Gelsenkirchen-Altstadt. Das Reisezentrum in Gelsenkirchens Hauptbahnhof ist noch immer Anlaufpunkt – doch es stand vor dem Aus. Dann konnte diese Lösung gefunden werden.
Noch im Frühjahr hatte es um das Reisezentrum der Deutschen Bahn im Gelsenkirchener Hauptbahnhof mächtig Verwirrung gegeben: In einer Sitzung des Verkehrsausschusses hatte die Stadtverwaltung bekannt gegeben, dass die DB das Service-Center –der Anlaufpunkt für Reisende, die beraten werden wollen oder ein Ticket kaufen möchten – schließen wollte. Seitens der Bahn gab es widersprüchliche Informationen, seit Anfang Oktober ist klar: Seit dem 1. Oktober hatte der VRR gemeinsam mit seinem Vertriebspartner Transdev Vertrieb das Reisezentrum übernommen.
Ende des Reisezentrums im Gelsenkirchener Hauptbahnhof: Diese Lösung sorgte für „nahtlosen Übergang“
„Damit sichern VRR und Transdev Vertrieb den umfassenden Service für die Kundinnen und Kunden und verkaufen neben den Nahverkehrstickets auch Fahrkarten für den Fernverkehr der Deutschen Bahn“, teilte der VRR in einer Pressemitteilung mit. Auch Transdev hatte das beispielsweise im Internet auf LinkedIn veröffentlicht. In einem Post heißt es: „Kunden profitieren von einem ununterbrochenen Service und einem erweiterten Angebot an Fahrkarten.“ Und weiter: „Alle benötigten Tickets für den Nah- und Fernverkehr sind jetzt an einem Ort erhältlich.“
Mit der Maßnahme haben die beiden Unternehmen für einen – wie sie es selbst nennen – „nahtlosen Übergang“ gesorgt. Der VRR schreibt: „Damit schließt der VRR die Lücke, die die DB mit der Schließung des Reisezentrums hinterlässt.“ Das Angebot umfasst neben dem Verkauf des Deutschland-Tickets auch das gesamte Sortiment des VRR-Tarifs und angrenzender Verbundtarife. Somit würden alle Fahrscheine vom ICE-Ticket bis zum VRR-Abo direkt am Schalter erhältlich sein, heißt es seitens des VRR.
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Die DB hatte auf Nachfrage der Redaktion noch im Frühjahr betont, dass „der Betrieb eigener Reisezentren, die nur Tickets des DB-Fernverkehrs verkaufen, an vielen Standorten nicht wirtschaftlich ist.“ Bis zum Spätherbst wollte man einen geeigneten Partner finden – was offensichtlich gelungen ist.
Schließung des Reisezentrums wäre „Bedeutungsverlust für die ganze Stadt“
Im Gespräch mit der WAZ hatte auch die Politik auf die wichtige Bedeutung des Reisezentrums hingewiesen: Wäre es so weit gekommen, dass es seine Türen für immer geschlossen hätte, wäre das mit einem „Bedeutungsverlust für die ganze Stadt“ einhergegangen, erlklärte Mirco Kranefeld (Grüne) als Vorsitzender des Verkehrsausschusses.
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Der Trend, das Zugticket online zu kaufen, hält ungebrochen an. Immer mehr Menschen würden ihr Ticket auf digitalem Weg erwerben, mittlerweile liege die Zahl bei vier von fünf Tickets im Fernverkehr, so eine DB-Sprecherin. „Auch im Nahverkehr kaufen Fahrgäste mittlerweile weit unter zehn Prozent der Tickets noch am Schalter“, sagte die Sprecherin. Auch weitere Serviceleistungen würden Fahrgäste zunehmend digital in Anspruch nehmen.
Die Öffnungszeiten des Reisezentrums: Montag bis Freitag von 7 bis 19 Uhr, Samstag und Sonntag von 9 bis 12.30 Uhr und 13.30 bis 18 Uhr.