Gelsenkirchen. Mit vielen Millionen Euro wird Gelsenkirchens wirtschaftliche Entwicklung gefördert. Doch reichlich spät – und reicht das Geld?

Einen millionenschweren Geldregen empfängt Gelsenkirchen als eine der Steinkohlekraftwerk-Städte im sogenannten „Fünf-Standorte-Programm“. Doch Wolfgang Jung, der als Geschäftsführer der Wissenschaftspark Projekte gGmbH, die Projekte unter dem Förderdach am besten im Blick hat, sagt im Namen der Stadt: „Das Programm kann nur ein erster Schritt sein – damit wir in Gelsenkirchen wirklich aufholen können!“

Gelsenkirchen überschreitet wohl Förderschwelle: „Das ist auch gut so“

662 Millionen Euro ist das Programm insgesamt schwer. Für die fünf beteiligten Standorte (Gelsenkirchen, Unna, Duisburg, Herne, Hamm) steht jeweils grob ein Fünftel der Summe zur Verfügung, also etwa 132 Millionen Euro. Mit den ersten beiden Großprojekten (ein Wasserstoff-Labor an der WH und die Entwicklung der „Neuen Zeche Westerholt“) übersteigt man in der Emscherstadt schon die 100-Millionen-Grenze.

Gelsenkirchen könne der erste Standort sein, der an dem angedachten Förderlimit kratzt, sagt Wolfgang Jung. „Und das ist auch gut so.“

Wolfgang Jung ist Geschäftsführer der Wissenschaftspark Projekte gGmbH.
Wolfgang Jung ist Geschäftsführer der Wissenschaftspark Projekte gGmbH. © Funke Foto Services GmbH | Joachim Kleine-Büning

Denn nur wenn die Gelder überzogen werden, könne man auch signalisieren, dass die Stadt das Geld wirklich braucht und mehr Finanztöpfe vonnöten sind. „Das Programm hatte einen schwierigen Start“, sagt Wolfgang Jung und erinnert daran, dass es schon im Mai 2019, also im Merkel-Zeitalter, Beschlüsse gab, aus denen schließlich das „Fünf-Standorte-Programm“ hervorgegangen ist. „Solche großen Förderprogramme von Bund und Land sind immer eine Herausforderung“, weiß Jung.

Aber dann, etwa wenn eine neue Regierung gebildet wird, könne auch immer schnell ein neues Programm aus dem Boden schießen. Flexibel sein zu müssen, immer ein gutes und innovatives Projekt in der Schublade zu haben, wenn sich neue Möglichkeiten auftun, das habe man in Gelsenkirchen mittlerweile verstanden und dem Projektteam am WiPa als zentrale Aufgabe zugeteilt. „Wenn Optionen auftauchen“, sagt Jung, „dann können wir direkt loslegen.“

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