Gladbeck. Bei dem Versuch, seinen Hund vor zwei herrenlosen Kangals zu beschützen, ist ein Gladbecker im Nordpark gestürzt. So schildert er den Vorfall.

Der Schock sitzt tief. Und es wird noch viel Zeit vergehen, bis das Erlebte verarbeitet ist: Ein Gladbecker ist am frühen Samstagnachmittag im Nordpark bei einem Vorfall mit zwei freilaufenden Kangals schwer verletzt worden. Die beiden Herdenschutzhunde, die wohl ausgebüchst waren, hatten sich auf den Labrador des Gladbeckers gestürzt.

Bei dem Versuch, seinen Hund vor der Beißattacke zu beschützen und die beiden großen Tiere von ihm abzuwehren, ist der Mann gestürzt und hat sich dabei schwere Verletzungen am linken Ellenbogen zugezogen. Der Mann kam ins Krankenhaus, musste vier Stunden operiert werden. Mittlerweile ist der 69-Jährige wieder zuhause. Die Behandlung wird sich aber noch lange hinziehen. „Und ich zittere immer noch, wenn ich daran denke, was da am Samstag geschehen ist“, sagt der 69-Jährige.

Plötzlich haben sich zwei große Hunde auf den Labrador des Gladbeckers gestürzt

In Höhe des Holzstegs im Nordpark sei das Ganze geschehen. Plötzlich habe sich zuerst ein großer Hund, kurz darauf noch ein zweiter, auf seinen angeleinten Labrador gestürzt. „Ich hab wirklich alles versucht, um die beiden Kangals von meinem Hund zu trennen, dabei bin ich von den großen Hunden angerempelt worden und gestürzt. „Den Moment, als die beiden Kangals dann über mir standen, den werde ich nie vergessen. Da werden Sekunden zu Stunden.“

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Der Schultendorfer sagt aber auch, dass die Hunde nicht ihn angegriffen haben, sondern seinen Labrador. Der sei zum Glück ohne große Blessuren davongekommen. Und auch er selbst habe Glück im Unglück gehabt. „Denn als ich am Boden lag, haben die Kangals einen anderen Hund, der mit seinem Besitzer im Nordpark unterwegs war, wahrgenommen und sich auf den gestürzt.“ Danach seien sie wohl aus dem Park verschwunden.

Spaziergänger alarmierten die Polizei und einen Rettungswagen für den verletzten Gladbecker

In der Zwischenzeit hätten sich dann auch Spaziergänger um ihn gekümmert, einen Rettungswagen und die Polizei informiert. Die Polizei bestätigt auf Anfrage den Vorfall am Samstagnachmittag im Nordpark. „Der Besitzer der beiden Kangals konnte auch schnell, nämlich schon 45 Minuten nach dem Vorfall ermittelt werden“, so Annette Achenbach, Sprecherin des zuständigen Polizeipräsidiums in Recklinghausen auf Anfrage. Es handele sich um einen 52-jährigen Gladbecker. Gegen ihn sei Anzeige wegen fahrlässiger Körperverletzung erstattet worden.

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Die Polizeisprecherin bestätigt auch den Angriff auf den zweiten Hund im Nordpark. Im Anschluss seien die Kangals in Richtung Talstraße gelaufen. Polizeibeamte konnten sie dort kurze Zeit später festhalten. „Es gab erst die Überlegung, einen Hundeführer der Polizei hinzuzurufen, aber das war nicht notwendig.“ Die Beamten seien allein mit den Tieren fertig geworden. Ein Zeuge des Einfangmanövers auf der Tauschlagstraße habe dann den entscheidenden Hinweis auf den möglichen Hundebesitzer gegeben. „Der kam auch sofort und bestätigte, dass es sich um seine beiden Hunde handelt.“

Die Ermittlungen sind laut Polizei noch nicht abgeschlossen

Ordnungsamt untersucht den Vorfall

Die Stadt Gladbeck ist am Donnerstag telefonisch vom Kreisveterinäramt über den Vorfall Samstag im Nordpark informiert worden, so Stadtsprecher David Hennig. Ein ausführlicher schriftlicher Bericht folge jetzt noch.Das Ordnungsamt der Stadt werde den Vorfall dann aufgrund der Informationen untersuchen und das weitere Vorgehen festlegen. Möglich seien beispielsweise unter anderem bestimmte Auflagen, die der Halter der beiden Kangals dann zu erfüllen hat.

Laut Annette Achenbach dauern die Ermittlungen in dieser Sache noch an, unter anderem müssten jetzt Zeugen vernommen und auch der Hundebesitzer befragt werden. Auch sei es üblich, in solchen Fällen sowohl das zuständige Veterinäramt als auch das Ordnungsamt zu informieren. Geklärt werden müsse, wie es mit den Hunden weitergeht.