besonders gerne „sind wir dabei, wenn Leute eine Idee mit Herzblut zum Leben erwecken.“ Und das sei bei „Sisters & Brothers in Concert“ der Fall. Lott: „Ich weiß ganz genau, dass ich am 1. Dezember mit meiner Frau privat dazustoßen werde.“