Gelsenkirchen. Mega-Schlager-Party in Gelsenkirchen: „Olé auf Schalke“ zieht nach wie vor die Massen an. Der Dresscode hatte Witziges zu bieten.
Eine der wenigen Sorgen der Fans war für diesen langen Party-Tag in der Gelsenkirchener Arena wohl: „Was ziehe ich an?“ Schließlich hätte das Dach ja auch offen sein können. Bei nicht viel über 10 Grad allerdings und viel Frischluft durch die Tunnelöffnungen mussten sich die Feiergemeinde tanzend, wippend und singend auf Temperatur bringen: Willkommen bei der „Olé-Party“ auf Schalke, der neunten und letzten der Tour für 2024. Endzeitstimmung herrschte natürlich trotzdem nicht, der Vorverkauf für die nächste Sause am 11. Oktober 2025 ist gleichzeitig gestartet.
Karten für den Innenraum waren bereits fünf Tage vorher vergriffen, freie Plätze nur noch in der Nordkurve und im Unterrang. Die digitalen Plattformen waren voll von Anfragen. So picke-packe-voll wie manchmal in den Vorjahren allerdings wirkte es diesmal in der Arena nicht. Trotzdem gab es Stau vor dem Einlass, die Ticket-Scanner verweigerten teils den Dienst, und einige Fans reisten ohnehin erst später an. Immerhin hatten sich mit Mickie Krause, Mia Julia, Lorenz Büffel und Oli P. einige Größen der Szene angesagt und war die Sause über insgesamt gut sieben Stunden angesetzt.
„Zwiebelprinzip“ bei frischen Temperaturen in Gelsenkirchen
Für den Dresscode herrschte vielfach das „Zwiebelprinzip“ bei den eher frischen Herbsttemperaturen vor, lieber mehrere Lagen unter dem Bekenntnis auf dem Shirt. Das Logo des „Bierkönigs“ auf der Baleareninsel ist praktisch immer gesetzt. Hawaii-Hemden, Schlaghosen, Ballonseide-Jogginganzüge und großformatige Blümchen schienen eher für Schlagerpartys gedacht. Gern getragen war auch der Schriftzug „United Party People“ oder Trikots in Mannschaftsausgabe von „Arminia Biergefällt“ für „Don Promillo“. Eine pinke Jogginghose hatte ein weiterer Besucher heraus gekramt, dazu ein Vokuhila-Toupet mit Koteletten - wenn es denn auch wirklich eins war.
Ein Trio aus Duisburg mixte kreativ. „Bier-Bärchi“, „Wodka-Bärchi“ und „Lillet-Bärchi“ prangte auf den T-Shirts der Damen, und Sarah bekannte denn auch: „Ich bin nur wegen dem Alkohol hier.“ Nicht ganz ernst gemeint, denn sie wollte unbedingt Isi Glück auf der Bühne sehen, ihre Freundinnen dagegen warteten „nur auf Oli P“. Immerhin 17 Künstlerinnen und Künstler führte die Setlist auf, die kurzen Pausen dazwischen überbrückten Moderatorin Frenzy und DJ Christian Schall fast schon traditionell.
„Büffelmann“ kommt mit Stampfschritt gut ins Schwitzen
Dabei hatte sich die Reihenfolge schon früh gegenüber der Planung verschoben, aber regelrechte Eisbrecher benötigten die Fans sowieso nicht. Sie starteten früh mit ersten Polonaisen, ob im Innenraum oder auf den Rängen, zeigten sich textsicher und folgten vielstimmig und artig allen Kommandos, ob „Die Hände hoch!“ oder „Hinsetzen, alle runter!“. Damit gönnte sich Lorenz Büffel anscheinend auch einen Moment Pause auf der Bühne, denn er hatte mit seinem Stampfschritt auch schon ordentlich schweißtreibend geleistet.
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Er holte sich eine Besucherin aus der begeisterten Menge. Deren wahrer Name ging unter, schließlich schmachtete der „Büffelmann“ sie mit seinen Hits „Beate, die harte Granate“, „Du bist die geilste Sau der Welt“ und natürlich mit „Midnight Lady“ an, sogar auf Knien. Ohne „Der Zug hat keine Bremse“, „100 Liter Bier“ und „Johnny-Johnny Depp“ durfte er nicht gehen. Artig und unter dem Jubel der Fans verabschiedete er sich mit „Wir sehen uns hoffentlich im nächsten Jahr zur zehnten Olé-Party.“