Gelsenkirchen-Buer. Wetter, Besucherzahl, Umsatz: Diese Bilanz zieht der Gelsenkirchener Veranstalter. Bei einer Neuauflage würde er das Konzept überarbeiten.

Kein zentraler Weihnachtsmarkt auf der Hochstraße, keine Advents-Beleuchtung: Der Unmut bei vielen Bueranerinnen und Bueranern über das fehlende Veranstaltungsprogramm vor dem Fest, er ist groß. Denn das (ausschließlich) gastronomische Angebot auf der Nienhofstraße, „Funkelgasse“ genannt, ist für sie nur ein mäßiger Ersatz. Umso größer geriet die Resonanz auf den fünftägigen Nikolausmarkt rund um den 2. Advent: Er lockte rund 5000 Besucher auf die Domplatte, so Veranstalter Christoph Klug. Auch die Standbetreiber waren demnach so zufrieden, dass der Gastronom hofft, in 2025 eine Neuauflage zu organisieren, freilich mit einigen Änderungen im Konzept – zeitlich wie inhaltlich.

Nieselregen, heftige Windböen, ungemütliche Temperaturen: Trotz nass-kalten Wetters tauschten etliche Bueraner das heimische Sofa mit einem Besuch auf der Domplatte, wo vom 4. bis 8. Dezember elf Stände platziert waren. So umlagert waren diese, dass einige Verkaufshütten mit Dekoartikeln nach Angaben von Klug schon in den ersten zwei Tagen fast ausverkauft waren. „Auch für die Gastronomie-Stand-Betreiber lief es richtig gut“, freute er sich.

Heftige Windböen setzten erstem Nikolausmarkt in Gelsenkirchen-Buer zu

Die enormen Windböen am Freitagabend bescherten ihnen zwar einige bange Stunden, ob der Markt frühzeitig geschlossen werden müsste. So löste sich etwa eine Textil-Seitenwand der Bühne, und das Gestänge eines Pavillons wurde verbogen. „Verletzt wurde aber niemand, und der kurze Draht zum Deutschen Wetterdienst sorgte schließlich für Entwarnung. Am Ende waren selbst am Freitag etwa 1200 Leute da, am Samstag und Sonntag waren es über den Tag verteilt jeweils 2000“, so Klug.

Kurz: Der kleine, aber feine Mix aus Bühnenprogramm, Handel und Gastronomie im Schatten der stimmungsvoll rot angestrahlten Kirche kam mehr als gut an. Besonders umlagert war am Samstag etwa die Charity-Hütte, wo die Ex-Schalker Mike Büskens und Gerald Asamoah Glühwein verkauften.

Gelsenkirchener Gastronom war kurzfristig als Veranstalter für Nikolausmarkt in Buer eingesprungen

Wie berichtet, war Klug nach dem Ausfall des zentralen Weihnachtsmarkts auf der Hochstraße auf Bitten der Stadt kurzfristig eingesprungen, um den mehrtägigen Markt zu organisieren. Dabei sagte die Verwaltung auch eine finanzielle Unterstützung in Höhe eines maximal mittleren fünfstelligen Betrags zu für den Fall, dass die Einnahmen die Kosten nicht decken und sich nicht genügend Sponsoren fänden, so auf Nachfrage Stadtsprecher Martin Schulmann.

Mit welchem Betrag die Stadt die Veranstaltung nun tatsächlich fördert, dazu wollte sich Schulmann nicht konkret äußern, weil die Endabrechnung noch nicht vorliege. Sparkasse und Volksbank sagten aber auch eine Förderung zu. „Fakt ist jedenfalls, dass der Nikolausmarkt ohne die Unterstützung der Stadt und der Sponsoren nicht möglich gewesen wäre, sowohl finanziell als auch organisatorisch. Alles ging Hand in Hand“, lobte Klug, der angrenzend an die Domplatte die Lokale Domgold, L.ON deli und L.ON betreibt.

So würde der Gelsenkirchener das Konzept bei einer Neuauflage überarbeiten

Er hofft, ein solches Veranstaltungsformat auch in 2025 ausrichten zu können. „Ich wäre bereit dazu, wenn die Stadt anfragt.“ Er würde das Konzept dann auch für eine neue Zielgruppe überarbeiten: „In der Kürze der Zeit war es nicht möglich, ein Programm für Familien mit Kindern anzubieten. Ein Karussell oder eine Bimmelbahn fehlten einfach.“

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Auch die Kommunikation müsse optimiert werden. „Vielen war nicht klar, dass es an den Getränkeständen auch etwas zu essen gab. Das müssten wir besser bewerben.“ Beim musikalischen Rahmenprogramm – Zugpferde bei der Premiere waren besonders die Lokalmatadoren Boat People und Bastian Korn – solle es auf jeden Fall bleiben. Aber: „Ich würde mich für eine Verlängerung von fünf auf zehn Tage starkmachen, etwa von Freitag auf übernächsten Sonntag, mit einer Pause am ohnehin immer schlecht frequentierten Montag. An diesem freien Tag könnten etwa die Betreiber von Hütten wechseln.“

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