Gelsenkirchen. Am 8. September lockt der „Tag des offenen Denkmals“ auch nach Gelsenkirchen. Diese besonderen Orte können gratis besichtigt werden.

Es ist die größte Kulturveranstaltung in ganz Deutschland, die Jahr für Jahr hunderttausende Besucher anlockt: Der „Tag des offenen Denkmals“ ist ein Festtag für alle Freunde von Architektur und Stadtgeschichte. Das Motto lautet diesmal „Wahr-Zeichen: Zeitzeugen der Geschichte“. Republikweit können an diesem Sonntag, 8. September, knapp 6000 Denkmäler besichtigt werden. In Gelsenkirchen ist ein gutes Dutzend mit von der Partie.

„Tag des offenen Denkmals“ lockt seit 1993 die Besuchermassen

Ausrichter ist einmal mehr die Stiftung Deutscher Denkmalschutz., die diesen Gedenktag nun schon seit 1993 koordiniert. Die offizielle Eröffnungszeremonie wird diesmal in Speyer stattfinden. Alle teilnehmenden Städte und Gemeinden sowie das komplette Besichtigungsangebot sind im Netz zu finden unter: www.tag-des-offenen-denkmals.de.

Auch das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen kann am „Tag des offenen Denkmals“ besichtigt werden.
Auch das Verwaltungsgericht Gelsenkirchen kann am „Tag des offenen Denkmals“ besichtigt werden. © FUNKE Foto Services | Oliver Mengedoht

Und wo können die Besucherinnen und Besucher in Gelsenkirchen spannende Stücke der Stadtgeschichte kennenlernen? Etwa im Verwaltungsgericht am Bahnhofsvorplatz! Der viergeschossige Backsteinbau - entstanden in den Jahren 1907 bis 1910 - war früher der Sitz der Hauptpost. Seit 1984 ist dort die Justiz zu Hause. Geöffnet am Sonntag: 11-17 Uhr. Um 12 Uhr gibt es eine Führung durchs Haus, um 13 Uhr folgt ein Vortrag zur Geschichte der Denkmalpflege und um 11.30 und 14 Uhr gibt es eine jeweils rund einstündige „Mündliche Verhandlung“ zum Denkmalrecht. Sicher nicht nur für Juristen spannend.

Kita Niefeldstraße in Gelsenkirchen-Buer ist auch ein Baudenkmal

Mit dabei ist auch die „Dokumentationsstätte – Gelsenkirchen im Nationalsozialismus“ mit Sitz an der Cranger Straße 323 in Erle. Hier gibt es ab 15 Uhr eine Führung durch die Dauerausstellung zur lokalen NS-Geschichte. Dauer: rund 90 Minuten. Von 12 bis 16 Uhr wartet die Kita Niefeldstraße in Buer auf Gäste. Zu den Markenzeichen der einstigen königlich-preußischen Kleinkinderschule aus dem Jahr 1911/12 gehören auch die hohen Sprossenfenster.

Alles zur Sanierung der Eingangsmauer zum Stadtwald Buer können Interessierte am Sonntag zwischen 14 und 16 Uhr erfahren. Treffpunkt: links neben dem Haus Ressestraße 28 in Buer. Der Architekt wird den Besuchern die denkmalpflegerischen Maßnahmen erläutern und über die verwendeten Baustoffe informieren.

Grimberg-Altar in der Bleckkirche ist nun 450 Jahre alt

Auch zwei Kirchengebäude sind wieder mit dabei: Im Fokus steht dabei die Bleckkirche (Bleckstraße 56) in Bismarck. Die älteste Kirche Gelsenkirchens wurde 1735 erbaut und 1889 zum heutigen Erscheinungsbild erweitert. Absoluter Hingucker ist der Grimberger Altar. Dieser stammt aus dem Jahr 1574 und feiert somit seinen 450. Geburtstag. Er gilt als einer der ältesten und bedeutendsten Reformationsaltäre Westfalens und steht deshalb auch im Mittelpunkt einer Führung, die um 15 Uhr beginnt.

Der Grimberger Altar in der Gelsenkirchener Bleckkirche feiert im Jahr 2024 seinen 450. Geburtstag.
Der Grimberger Altar in der Gelsenkirchener Bleckkirche feiert im Jahr 2024 seinen 450. Geburtstag. © WAZ | Martin Möller

Die Evangelische Christuskirche (Trinenkamp 46) in Bismarck ist zwischen 10 und 18 Uhr geöffnet. Ab 11 Uhr gibt es eine 45-minütige Führung mit Kirchturmbesteigung durch Benjamin Bork, den Schriftführer des Fördervereins der Christuskirche. Um 15 Uhr beginnt dann ein Vortrag zur Restaurierung der vier Passionsgemälde von Rudolf Schäfer. Referentin ist die Restauratorin Martina Kerkhoff.

Spektakuläre Fernsicht vom Rathausturm in Gelsenkirchen-Buer

Ein spektakuläre Fernsicht lässt sich einmal mehr vom im Jahre 1912 eingeweihten Rathausturm in Buer (Goldbergstraße 12) genießen. Geführte Rundgänge starten um 10, 11, 15 und 16 Uhr. Dazu gehört dann auch jeweils eine Fahrt im Paternoster. Auch das Baudenkmal „Horster Mitte“ (An der Rennbahn 2) ist diesmal mit dabei. Von 10 bis 16 Uhr kann etwa der Kultursaal besichtigt werden. Das ist die frühere Schalterhalle des ehemaligen Sparkassen-Gebäudes in Horst.

Mit Schacht 2 der Zeche Hugo (Brößweg 34, geöffnet: 10-18 Uhr) in Buer und der Neuen Zeche Westerholt (Egonstraße 12, geöffnet: 11-15 Uhr) kommen auch die Freunde des Bergbaus am Denkmal-Tag zum Zuge. In Hassel gibt es um 11 und um 14 Uhr jeweils eine Führung durch die ehemalige Kaue sowie die Lohn- und Lichthalle. Wie an allen anderen Orten lautet auch hier das Motto: Eintritt frei.